Federico García Lorca (1898–1936) ist einer der bedeutendsten spanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Seine Zigeunerromanzen sind noch heute so populär wie nach ihrem Erscheinen 1928. Und sein letztes Drama, Bernarda Albas Haus, wird auch im 21. Jahrhundert regelmäßig auf europäischen Bühnen gespielt. Lorcas Leben war geprägt von den wachsenden ideologischen und politischen Auseinandersetzungen zwischen Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten auf der einen sowie Konservativen und Faschisten auf der anderen Seite. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs wurde er von Anhängern der Franco-Putschisten ermordet.
Lorcas Homosexualität wurde von linken und liberalen Demokraten oft ignoriert und geflissentlich verschwiegen, von rechten Kreisen zum Anlass für beißenden Spott und üble Beschimpfungen genommen und nach seinem Tod jahrzehntelang tabuisiert und verschwiegen. Lorcas lyrisches und dramatisches Werk war geprägt vom Streben nach Freiheit, für Demokratie und Republik, für eine ungehinderte Entfaltung der Persönlichkeit und das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, für eine neue und moderne Sprache in der Dichtung.