Escribir (d)el Sur? / (Über) den Süden schreiben? (Veranstaltungsprojekt)

Funciones, proyecciones e intervenciones de autoría estratégica en la literatura de la Patagonia / Funktionen, Projektionen und Interventionen strategischer Autorschaft in der Literatur Patagoniens


Allgemeine Angaben

Projektbeginn
Mittwoch, 04. November 2015
Projektende
Freitag, 06. November 2015
Status
abgeschlossen
Weiterführender Link
http://www.romanistik.uni-jena.de/iromedia/Programa+Coloquio+Patagonia+%28Jena+2015+_+autor%C3%ADa%29+DEF.pdf
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Patagonien

Aktiv beteiligte Person(en)

(z.B. Kooperation, Mitarbeiter, Fellows)

Evelyn Hertenberger


Exposé

Durch die Einwerbung des interdisziplinären Thematischen Netzwerks „Transnationaler Wandel am Beispiel Patagoniens“ im März 2015 konnte die FSU Jena als wichtiger Standort der Patagonien-Forschung etabliert werden. Mit dem literatur-/kulturwissenschaftlichen Kolloquium „¿Escribir (d)el Sur? Funciones, proyecciones e intervenciones de autoría estratégica en la literatura de la Patagonia“ beginnt die inhaltliche wissenschaftliche Arbeit der Romanistik. Mit den TeilnehmerInnen der patagonischen Partneruniversitäten und den international profiliertesten SpezialistInnen zur patagonischen Literatur und Kultur soll die Debatte um die Existenz einer transnationalen patagonischen Literatur auch vor dem Hintergrund der Diskussionen um Regionalliteratur, Area Studies und postkoloniale Einschreibversuche in globale Kontexte durch „strategic essentialism“ und „strategic authorship“ eröffnet werden. Damit wird letztlich auch eine Neu-Konturierung der Area Studies, traditioneller Raumkonzepte und postkolonialer Autorschaft insgesamt vorgenommen.
Durch die Gleichzeitigkeit von lokaler Sonderstellung (Kolonialzeit) und (ab dem 19. Jahrhundert) potenziertem Anschluss an globale Entwicklungstendenzen sowie die daraus resultierende sozio-kulturelle Heterogenität, Transkulturalität und Hybridität im Süden Argentiniens und Chiles kann Patagonien als Kondensat, Exponat und Laboratorium für transnationalen Wandel in Lateinamerika betrachtet werden.
Besonders deutlich wird dieser Wandel an der transnationalen Entwicklung ästhetischer Ausdrucksformen in Argentinien und Chile, die sich von einer global verorteten ‚universalistischen‘ Literatur über Patagonien (als dem fremden Raum) zu einer lokal verankerten transkulturellen Literatur aus Patagonien ab den späten 1970er Jahren transformiert.
Denn seit den 1970er Jahre bildet sich, zunächst in Widerstandszentren gegen die Militärdiktaturen in Argentinien und Chile und in Form eines ‚subalternen‘ strategischen Essentialismus, auch eine Literatur in Patagonien heraus, die (im Unterschied zur Patagonien-Literatur europäischer oder metropolitaner Provenienz) als eigentliche patagonische Literatur anzusehen ist und seit der Jahrtausendwende immer vielfältigere und bewusst transnationale Formen annimmt
Diese multiethnische, gattungshybride, transnationale, oft auch intermediale patagonische Literatur ist bisher wissenschaftlich kaum erforscht. Die Tagung soll durch die Bündelung der Patagonien-Forschung Chiles und Argentiniens mit der in Jena verankerten Ausrichtung auf Autorschaftskonzepte diese Forschungslücken schließen und patagonische Literatur auch international im Wissenschaftsdiskurs sichtbar machen.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Evelyn Hertenberger
Erstellungsdatum
Samstag, 09. März 2024, 23:45 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 09. März 2024, 23:45 Uhr