Zwischen Karneval und Konversion (Monographie)

Pilger und Pícaros in der spanischen Literatur der Frühen Neuzeit


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Hanno Ehrlicher

Verlag
Wilhelm Fink
Stadt
München
Publikationsdatum
2010
Weiterführender Link
http://www.fink.de/katalog/titel/978-3-7705-4924-5.html
ISBN
978-3-7705-4924-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Spanische Frühe Neuzeit, novela picaresca, Pilgerschaft, Siglo de Oro

Exposé

Die Studie von Hanno Ehrlicher erforscht die Erzählliteratur der spanischen Frühen Neuzeit auf der Basis eines breiten Textkorpus anhand zweier zentraler Bewegungsfiguren. Pilger und Pícaros stehen für die Spannung zwischen Weltlichkeit und Spiritualität, die für die Kultur der Gegenreformation auf der iberischen Halbinsel besonders kennzeichnend war. Die spanische Literatur leistete dabei keineswegs uneingeschränkt einem Geist der Restauration Vorschub, in ihren erzählerischen Formen birgt sie vielmehr Potenziale, die erst in der Moderne ganz zur Entfaltung kommen konnten.

Wichtige Texte der Gattungsreihe der novela picaresca werden ebenso untersucht wie Romane, in denen die Idee der Pilgerschaft in unterschiedlichen Funktionen literarisch in Szene gesetzt wird. Während die Pikareske dank ihrer unzuverlässigen Erzähler nicht stabile Subjekt-Entwürfe produzierte, sondern ironische Maskeraden, standen die textuellen Pilgerschaften im Zeichen der Allegorie. Die systematische Zusammenschau bisher aus gattungstypologischen Gründen nur isoliert voneinander betrachteter Texte des Siglo de Oro legt eine erstaunliche Erkenntnis frei: Jenseits der Unterschiede von realistischer und figurativer Wirklichkeitsgestaltung schlug sich bereits in der vormodernen Prosa ein Bewusstsein für die strukturelle Offenheit semiotischer Prozesse nieder. Ähnlich wie im Bild der Meninas von Velázquez spiegelt sich auch im Raum der literarischen Repräsentationen vor allem eines wider: die ambivalente Stellung des Rezipienten als Subjekt, das zwar die Wahrheit nicht zu erkennen vermag, aber doch ästhetisch über die Wahrscheinlichkeit der Fiktion zu entscheiden hat.

Inhalt

Inhaltsverzeichnis:
http://d-nb.info/998875791/04


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Redaktion romanistik.de
Erstellungsdatum
Freitag, 29. Oktober 2010, 12:04 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 29. Oktober 2010, 12:04 Uhr