Inszenierte Gespräche (Sammelband)

Zum Dialog als Gattung und Argumentationsmodus in der Romania vom Mittelalter bis zur Aufklärung


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Matthias HausmannMarita Liebermann

Verlag
Weidler
Stadt
Berlin
Publikationsdatum
2014
Auflage
1
Reihe
Internationale Forschungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft 173
Weiterführender Link
weidler-verlag.de/Reihen/IFAVL/173-Gesprache/173-gesprache.html
ISBN
978-3-89693-614-1 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch, Italienisch, Spanisch, Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Mittelalter, Renaissance, Aufklärung, Barock, Dialog

Exposé

Die romanische Literatur der Frühen Neuzeit ist reich an inszenierten Gesprächen, die als Argumentationsmodus in Erscheinung treten: Gesprächsfiktionen, die nicht vornehmlich der Vermittlung einer Handlung dienen, sondern zur Form der Erörterung von Sachfragen überindividueller Reichweite werden. Trifft dies insbesondere auf Texte der Gattung Dialog zu, so werden auch in anderen Genres Gespräche gestaltet, in denen der Text zur Bühne wird für die Vermittlung von Wissen, die Diskussion von Standpunkten oder die Selbstdarstellungen von Gruppen und Einzelnen. Die Konjunktur solcherart argumentierender oder expositorischer Dialoge scheint auf eine Wirklichkeit hinzudeuten, in der schwindende Gewissheiten und porös gewordene gesellschaftlich-politische wie kulturelle Traditionen und Normen in vielen Lebensbereichen das Erfordernis und die Chance neuer Verständigung mit sich bringen.
Der vorliegende Band nimmt sich dieses facettenreichen Phänomens in elf Fallstudien an und erörtert Verfahren und Ziele literarischer Dialoge vom 14. bis zum 18. Jahrhundert, wobei die komparatistische Perspektivierung der drei wirkmächtigsten Literaturen der Romania zugleich exemplarisch die Möglichkeiten des romanistischen Fachdialogs auslotet.

Inhalt

MATTHIAS HAUSMANN / MARITA LIEBERMANN: Einleitung
CORNELIA WILD: Aus zweiter Hand. Dialog und Providenz
BARBARA KUHN: „Tu sei anche tu io“. Mit der Seele im Gespräch oder: Giovan Battista Gellis Capricci del bottaio zwischen Contrasto dell’anima e del corpo und Dialogo della Natura e di un’Anima
JENNY HAASE: Im Dialog mit dem Anderen. Subjektivität, Alterität und Didaktik in der Lyrik Teresa von Ávilas
KATJA GVOZDEVA: Zwei Gesprächsbühnen der Akademie im Dialogo de’giuochi von Girolamo Bargagli
HENNING HUFNAGEL: Einsicht. Zur Funktion von Emblemen und Impresen als bildhaften Elementen in Brunos und Tassos Dialogen
MARITA LIEBERMANN: Il teatro del testo: Galileis Dialogo sopra i due massimi sistemi del mondo
DOROTHEA KRAUS: Und das Fleisch wurde Wort – der Mensch als Bühne in der barocken comedia de santos
CHRISTINA ROHWETTER: Lector in Orco: Fontenelles Nouveaux Dialogues des Morts oder die Stimulation subversiver Denkbewegungen beim Leser
MATTHIAS HAUSMANN: Gespräche mit Quevedo im Dienst von autodefensa und selffashioning. Der Dialog in den Visiones von Diego de Torres Villarroel
BARBARA VENTAROLA: Konstruktive Skepsis – Aufklärerische Dialogizität bei Voltaire
KONSTANZE BARON: Aphorismus und Dialog. Chamforts Petits dialogues philosophiques im Kontext der französischen Moralistik


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Matthias Hausmann
Erstellungsdatum
Donnerstag, 24. April 2014, 22:56 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 25. April 2014, 07:53 Uhr