Mehrsprachigkeit im Spiegel des Buchdrucks. Das spanische Italien im 16. und 17. Jahrhundert (Monographie)


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Tina Ambrosch-Baroua

Verlag
MAP
Stadt
Köln
Stadt der Hochschule
München
Publikationsdatum
2015
Abgabedatum
April 2013
Auflage
1
Weiterführender Link
http://dx.doi.org/10.16994/bad
ISBN
978-3-946198-08-6 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Italienisch, Spanisch, Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Buchdruck, Sprachkontakt, Mehrsprachigkeit, italienische Sprachgeschichte, Frühe Neuzeit (1600-1700)

Betreuer

Thomas Krefeld


Exposé

Wie schlägt Mehrsprachigkeit in der Frühen Neuzeit buchstäblich zu Buche? Am Beispiel des spanischen Italien untersucht die Studie im Buchdruck gespiegelte Sprachverhältnisse sowie Formen und Praktiken der Mehrsprachigkeit im 16. und 17. Jahrhundert. Vier mehrsprachige Kommunikationsräume – die zwei Metropolen Neapel und Mailand sowie die zwei Inseln Sizilien und Sardinien – werden in ihrer Dynamik analysiert, kontrastiert und typologisiert. Die vier Mehrsprachigkeitsprofile werden mittels einer quantifizierenden und qualitativen Methodenkombination rekonstruiert. Dabei ermittelt die Autorin, in welchen Diskursdomänen der gedruckten Schriftlichkeit Spanisch wie häufig verwendet wurde. Welche individuellen sprachlichen Kompetenzen der Produzenten sowie der Rezipienten lassen sich von mehrsprachigen Druckwerken ableiten? Welche zielgerichtete Mehrsprachigkeit in Form von Sprachlehrwerken ist nachzuweisen? (Wie) wird gesellschaftliche Mehrsprachigkeit thematisiert, diskutiert und bewertet? Anhand der Auswertung von 3.000 spanischen, zwei- und mehrsprachigen Druckwerken werden sowohl Erkenntnisse zur Buchproduktion als auch zu wichtigen Einzelwerken und Paratexten gewonnen. Die Analyse der Teilkorpora bringt markante regionale Unterschiede zum Vorschein und zeigt, dass sich das spanische Sardinien als ein Extremfall von Sprachenpluralität darstellt, die anderen drei Territorien (Regno di Napoli, Regno di Sicilia, Milanesado) jedoch aufgrund der Entdramatisierung von Mehrsprachigkeit als faktische Normalfälle von Sprachkontakt zu interpretieren sind. Die Autorin legt damit erstmals eine umfassende Fall- und Vergleichsstudie zur Geschichte der Mehrsprachigkeit und des Buchdrucks der Italia spagnola vor.

English Summary: http://bit.ly/1GNF2LV

Inhalt

1. Einleitung: Perspektivenwechsel

2. Historischer Überblick
2.1 Spanien in Italien: historische Skizze einer “composite monarchy” (1503-1707)
2.2 Der Buchdruck in Italien: historische Skizze der Gutenberg-Galaxis (1465-1700)

3. Forschungsdiskussion: Sprachgeschichtsschreibung aus der Mono-Perspektive des “occhio bembizzato” und aus einer kommunikationsraumbasierten Perspektive
3.1 Der Buchdruck in der italienischen Sprachgeschichtsschreibung – mehr als Standardisierungsfaktor und Kodifikationsort
3.2 Der italienisch-spanische Sprachkontakt in der italienischen Sprachgeschichtsschreibung – mehr als lexikalische Einflussnahme
3.3 Mehrsprachigkeit und die Rolle des Buchdrucks im spanischen Italien

4. Methodik
4.1 Methodisches Vorgehen
4.2 Quellenbasis: Überlieferungs- und Katalogisierungsproblematik
4.3 Korpuserstellung und -beschreibung
4.4 Auswertungsprämissen und methodische Grenzen

5. Analyse des Gesamtkorpus: sprachliche, geografische und diskurstraditionelle Distribution

6. Analyse von vier Teilkorpora
6.1 Sardegna spagnola
6.2 Sicilia spagnola
6.3 Milanesado
6.4 Napoli spagnola
6.5 Kontrastive Ergebnisdiskussion der vier Teilkorpora

7. Perspektiven- und Datenvielfalt bis Manzoni und Marconi


Anmerkungen

Die Monographie ist in unterschiedlichen Formaten im Open Access unter der Lizenz CC‑BY 4.0 zugänglich und als Buch erhältlich.

Ersteller des Eintrags
Tina Ambrosch-Baroua
Erstellungsdatum
Freitag, 18. März 2016, 13:19 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 18. März 2016, 13:22 Uhr