Dossier Brasilien - Letras do Brasil (Zeitschriftenheft)


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Ursula PrutschEnrique Rodrigues-Moura

Publikationsdatum
Juli 2013
Jahrgang
58
Nummer
475-476
Weiterführender Link
http://www.omvs.at/de/literatur-und-kritik/
ISSN
0024-4661
Thematik nach Sprachen
Portugiesisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Literatur, Brasilien

Exposé

Das Brasilien-Dossier bietet einen Einblick in die aktuelle brasilianische Literaturszene seit dem Jahr 2000. In einem einleitenden Essay beschreibt Enrique Rodrigues-Moura die gegenwärtige literarische Produktion, bietet Informationen über Publikationsbedingungen, die brasilianische Kultur- und Verlagswelt und die aktuelle kulturelle Bedeutung von Büchern. Die Historikerin Ursula Prutsch zeichnet in einem abschließenden Essay die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nach, unter denen sich die literarische Vielfalt in Brasilien entwickelt.

Die vorliegende Anthologie ist durch ihre panoramatische Verdichtung und dadurch geprägt, dass sie mit Ausnahme von Theaterstücken Texte jeden Typs umfasst: Romane, eine Erzählung und einen Essay, Lyrik und »Literatura de Cordel«. Die Auswahlkriterien gründen sich nicht ausschließlich auf das Alter der AutorInnen, sondern auch auf die spezifische Bedeutung der Texte im Rahmen des aktuellen Literaturschaffens, auf ihre Aussagekraft sowie auf ihre inhaltliche und formale Innovativität. Die Anthologie will einen Einblick in die große Bandbreite der Ausdrucksformen, Themen und Perspektiven geben, welche die zeitgenössische brasilianische Literatur zu bieten.

Der Herausgeber der Zeitschrift, Karl-Markus Gauß, schreibt in seiner Einleitung:

»Es ist nicht die eherne Pflicht oder die didaktische Aufgabe von Literatur, die Menschen darüber zu unterrichten, wie es in anderen Weltregionen zugeht. Doch ist es umgekehrt vielleicht die schönste Art, ein Land mit seiner Geschichte und seinen Menschen kennen zu lernen, indem man liest, was die Dichter, Erzähler, Reporter dieses Landes zu sagen haben und zu schreiben wissen. Brasilien, ein großes Land im wirtschaftlichen Aufbruch, der mit neuem Wohlstand auch neue Armut geschaffen hat, ist seit langem literarisch keine Terra incognita mehr, und erst recht heuer, da die Frankfurter Buchmesse ihren Schwerpunkt auf die Literatur Brasiliens setzt, sind zahlreiche brasilianische Bücher ins Deutsche übersetzt worden. Ein Dossier wie das folgende hat dennoch bisher gefehlt, ist es doch von zwei der besten Kenner der brasilianischen Geschichte und Literatur, von der Österreicherin Ursula Prutsch und dem Brasilianer Enrique Rodrigues-Moura herausgegeben und eng mit der Sozialgeschichte dieses Landes verwoben worden. Darum vereint das Dossier literarisch ganz verschiedenartige Texte, von der dokumentarischen Prosa zum hermetischen Gedicht, vom historischen Roman bis hin zu einem Beispiel aus der populären Volksdichtung (der sogenannten Literatura de Cordel). Ein Tipp, der immer gilt, aber diese Mal ganz besonders: Wer sich die Lektüre der beiden Studien vom Anfang und Ende des Dossiers nicht erspart, hat mehr vom dem, was zwischen diesen beiden Portale zu entdecken ist.« [Karl-Markus Gauß, aus der »Einleitung«, S. 23]

Inhalt

Dossier Brasilien – Letras do Brasil (S. 23-78)

Herausgegeben von Enrique Rodrigues-Moura und Ursula Prutsch

  • Enrique Rodrigues-Moura: »Letras do Brasil. Zeitgenössische Texte aus Brasilien«
  • Rubens Figueiredo: Ein Reisender am Tagesende (Passageiro do fim do dia). Übersetzung von Friedrich Frosch
  • Tatiana Salem Levy: Der Schlüssel zum Haus (A Chave de Casa). Übersetzung von Marianne Gareis
  • Ana Paula Maia: Tierkohle (Carvão animal). Übersetzung von Wanda Jakob
  • Paulo Henriques Britto: Die künstlichen Paradiese (Os paraísos artificiais). Übersetzung von Friedrich Frosch
  • Luiz Eduardo Soares / MV Bill / Celso Athayde: Schweinekopf (Cabeça de porco). Übersetzung von Friedrich Frosch
  • Paulo Henriques Britto: Formen des Nichts (Formas de nada). Übersetzung von Friedrich Frosch
  • Davi Teixeira und Meca Moreno: Das Handy. Ein lästiges Ding aber trendy (Telefone celular. Ô bichim pra incomodar). Übersetzung von Niki Graça
  • Ursula Prutsch: »Aufbrüche und Grenzüberschreitungen. Brasilien im 21. Jahrhundert«

Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Enrique Rodrigues-Moura
Erstellungsdatum
Samstag, 15. Februar 2014, 11:05 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 15. Februar 2014, 11:05 Uhr