Leibniz Online (Zeitschriftenheft)

Frankreich - DDR: zwischen Ideologie, Bücherwissen und persönlichen Begegnungen


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Anne PirwitzDorothee Röseberg

Publikationsdatum
Dezember 2022
Jahrgang
2022
Nummer
47
Weiterführender Link
https://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2022/12/LO47.pdf
Thematik nach Sprachen
Französisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft
Schlagwörter
Frankreich, Kulturtransfer, Sprache, Erfahrung, Austausch, Kalter Krieg, DDR, Begegnung, Städtepartnerschaft, EFA, Beziehungen, Ferienlager

Exposé

Frankreich als Land der französischen Revolution, der Pariser Commune und der Résistance war für die DDR von besonderem Interesse. Insbesondere die Tatsache, dass sich die kommunistische Partei (PCF) in Frankreich großer Beliebtheit erfreute und mehrere Städte von kommunistischen Bürgermeister(inne)n verwaltet wurden, führte dazu, dass die Beziehungen zu Frankreich auch von den DDR-Organen politisch gewollt waren. Sie sollten dazu dienen, die Anerkennung der DDR in Frankreich voranzutreiben, die bundesdeutsche Hallstein Doktrin zu unterwandern und die DDR als besseren deutschen Staat zu präsentieren. Insbesondere die 1958 in Frankreich gegründete zivilgesellschaftliche Organisation EFA, Échanges franco-allemands, setzte sich für die Beziehungen zum „anderen“ Deutschland ein. Wenngleich die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR von der DDR-Regierung aus gewollt waren und zunächst aus rein politischen Gründen entstanden und stark reglementiert wurden, so kamen sie auch einigen Bürger(inne)n beider Staaten zugute. Die
auf den ersten Blick so hochgradig politisierten Kontakte entwickelten selbst in der DDR eine gewisse Eigendynamik. Diese war insbesondere einzelnen Personen zu verdanken, die sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Gestaltung der ostdeutsch-französischen Beziehungen einbrachten. Es waren Französinnen und Franzosen, die in der DDR lebten und arbeiteten, Französischlehrer(innen) der DDR, die ihren Schüler(inne)n die französische Sprache näherbrachten, Personen, die im Bereich Städtepartnerschaften aktiv waren oder Kinder und Jugendliche, die in die Ferienlager der DDR reisten, die jede® auf seine bzw. ihre Weise zu Akteur(inne)n der ostdeutsch-französischen Beziehungen wurden. Nach dem ersten Teil dieses Bandes, der sich aus wissenschaftlicher Sicht mit Ideologie und Politik, Institutionen und Biographien maßgeblicher Mittlerpersönlichkeiten sowie Möglichkeiten und Formen persönlicher Begegnungen zwischen Bürger(inne)n aus Frankreich und der DDR beschäftigt, kommen im zweiten Teil verschiedene Zeitzeug(inn)en zu Wort, die ihre eigenen Erfahrungen schildern und reflektieren.

Inhalt

Anne Pirwitz: Vorwort zu Frankreich – DDR
Anne Pirwitz und Dorothee Röseberg: Einleitung zu Frankreich – DDR
Dorothee Röseberg: Frankreich für die DDR – Frankreich in der DDR
Anne Pirwitz: Möglichkeiten und Formen persönlicher Begegnungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern aus Frankreich und der DDR
Sylvie Mutet: Kulturpolitik DDR – Frankreich. Das Centre culturel français und andere kulturelle Beziehungen
Gerda Haßler: Klemperer und Krauss, Französischlehrerausbildung und Romanistik und einige weitere vereinbare „Gegensätze“
Zeitzeugenberichte von: Nicole Bary, Jutta Nest, Regina Gerber, Karin Rieger, Corinne Cartron Schmidt, Agnès Wittner, Gabrielle Robein, Françoise Bertrand, Wilfried Baumgarten


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Anne Pirwitz
Erstellungsdatum
Freitag, 06. Januar 2023, 14:58 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 08. Januar 2023, 14:52 Uhr