Sprache lehren – Sprache überprüfen – Sprache erwerben. (Monographie)

Empirie- und theoriebasierte Einsichten in den schulischen Spanischunterricht: eine Fallstudie


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Barbara Hinger

Verlag
Wissenschaftlicher Verlag Trier
Stadt
Trier
Publikationsdatum
2016
Reihe
Studien zur Fremdsprachendidaktik und Spracherwerbsforschung, Band 8.
Weiterführender Link
http://www.wvttrier.de/top/Beschreibungen/ID1554.html
ISBN
978-3-86821-678-3 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Fachdidaktik
Schlagwörter
Spracherwerbsforschung, Sprachlehrforschung, Sprachtestforschung

Exposé

Die im Band vorgestellte Studie untersucht ein Schulhalbjahr hindurch den Spanischunterricht in einem zweiten und einem dritten Lernjahre an einer österreichischen Sekundarstufe II. Anhand von drei Datensätzen (Unterrichtsbeobachtungen, schriftliche Klassenarbeiten, mündliche Lernersprache) wird analysiert, ob und wie sich die im Unterricht vermittelten sprachlichen Strukturen in den schriftlichen Prüfungen und den spontanmündlichen Äußerungen der Lernerinnen wiederfinden. Die Triangulierung der Ergebnisse der Datensätze weist nach, dass das Konstrukt „sprachliche Strukturen des Spanischen“ im Unterricht und in den Klassenarbeiten übereinstimmt und sich weitgehend als explizit-deklaratives Sprachwissen erweist. Die mündlichen Spontansprachedaten weichen von diesen Übereinstimmungen jedoch ab: Es zeigt sich zwar ein Teilerwerb der spanischen Tempus-Aspekt-Bereiche im Verbalsystem; der in beiden Lernjahren vermittelte und überprüfte Modus des subjuntivo wird demgegenüber aber bei keiner Lernerin als erworben ausgewiesen. Damit bestätigt die Studie die, für das spanische Verbalsystem auch im Erstsprachenerwerb nachgewiesene, Erwerbsabfolge Tempus-Aspekt-Modus, und zeigt, dass explizit-deklaratives Sprachwissen für implizit-prozedurales Sprachkönnen, wie für mündliche Äußerungen relevant, kaum fruchtbar gemacht werden kann. Diese Diskrepanz, erhärtet durch ähnliche Ergebnisse reanalysierte Daten einer Vorgängerstudie der Autorin, wird im Rahmen aktueller Ansätze der Spracherwerbsforschung diskutiert. Postuliert werden zum einen erst zu etablierende, lernersprachensensible Ansätze für die Vermittlung und Überprüfung sprachlicher Strukturen. Zum anderen wird knapp auf die Nutzung freiwerdender Unterrichtszeit – die sich aus der geforderten Reduktion der festgestellten Grammatiklastigkeit ergibt – durch, oft als zu kurz kommend monierte, Bereiche wie kulturelle und literarische Aspekte verwiesen. Nahe gelegt wird ein deutlicheres Einbeziehen der sprachlichen Fertigkeiten in den Unterricht.


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Lars Schneider
Erstellungsdatum
Montag, 06. März 2017, 10:31 Uhr
Letzte Änderung
Samstag, 11. März 2017, 14:27 Uhr