Die italienische Renaissance. Von Dante zu Tasso. 2., überarbeitete Auflage (Monographie)
Allgemeine Angaben
Autor(en)
Paul Geyer- Verlag
- Olms Verlag
- Stadt
- Baden-Baden
- Publikationsdatum
- 2023
- Auflage
- 2
- Art der Publikation
- ISBN 978-3-487-16374-1
- Thematik nach Sprachen
- Italienisch
- Disziplin(en)
- Literaturwissenschaft
- Schlagwörter
- Dante, Petrarca, Boccaccio, Machiavelli, Ariost, Tasso, Literaturgeschichte als Subjektgeschichte
Exposé
Es gibt für die europäischen Geisteswissenschaften zurzeit kein wichtigeres Thema als die Frage, welchen Beitrag das europäische Kulturerbe im Rahmen des Globalisierungsprozesses für die Identitätsstiftung des zukünftigen Europa zu leisten vermag. Von der Beantwortung dieser Frage hängt nicht zuletzt auch die Legitimation der Geisteswissenschaften selbst ab. Ihre Aufgabe ist es, einer technokratischen Definition des Europäischen eine kulturelle Vision an die Seite zu stellen.
Die europäischen Geisteswissenschaften haben aber keine Visionen mehr. Sie misstrauen ihrem eigenen Kulturerbe, schmücken sich mit modischem Theoriedesign oder mauern sich in Überspezialisierung ein. Danteforscher schreiben für Danteforscher. Niemand wagt es mehr, große kulturgeschichtliche Erzählungen zu verfassen.
Dieses mehrbändige Werk erzählt die Geschichte des modernen Menschen in der italienischen und französischen Literatur. Der vorliegende erste Band analysiert die wirkmächtigsten Werke der italienischen Literatur in der »langen Renaissance« zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert, als Italien die führende Kulturnation Europas war: Dantes Göttliche Komödie, Petrarcas Liederbuch, Boccaccios Dekameron, Machiavellis Fürst und seine Komödie Mandragola, Ariosts Wahnsinnigen Roland und Tassos Befreiung Jerusalems. Dantes Werk markiert literarisch das Ende des Spätmittelalters, Tassos Werk das Ende der Renaissance und den Beginn des Barocks in der italienischen Literatur. Leitfaden der Lektüre – ihre Vision – ist, den Ursprüngen unserer modernen europäischen Identität nachzuforschen, die durch diese avantgardistischen Werke maßgeblich mitgestaltet worden ist.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung: Theorie des modernen Subjekts – Alternative Literaturgeschichte
Dantes Welt und Dantes Ich: La Divina Commedia
Dantes Welt
Das Zerbrechen von Dantes Welt
Der Triumphzug des Dichter-Ichs
Schluss
Petrarcas Ich und Petrarcas Du: Canzoniere
Der Strom der Zeit
Themen
Systematik und Dialektik der Seelenvermögen
Begehren
Rationalität
Seele und »mente«
Amor
Ich
Lyrisches Ich
Schluss
Anhang: Schema der Systematik und Dialektik der Seelenvermögen
Boccaccios Gesellschaft: Decameron
Poetik I: Die Rahmenerzählung
Poetik II: Interessante Interesselosigkeit
Karnevalesker Konservativismus
Aufhebung des Karnevalesken ins Kasuistische und in die Ironie
Verhandlung von Normsystemen
Poetik III: Funktionswandel der Kunst und des Künstlers
Schluss
Machiavellis Ethiken: Il Principe und Mandragola
Il Principe als Entwurf einer modernen politischen Ethik
Die Komödie Mandragola als Entwurf einer modernen Ethik des Privaten
Schluss
Ariosts Umwertung aller Werte: Orlando Furioso
Danteparodie
Abstieg ins Inferno
Im Höllenkreis der Wollüstigen
Am Purgatorio vorbei
Im Irdischen Paradies
Auf dem Mond
Lethe, der Triumph des Todes und der Poesie
Das Karl-Roland-›Epos‹
Epenparodie
Kontingenz, Freiheit und Kunst
Dialektik der ›guten alten Zeit‹
Weibliche Emanzipation
Der Angelica-Orlando-›Roman‹
Angelica
Orlando
Schluss
Tassos Bewusstseinsroman: Gerusalemme Liberata
Inhaltsangabe
Erzähler – Leser – Fiktionalität
Dichte Beschreibung
Der Strom der Zeit
Auflösung der Zentralperspektive
Bewusstseinsanalyse
Armida
Psychologische Erklärung des Wunderbaren
Differenzierte Charakterdarstellung, Relativierung kultureller Differenzen
Entmystifizierung von Heroismus und Krieg
Schluss
Von Dante zu Tasso – ein Resümee
Bildnachweise
Schriftenverzeichnis
Index Nominum
Anmerkungen
keine
- Ersteller des Eintrags
- Paul Geyer
- Erstellungsdatum
- Montag, 22. Juli 2024, 13:10 Uhr
- Letzte Änderung
- Sonntag, 28. Juli 2024, 21:23 Uhr