impEct (Zeitschriftenheft)

Europäische Mehrsprachigkeit. Über die 'convergence herméneutique' unterschiedlicher Europäisierungsstile. Eine neuphänomenologische Annäherung


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Werner Müller-Pelzer

Publikationsdatum
September 2025
Jahrgang
14
Nummer
14
Weiterführender Link
https://www.fh-dortmund.de/hochschule/wirtschaft/publikationen/impect/impect14.php
Thematik nach Sprachen
Sprachübergreifend
Disziplin(en)
Medien-/Kulturwissenschaft
Schlagwörter
Funktionale vs. affektive Mehrsprachigkeit, Einwachsen in eine europäische Sprache, Kritik des intercultural speaker

Exposé

Im Unterschied zur funktionalen Mehrsprachigkeit als Gegenstand von Linguistik und Soziologie bezieht sich die Mehrsprachigkeit, wie sie hier behandelt wird, auf subjektive Erfahrungen mit leiblich-atmosphärisch affizierenden europäischen Sprachen. Diese Differenzierung ist ein Ergebnis der phänomenologischen Neubesinnung auf Europa, durch die die Argumente für die generelle Einführung des globalen Englisch und das einseitig quantifizierende Denken widerlegt werden können. Mit dem neuen Konzept der affektiven Mehrsprachigkeit wird die Politik der EU-Eliten entkräftet, die um des Machterhalts willen bereit sind, die ausgebauten europäischen Sprachen und die sie einbettenden Europäisierungsstile zu opfern. Dank der Erkenntnisse der Neuen Phänomenologie ergibt sich eine Verständigung mit dem kritischen Multilinguismus des „globalen Südens“. Gegen den ideologischen „intercultural speaker“ wird die Konzeption des „intereuropäischen Sprechers“, bzw. der „intereuropäischen Sprecherin“ formuliert: Damit wird der überzogene globale Anspruch aufgegeben und durch die normativen Implikationen des europäischen Zivilisationstyps ersetzt. Abschließend wird skizziert, wie im Rahmen des MONTAIGNE-Programms das leiblich-atmosphärische Einwachsen in eine unbekannte europäische Sprache und das Sich-einleben in den jeweiligen Europäisierungsstil einen Weg der sekundären Epigenese als Europäerin, bzw. als Europäer vorzeichnet.

Inhalt

Inhalt
0. Problemaufriss
1. Die Untersuchungsfrage im Kontext
1.1 Mehrsprachigkeit kontrovers
1.2 Die realpolitische Ausgangslage
1.3 Die philosophische Ausgangslage
1.4 Europa als Thema der Phänomenologie
1.5 Die Relevanz der Neuen Phänomenologie
2. Widerstand gegen die europäische Mehrsprachigkeit
2.1 Das angekündigte Ende der europäischen Verflechtung
2.2 Die zweifache Kolonisierung der europäischen Sprachen und Kulturen
2.3 Die Europäische Union als Europas Widersacherin
2.4 Richtungswechsel
3. Anthropologische Konzepte des „Südens“ und Neue Phänomenologie
3.1 C. Kell/G. Budach: „Centring the materiality of language“
3.2 C. Kell/G. Budach: „Decentring the human“
4. Über die neokoloniale Sprachenpolitik in der Europäischen Union
4.1 A. Hu: „Sprachlichkeit, Identität, Kulturalität“
4.2 F.-J. Meißner: „Politische Dimensionen der rezeptiven Mehrsprachigkeit
für die europäische Demokratie“
4.3 H.-J. Krumm: „Bildungspolitische Perspektiven auf Mehrkulturalität“
4.4 C. Fäcke: „Intercultural Discourses between Universalism and Particularism“
4.5 Plädoyer für den intereuropäischen Sprecher, bzw. die intereuropäische Sprecherin
5. Lebensgefühle und Rechtsgefühle: die Rolle der europäischen Sprachen
5.1 Sensibilität für Gefühle
5.2 Über den europäischen Zivilisationstyp
6. Europäische Mehrsprachigkeit als affektive Mehrsprachigkeit
6.1 Europäische Mehrsprachigkeit und Anthropologie
6.2 Einleibung und Hineingenommen-werden in Atmosphären
6.3 Situationen
6.4 Subjektive Tatsachen und Normen
7. Die sekundäre Epigenese als Europäerinnen, bzw. als Europäer
Epilog
Schriftenverzeichnis


Anmerkungen

keine

Ersteller des Eintrags
Werner Müller-Pelzer
Erstellungsdatum
Sonntag, 07. September 2025, 17:57 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 07. September 2025, 22:08 Uhr