tag:romanistik.de,2005:/aktuelles/2023Romanistik.de – Meldungenhttps://romanistik.de/aktuelles/20232016-10-13T15:37:30+02:002016-10-15T20:43:17+02:00Internationale Tagung: Migration und Medien<p>Als reale Erfahrung unserer Gegenwart bilden Migrationsbewegungen und damit die Themen Flucht und Asyl ein sozialpolitisches Spannungsfeld, das zwischen den Polen gesellschaftlichen Risikos und gesellschaftlicher Chancen diskutiert wird. Dieses Spannungsfeld wird mit medialen Mitteln wie Registern, Prognosen oder Statistiken organisiert und gedeutet, um politische, journalistische und gesellschaftliche Bewältigungs- und Deeskalationsstrategien materialgestützt austragen zu können. Zudem liefern künstlerisch-ästhetische Medien wie Literatur, Film, Fotografie, Musik und Theater Deutungsmuster, Reflexionen und Kommentare, welche die öffentliche Diskussion durchwirken, fortschreiben oder kanalisieren.</p>
<p>In einer interdisziplinären Sichtung will die Tagung deshalb das Zusammenwirken unterschiedlicher medialer Aktualisierungen von Migration sowie deren Resonanzräume und Emotionspolitiken systematisch erfassen und untersuchen. Es gilt zu klären, ob und inwiefern diese auf Migrationsrealitäten und kollektive Migrationserfahrungen zurückwirken. Auf einer metamedialen Ebene stehen damit Möglichkeiten und Effekte der vielgestaltigen medialen Verhandlung gesellschaftlicher Herausforderungen auf dem Prüfstand. Gefragt wird also auch nach der Rolle der Künste, des Journalismus, der Wissenschaften und der Politik im Rahmen einer Ethik des care.</p>
<p><strong>Veranstaltungsort</strong>: <br />
Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden</p>
<p><strong>Anmeldung</strong><br />
Bitte melden Sie sich bis zum 14. Oktober 2016 für die Tagung unter folgender E-Mailadresse an:<br />
internationales-gsw@mailbox.tu-dresden.de</p>
<p><strong>Wissenschaftliche Leitung</strong><br />
Prof. Dr. Roswitha Böhm und Prof. Dr. Elisabeth Tiller<br />
Technische Universität Dresden<br />
Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften<br />
Institut für Romanistik<br />
D-01062 Dresden</p>
<p><strong>Kontakt</strong><br />
Technische Universität Dresden<br />
Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Internationales Büro<br />
Dipl.-Soz. Claudia Müller<br />
E-Mail: internationales-gsw@mailbox.tu-dresden.de <br />
Tel.: +49 351 463 39713</p>
<h3>Programm</h3>
<p><strong>Donnerstag, 20. Oktober 2016</strong></p>
<p>14.00 Uhr<br />
Grußworte<br />
Christian Prunitsch, Sprecher des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften<br />
Thomas Bürger, Generaldirektor der <span class="caps">SLUB</span></p>
<p>14.15 Uhr<br />
Roswitha Böhm/Elisabeth Tiller (Dresden)<br />
Einführung: Migration und Medien</p>
<p>14.45 Uhr<br />
Olaf Sanders (Hamburg)<br />
Migration im neuen deutschen Film. Rainer Werner Fassbinders Angst essen Seele auf (1974) und Hark Bohms Nordsee ist Mordsee (1976)</p>
<p>15.30 Uhr<br />
Kaffeepause</p>
<p>15.45 Uhr<br />
Hauke Lehmann (Berlin)<br />
Wie fühlt sich Ankommen an? Zur audiovisuellen Modulation von Gemeinschaftsgefühlen</p>
<p>16.30 Uhr<br />
Myriam Geiser (Grenoble)<br />
Kartographie der Unruhe: Rome plutôt que vous (2006), Inland (2008) und Révolution Zendj (2013) von Tariq Teguia als filmische Befragungen des Aufbruchs</p>
<p>17.15 Uhr<br />
Daniel Winkler (Innsbruck)<br />
Topos Lampedusa. Erzählstrategien im mediterranen Migrationskino (Andrea Segre u.a.)</p>
<p>19.00 Uhr<br />
Cécile Wajsbrot (Paris/Berlin)<br />
Schreiben und der Druck der Ereignisse Lesung & Gespräch mit der Autorin</p>
<p><strong>Freitag, 21. Oktober 2016</strong></p>
<p>9.00 Uhr<br />
Annett Schulze (Berlin)<br />
Von ‚irregulärer Migration‘ und ‚Flüchtlingskrise‘: Zum Umgang mit Worten als einer Dimension publizistischer Qualität</p>
<p>9.45 Uhr<br />
Simon Goebel (Eichstätt/Ingolstadt)<br />
Talking about Refugees. Repräsentationsgefüge in deutschen Polittalks über Flucht</p>
<p>10.30 Uhr<br />
Kaffeepause</p>
<p>10.45 Uhr<br />
René Sternberg (Berlin)/Monika Wąsik (Lodz)<br />
Der Einsatz von Memen und Narrationen zur ‚Verteidigung des christlichen Abendlandes‘ in Polen und Deutschland seit 2014</p>
<p>11.30 Uhr<br />
Marco Bruno (Rom)<br />
Rappresentazioni delle migrazioni come ‚problema sociale‘: la costruzione di confini reali e simbolici nel discorso pubblico</p>
<p>12.15 Uhr<br />
Mittagspause</p>
<p>13.45 Uhr<br />
Marcello Maneri (Mailand)<br />
Urban Security, Refugee Crisis and the Self-Reinforcing Circuit of Control</p>
<p>14.30 Uhr<br />
Heike Greschke (Gießen)<br />
Präsenz und Repräsentation: Zur Bedeutung von Kommunikationstechnologien für Migrationsprozesse</p>
<p>15.15 Uhr<br />
Kaffeepause</p>
<p>15.30 Uhr<br />
Lars Koch/Tanja Prokic (Dresden)<br />
‚Die Toten kommen‘ – Politische Intervention, resonanzkalkulierende Medienpraxis und invektive Adressierung: Eine Aktion des Zentrums für politische Schönheit</p>
<p>16.15 Uhr<br />
Lambert Barthélémy (Poitiers)<br />
Stalker: Art, Communauté, Migration (marche, repas, récit)</p>
<p>17:00 Uhr Stephanie Neu-Wendel/Maria Giacobina Zannini (Mannheim)<br />
Postkoloniale bzw. transkulturelle italophone Autor_innen und ihre Wahrnehmung in der medialen Öffentlichkeit: vom Forschungsprojekt zur Netzwerkbildung</p>
<p><strong>Samstag, 22. Oktober 2016</strong></p>
<p>9.00 Uhr<br />
Torsten König (Dresden)<br />
L’Empire et les nouveaux barbares – Geopolitik der Migration</p>
<p>9.45 Uhr<br />
Marina Ortrud Hertrampf (Regensburg)<br />
Im Mahlwerk der Asylmaschinerie oder Das Individuum zwischen faktischen Migrationserfahrungen und fiktionalen Migrationsnarrativen</p>
<p>10.30 Uhr<br />
Kaffeepause</p>
<p>10.45 Uhr<br />
Catherine Mazauric (Aix-Marseille)<br />
Entre ‚Nous et eux‘ et ‚Eux c‘est nous‘: des dispositifs dans les récits documentaires et littéraires de migrations</p>
<p>11.30 Uhr<br />
Giovanna Covi/Lisa Marchi (Trient)<br />
Dimensione mediatica e poetica della migrazione: Un dialogo possibile?</p>
<p>12.15 Uhr<br />
Mittagspause</p>
<p>13.45 Uhr<br />
Mona Körte (Berlin)<br />
Pässe lesen. Zur Logik des Ausweise(n)s im literarischen Kontext der Emigration</p>
<p>14.30 Uhr<br />
Wieland Schwanebeck (Dresden)<br />
‚These interloping colonials!‘ – Dracula und die Figur des ‚blutsaugenden Migranten‘</p>
<p>15.15 Uhr<br />
Kaffeepause</p>
<p>15.30 Uhr<br />
Promovierendenrunde<br />
Meike Beyer (Dresden): Vernetzt durch Teilen, Tauschen, Übersetzen: Migration und Netzwerkbildung<br />
Matthias Kern (Dresden): Immigranten als Wächter der Konsumgesellschaft: Migration, Marginalisierung und Moralismus in Debout-payé (2014) von Gauz<br />
Nabil Layachi (Marrakesch): Les Migrants de Retour: entre réseaux transnationaux et territorialisation des actions collectives dans le cas des villes de Khouribga et de Marrakech<br />
Sarah Oberbichler (Innsbruck): Von Migrant/innen zu politischen Objekten – das Sprechen über Integration in Südtiroler Tageszeitungen<br />
Christina Rogers (Dresden): Prämediationslogiken des europäischen Grenzregimes – Von Datenanalysen über Migrationspolitik bis hin zur ‚Willkommenskultur‘</p>Matthias Kern