Literarische Stadtutopien zwischen totalitärer Gewalt und Ästhetisierung (Sammelband)


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Barbara Ventarola

Verlag
Martin Meidenbauer
Stadt
München
Publikationsdatum
2011
Auflage
1
Weiterführender Link
http://www.m-verlag.net/programm/shop/fachgebiete/2-literatur--kommunikations--und-medienwissenschaften/ventarola-barbara-hg-literarische-stadtutopien-zwischen-totalitrer-gewalt-und-sthetisierung/
ISBN
978-3-89975-259-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch, Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Utopiegeschichte, Stadtdarstellungen, Utopietheorie, Utopiekritik

Exposé

Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, wie sich literarische Stadtutopien in der französischsprachigen Literatur im Spannungsfeld von Totalisierung und Ästhetisierung verorten lassen und welche Möglichkeiten einer zukunftsweisenden Re-Konzeptualisierung des Utopischen sich aus dieser Fokussierung ergeben. Dabei wird gerade nicht von einer strengen Opposition der beiden Terme ausgegangen, sondern es wird versucht, die Zwischen- und Überlappungsräume auszumessen, die sich zwischen den beiden Sphären auftun. Zu diesem Zweck nehmen die Beiträge die unterschiedlichsten Zuordnungen von Ästhetik und Performanz, Individuum und Gesellschaft, Raum und Gewalt in den Blick. In fünf Blöcken schlägt der Band einen Bogen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und behandelt thematische Schwerpunkte wie ‚Private Utopien‘, ‚Utopie und Avantgarde‘, ‚Utopie und Krieg‘, ‚die Utopie im interkulturellen Kontext‘. Das entstehende Panorama lässt eine Fülle alternativer Utopiekonzepte erkennen, die sich nicht umstandslos in gängige Utopiegeschichten einfügen und die zugleich neue Möglichkeiten einer pragmatischen Nutzung des utopischen Denkens aufzeigen.

L’ouvrage, dédié aux utopies urbaines des littératures française et francophone, traite de deux questions centrales: Où les représentations utopiques de l’urbain, entre violence totalitaire et esthétisation, se situent-elles? Quelles sont les possibilités de ré-conceptualisation de l’utopique pouvant résulter de cette nouvelle approche? Pour répondre à ces deux questions, les articles de cet ouvrage évitent les conceptualisations strictement antithétiques en redonnant sa juste place à la grande marge de relations possibles qui existent entre performativité et esthétique, individualité et collectivité, espace et violence. Divisé en cinq parties, ce volume est avant tout un parcours historique allant du Moyen Âge au XXe siècle et se concentre sur des thèmes tels que ‚utopies privées‘, ‚utopie et avant-garde‘, ‚utopie et guerre‘, ‚l’utopie dans un contexte interculturel‘. Les analyses font ressortir un grand nombre de concepts parallèles de l’utopique qui viennent contredire les ‚grands récits‘ traditionnels et ouvrent des perspectives favorables à un utopisme autre susceptible de contribuer à créer de nouvelles ‚réalités‘ urbaines et sociales.

Inhalt

http://d-nb.info/1013995821/04

Inhalt

Barbara Ventarola
Einleitung: Literarische Stadtutopien als Anschauungsobjekte und Experimentierfelder sozialer Phantasie. Für eine Re-Definition des Utopischen als liminaler Diskurs

I. FRÜHE GESCHICHTEN DES UTOPISCHEN

Brigitte Burrichter
Utopische Elemente altfranzösischer Stadtbeschreibungen

Philipp Jeserich
Möglichkeiten der Utopie im Spätmittelalter.
Christine de Pizans Livre de la Cité des dames (1405)

Robert Fajen
Die bewegte Utopie.
Stadt, Gewalt und Subjekt in Cyranos L’Autre Monde

Barbara Ventarola
Ordnung und Perspektive.
Die utopischen Stadtentwürfe von Platon, Leibniz und Voltaire im Vergleich

II. PRIVATE UTOPIEN

Henning Hufnagel
Glück in Venedig. Ausformungen einer utopischen Chiffre bei französischen Konservativen: Chateaubriand, Barrès, Morand

Olaf Müller
Le Paris de Paroles:
Stadttext als Utopie und Therapie bei Raymond Queneau

III. UTOPIE UND AVANTGARDE

Mario Grizelj
T/Räume als Formproblem.
Zu Alfred Kubins Die andere Seite

Doris Pany
Urbane Wahrnehmungspoetiken und die Entwicklung des utopischen Denkens. Charles Baudelaire, der Surrealismus und die Situationistische Internationale

IV. DIE ERFAHRUNG DES KRIEGES UND DER ‚TOD DER UTOPIE‘

Daniela Kirschstein
„On ne l’a jamais trouvé“:
Stadtutopien in Louis-Ferdinand Célines Voyage au Bout de la Nuit (1932)

Anne-Berenike Binder
„Les ruines d’Auschwitz“ – Stadtentwürfe in der französischen Nachkriegsliteratur

V. DIE UTOPIE DER MODERNE IM INTERKULTURELLEN KONTEXT

Markus Messling
Ernüchtert ans Meer. Moderne-Kritik und (anti-)urbane Utopien bei Stendhal, Gobineau und Michelet

Gesine Müller
Koloniale Achsen und ihre literarischen Repräsentationen in der Karibik im 19. Jahrhundert: Utopien vom Zusammenleben in transkolonialen Dimensionen

Hanno Ehrlicher
Im Reich der fremden Zeichen.
Utopische und dystopische Funktionalisierungen der unlesbaren Stadt bei Roland Barthes und Rachid Boudjedra


Anmerkungen

Sektionsakten des 7. Kongresses der Frankoromanisten vom 29. September bis 2. Oktober 2010 in Essen mit dem Rahmenthema “Stadt – Kultur – Raum”.

Ersteller des Eintrags
Barbara Ventarola
Erstellungsdatum
Dienstag, 25. Oktober 2011, 13:51 Uhr
Letzte Änderung
Dienstag, 25. Oktober 2011, 13:51 Uhr