Raumtexte. Georges Perec und die Räumlichkeit der Literatur (Monographie)


Allgemeine Angaben

Autor(en)

Julia Dettke

Verlag
Fink
Stadt
Paderborn
Stadt der Hochschule
Berlin
Publikationsdatum
2021
Weiterführender Link
https://www.fink.de/view/title/58504
ISBN
978-3-7705-6595-5 ( im KVK suchen )
Thematik nach Sprachen
Französisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
nouveau roman, Raumtheorie, Oulipo, Räumlichkeit, Georges Perec, Raumtexte

Betreuer

Andreas MahlerJulia Weber


Exposé

Was bedeutet literarische Räumlichkeit? Die Studie Raumtexte. Georges Perec und die Räumlichkeit der Literatur entwickelt Analysekategorien, um zu beschreiben, wie es Texten gelingt, sich als von den Lesenden begehbare Räume zu inszenieren.
Im Zuge des spatial turn sind zwar eine ganze Reihe von Untersuchungen zu Literatur und Raum erschienen; die spezifisch literarische Räumlichkeit ist dabei aber ein weithin blinder Fleck geblieben. Anhand zahlreicher literaturgeschichtlicher Beispiele und in Detailuntersuchungen von Georges Perecs Texten Espèces d’espaces (1974) und La Vie mode d’emploi (1978), die auch bislang unveröffentlichte Typoskripte aus dem Nachlass des Autors einbeziehen, unterscheidet die Studie drei Ebenen des poetologisch-selbstreflexiven Bezugs von Texten auf Räume. Sie stellt damit auch ein Begriffswerkzeug bereit, das über die französische Avantgardeliteratur hinaus aufzeigt, wie die literarische Form durch den selbstreflexiven Bezug auf Räume neu verhandelt wird.

Inhalt

INHALT

*EINLEITUNG: „J’HABITE MA FEUILLE DE PAPIER“ *
Georges Perecs Raumtexte – Raumtexte über Perec hinaus: Historische Einordnung – Raumtexte: Definition anhand von sechs Merkmalen – Drei Ebenen literarischer Räumlichkeit – Forschungsüberblick: Exemplarische Positionen zu literarischer Räumlichkeit (1945-2020) – Begriffssetzungen dieser Arbeit – Vorgehen und Aufbau

*1. LITERATUR ALS RAUM: GRUNDLAGEN *
*1.1 Raumfiguren zwischen Begrenzung und Transgression *
1.1.1 Lob der Grenzziehung: Schutzraum und Wohnraum bei Vitruv, Semper, Heidegger und Bachelard
Die Anfänge des Schutzraumes: Vitruv – Sempers textile Wand – Schwarzwaldhof und maison natale: Wohnräume bei Heidegger und Bachelard – Gaston Bachelard: La poétique de l’espace – Tabelle zur Übersicht
1.1.2 Lob der Transgression: Foucault – De Certeau – Deleuze und Guattari
Gefängnis, Bühne, andere Räume: Michel Foucaults Machträume (1984/1975) – „Des espaces autres“ (1967/1984) – Surveiller et punir (1975) – Gegenmodelle zum Panopticon in Kunst und Literatur: Foucault als (Raum-)Kunsttheoretiker – Carte vs. parcours: Arts de faire (1980) von Michel de Certeau – Raumpoetologie bei de Certeau – Gekerbte Räume: Mille plateaux (1980) von Gilles Deleuze und Félix Guattari – Glatter und gekerbter Raum – Mille plateaux als Raum – Tabellarisches Resümee
*1.2 Drei Ebenen literarischer Räumlichkeit *
1.2.1 Paratext: Deklaration an den Eingängen des Textes
Äußere paratextuelle Schwellen: Deklaration des literarischen Textes als Raum im nouveau roman und im Oulipo – Äußere paratextuelle Schwellen II: Kapitel und Inhaltsverzeichnis – Kapitelform zwischen Begrenzung und Transgression – Innere paratextuelle Schwellen: Konstruktionsbeginn und performativer Texteingang – Zwischenresümee Paratextuelle Schwellen
1.2.2 Schrift- und Seitenraum: Konstruktion des Fundaments
Räumliche Gestalt des Schriftmaterials – Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit – Schriftraum zwischen Begrenzung und Transgression – Historische Perspektiven auf Begrenzung und Freiraum im Seitenraum – Begrenzung und Transgression, Konstruktion und Dekonstruktion des Seitenraumes bei Georges Perec und Alain Robbe-Grillet – Zwischenresümee Schrift- und Seitenraum
1.2.3 Mise en abyme und Metalepse: De(kon)struktion durch narrative Transgression
Transgression der Erzählebenen: Die Metalepse – Abgrund in den Erzählebenen: Die mise en abyme – Metalepsen und mises en abyme in nouveau roman und Oulipo – Zwischenresümee mise en abyme und Metalepse

*2. WOHNEN IM SEITENRAUM: ESPÈCES D’ESPACES (1974) VON GEORGES PEREC *
Viele Räume, (k)eine Textgattung? Espèces d’espaces als Raumtext – Kapitelaufbau
*2.1 Deklaration: Schriftliche Ursprungsräume in den paratextuellen Schwellen *
Der Buchtitel – Kapitel und Inhaltsverzeichnis – Index – Eine mobile Seite im Buchraum: die „Prière d’insérer“ – Die Seekarte als Raumbeginn: Grenzziehung in Paratext und Seitenraum – Die „ESPACE“-Liste als Erkundung des Freiraumes – Vorwort („Avant-propos“)
*2.2 Konstruktion: Die Seite als Wohn- und Freiraum im Kapitel „La Page“ *
„J’écris que j’écris“ – Die schräge Horizontale – Die Vermessung des Seitenraumes – „J’habite ma feuille de papier“ und „J’écris dans la marge“ – Die Seite als Spuren- und Ursprungsraum
*2.3 De(kon)struktion: Mises en abyme und Unbewohnbares im Kapitel „L’Espace“ *
Das Kapitel „L’espace“ als mise en abyme – „La conquête de l’espace“: Wohnmobil und Gemälde als doppelte mises en abyme – „L’inhabitable“ – „L’espace suite et fin“ – Resümee Espèces d’Espaces

*3. LESEN IM PUZZLEHAUS: LA VIE MODE D’EMPLOI (1978) VON GEORGES PEREC *
Das Puzzleprojekt: Die histoire – Das Romanhaus: Die Konstruktionsregeln der contrainte – Die Raumfigur des Puzzle-Hauses zwischen Schutzraum und Freiraum – Ein Roman als Raumkunst: La Vie mode d’emploi und/als Gemälde – Kapitelaufbau
*3.1 Deklaration: Paratexte als Blickräume zwischen Begrenzung und Freiheit *
Buchtitel und fiktive Gattungsbezeichnung: Das ganze Leben in einem Romanhaus – Kapitel und Registerapparat: Pièces und Pièces Annexes – Der Anhang: Die ausufernden pièces annexes – Index – Plan de l’immeuble (Gebäudeplan) –Widmung und doppeltes Epigraph – Das Vorwort (Préambule): Der Roman als Blickraum zwischen Freiheit und Begrenzung
*3.2 Konstruktion: Plan, Puzzle und falsche Fährte im Seitenraum *
Der performative Textanfang im Treppenhaus: Das erste Kapitel – Drei Abbildungen im Seitenraum – „Arrêt momentané de l’ascenseur“ – Das Kreuzworträtsel – TERRA COLUMBIA oder TERRA CONSOBRINIA? – Die Materialität des Puzzleraumes
*3.3 De(kon)struktion: Mises en abyme und Metalepse als Tiefe, Abgrund, Lücke für die Lesenden *
Der Abgrund in der Mitte des Buches: Ins Innere des Bildes – Hinab in den Aufzugschacht: In die Tiefe des Hauses – Das letzte Kapitel: Bartlebooths Tod und das falsche Puzzlestück – W gegen X – Die Metalepse im Keks – X, W, Gammeth: Der imaginierte Buchstabe als ideale Raumfigur – Die leere Leinwand, der Tod und die Lesenden: Épilogue – Resümee La Vie mode d’emploi
*SCHLUSS UND OFFENES ENDE
SIGLEN
LITERATURVERZEICHNIS
DANK *


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Julia Dettke
Erstellungsdatum
Dienstag, 18. Mai 2021, 21:33 Uhr
Letzte Änderung
Montag, 24. Mai 2021, 11:50 Uhr