Italesco (Monographie)

Interlinguale Sprachvarianz in vier Generationen italienischer Migranten


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Marilene Gueli Alletti

Verlag
Kovac
Stadt
Hamburg
Publikationsdatum
2011
Reihe
PHILOLOGIA - Sprachwissenschaftliche Forschungsergebnisse 162
Weiterführender Link
http://www.verlagdrkovac.de/3-8300-6043-2.htm
ISBN
978-3-8300-6043-7 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Italienisch
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Sprachkontakt, Identität, Migration, Mehrsprachigkeit, Generation, Sprache, Sprachvariation, Soziale Netzwerke, Code-Switching

Exposé

Die italienischen Migranten in Deutschland sind trotz ihrer zahlenmäßigen Stärke und langen Aufenthaltsdauer eher selten Gegenstand sprach­wissen­schaftlicher Analysen. Im Gegensatz zu bisher aufgestellten Hypothesen, die von einer domänenspezifischen Verteilung der Herkunftssprache und Sprache des Aufnahmelandes sowie von einer generationellen Regression der Herkunftssprache bis hin zum Verlust ausgehen, zeichnet sich in dieser empirischen Studie eines repräsen­tativen Netzwerkausschnitts italienischer Migranten vielmehr die Entwicklung eigener Migrantencodes ab, die hier unter den Oberbegriff Italesco gefasst werden. Diese Italesco-Sprachvarietät setzt sich aus Elementen der Herkunfts- und Aufnahmelandessprache zusammen und ist sozialsymbolischer Ausdruck einer ‘Patchwork-Identität’. Sie ist durch Code-Switching gekennzeichnet, d.h. durch Wechsel zwischen Italienisch (ITAliano) und Deutsch (tedESCO) innerhalb eines kommunikativen Ereignisses. Diese kommunikative Praxis bildet den Untersuchungs­gegenstand der Studie, in der zur multiperspektivischen Auswertung und Interpretation des Sprachdatenkorpus zahlreiche komplementäre Ansätze korreliert werden: Zur Untersuchung jüngeren Sprachwandels wird ein sprachwandeltheoretischer Ansatz (sog. Apparent-time-Vergleich) angewendet, bei dem zu einem bestimmten Zeitpunkt die Sprache der Mitglieder der älterer Migrantengeneration mit denen der jüngeren verglichen wird. Aufgrund des ethnographischen Ansatzes erfolgt der Einbezug der Stadtteile als multiethnischer und multilingualer Lebens- und Sprachraum der Migranten. Der makrosoziolinguistische Ansatz berücksichtigt die Beziehung zwischen außerlinguistischen Determinanten und Spracheinstellung/-verhalten sowie die individuelle soziale und identitäre Orientierung als Interdependenzrelation sozialer, kultureller und sprachlicher Varianz. Durch den mikrosoziologischen Ansatz erfolgt die Verbindung der strukturell-grammatikalischen und funktional pragma­linguistischen Analyse der Sprecheräußerung nach gesprächs- und diskursanalytischen Ansätzen. Mit dem Ansatz der interpretativen Soziolinguistik werden zudem die soziokulturellen Bedingungen bei der Untersuchung ihres symbolischen Ausdrucks in der Interaktion mit einbezogen.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Redaktion romanistik.de
Erstellungsdatum
Mittwoch, 09. November 2011, 19:13 Uhr
Letzte Änderung
Mittwoch, 09. November 2011, 19:13 Uhr