Madeleine Löning

Sprachen
Französisch Spanisch
Fachgebiete
Literaturwissenschaft
Forschungsfelder
Konzeptualisierungen von Identität/Alterität Literaturen und Kulturen des Maghreb; postkoloniale Theorie und Gender Studies Migration und Transkulturalität Trauma und Erinnerung in Literatur und Film. französische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts

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Abstract Dissertationsprojekt (laufend)

Im Zentrum der Dissertation steht die Frage nach der ästhetischen Modellierung von Identität in den französischsprachigen Gegenwartskulturen Marokkos und Tunesiens. Die besondere Relevanz des Promotionsprojektes ergibt sich dabei aus seiner interdisziplinären und intermedialen Ausrichtung: Auf der Basis einer Verknüpfung von raumtheoretischen Überlegungen mit Forschungsansätzen aus den Postcolonial- und Gender Studies werden zeitgenössische literarische und filmische Artefakte hinsichtlich ihrer Darstellung von Identität untersucht. Der Schwerpunkt der Analyse liegt dabei auf den Überschreitungen tradierter Stereotype, Rollenmuster und Zugehörigkeitskonzepte, die eine Reformulierung essentialistisch-ontologischer Identitätskonzepte nach sich ziehen. Ausgehend von dem Verständnis, dass kulturelle und geschlechtliche Zugehörigkeit als interdependente Differenzmarkierungen unmittelbar zusammenhängen und sich in topografischen Konstellationen oftmals konkret manifestieren, untersucht das Forschungsprojekt ob und inwieweit die französischsprachigen Autor_innen und Regisseur_innen des Maghreb in ihren Texten und Filmen nicht nur tradierte kulturelle, sondern auch geschlechtliche und sexuelle Identitätskonzepte dekonstruieren.

Ausgewählte Texte und Filme – darunter Le jour du roi (Abdellah Taïa, 2010) Bedwin Hacker (Nadia El Fani, 2003) und Partir (Tahar Ben Jelloun, 2006) – werden schließlich exemplarisch daraufhin untersucht, welche Modi von Identität sie mithilfe verschiedener Figuren- und Körperkonstellationen inszenieren. Die Gemeinsamkeit der medial, regional und auf den ersten Blick auch thematisch unterschiedlichen Artefakte liegt dabei schließlich in der Produktion dezidiert neuer Denkfiguren, die sich, indem sie identitätsbildende Kategorien und Klassifikationen generell in Frage stellen, den Perspektiven der Postkolonialen- und Queer Theorie nähern. Der Rückgriff auf die Narratologie zeigt letztlich die literarischen und filmischen Strategien zur Umsetzung queer-hybrider Identitäten über die inhaltliche Ebene hinaus auf. Dabei werden im Zuge eines bislang nicht unternommenen intermedialen Vergleichs die vorrangig schriftorientierten postkolonialen Zugänge erweitert und Unterschiede in der Zugangsweise zur Medialität als inhaltsstiftende Größe verdeutlicht.

Position
Andere Position
Hochschule / Institution
Universität Hamburg
Adresse
Deutschland
Status bei romanistik.de
Mitglied
Erstellungsdatum
Mittwoch, 19. September 2018, 19:23 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 19. September 2018, 19:39 Uhr