Romanische Studien, Heft 5 (Zeitschriftenheft)

Sektion „El texto como máquina“, hrsg. von Matei Chihaia und Antonio Sánchez Jiménez


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Matei ChihaiaAntonio Sánchez JiménezKai NonnenmacherChristian Wehr

Publikationsdatum
Dezember 2016
Jahrgang
2
Nummer
5
Weiterführender Link
http://www.romanischestudien.de/index.php/rst/issue/view/8
ISSN
2511-7882
Thematik nach Sprachen
Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Medien-/Kulturwissenschaft, Fachdidaktik
Schlagwörter
Technik, Romanische Studien, Zeitschriftenheft, Literatur und Technik

Exposé

Ab März 2017 online und gedruckt bei der Akademischen Verlagsgemeinschaft München.

Print-Abonnement:
http://www.romanischestudien.de/index.php/rst/about/subscriptions

Gesamtbibliographie der Romanischen Studien
http://blog.romanischestudien.de/bibliographie/

Zu diesem Heft

Sektionen

Nicht nur als Motiv der Maschine, sondern als grundlegender thematischer Zusammenhang von Literatur und Technik ist die spanischsprachige Sektion El texto como máquina von Matei Chihaia und Antonio Sánchez Jiménez dem technologischen Wandel gewidmet, insoweit dieser im Umgang mit literarischen Werken wirksam ist. Literatur erscheint bei einem solchen Zugang als ein technisches Artefakt für Autoren wie Lesern, der ‚Text als Maschine‘. Vgl. dazu das Vorwort der Gastherausgeber ab S. .

Artikel

Die sechs Fachaufsätze dieser Rubrik spiegeln Moderne und Vormoderne in einem weiten Sinne. So zeigt Daniel Maira an der Lektüre des Sonetts CXIII aus Du Bellays Olive durch Leo Spitzer und Roman Jakobson nicht zuletzt eine hegemoniale Debatte der 60er und 70er Jahre auf. — Thomas Klinkert diskutiert am Beispiel von Stefan George und Rudolf Borchardt deutsche Dante-Übertragungen als Neuschöpfungen in ihren modernen Kontexten des 20. Jahrhunderts. — Ines Horchani wählt eine heute allzuleicht übertönte Perspektive auf den Islam: die drei französischen Autoren Victor Hugo, Arthur Rimbaud und André Gide in ihrer literarischen Inspiration durch den Koran. — Gerhard Wild bringt in seiner Lektüre von Fernando Pessoa über Harald Blooms Konzept der ‚Einflussangst‘ das literarische Originalitätsproblem in Verbindung mit der ‚Heteronympoetik‘ des portugiesischen Dichters. — Anna Isabell Wörsdörfer nimmt den mediävistischen Bestand in Bernard Leonettis Text La Quête brestoise ernst und verknüpft hierfür Matière de Bretagne und parodistische Fantasy-Literatur.

Lektüren

Anne-Marie Baron hat den Romanischen Studien mit ihrer Balzac-Lektüre von Le Bal de Sceaux einen der frühen Texte aus den Scènes de la vie privée überlassen: Mit der bezeichnenden Ellipse Balzacs „Le seizième siècle n’a donné que la liberté religieuse à l’Europe, et le dix-neuvième lui donnera la liberté pol…“ deutet sich Barons Perspektive einer „réflexion d’ordre social et politique“ gerade im Privaten an. Der comte de Fontaine agiert zwischen Legitimismus und konstitutioneller Monarchie, Emilies Liebesgeschichte, die Standesstolz über ihr persönliches Glück stellt, ist in diesem Zusammenhang zu lesen.

Land, Kultur, Medien

Teresa Pinheiro hat sich bereit erklärt, anlässlich des 30jährigen Jubiläums des Eintritts von Portugal und Spanien zur europäischen Union im Jahr 1986 eine historische Einordnung vorgenommen, gerade heute scheint die Erinnerung an die Süderweiterung und ihre Folgen für Demokratisierung und Modernisierung auf der iberischen Halbinsel geboten. — Christoph Vatter bespricht einen Tagungsband zum Verhältnis von Frankreichforschug und Populärkultur. — Giulia de Savorgnani untersucht Sabina Guzzantis Mafia-Dokufiktion la trattativa mit Bezügen zu Elio Petris Filmsprache und dem politischen Theater der 70er Jahre. — Stefanie Öller hat Paolo Sorrentinos metaphorisch-hyperbolisches Rombild im Film la grande bellezza herausgearbeitet. — Der Medienwissenschaftler Bernhard J. Dotzler bespricht schließlich das Buch des Italieners Luciano Floridi, der nach den Revolutionen durch Kopernikus, Darwin und Freud nun eine ‚vierte Revolution‘ der Entthronung des Menschen im Medialen sieht.

Geschichte der Romanistik

Frank-Rutger Hausmann stellt mit Maurice Wilmotte den Begründer der belgischen Romanistik vor, an der Korrespondenz mit Hermann Suchier lässt sich die Entfremdung von Deutschland im Verlauf des Ersten Weltkriegs nachzeichnen. — Johanna Wolf stellt die Motive und Antriebskräfte in der Entwicklung des Französischunterrichts zwischen ausgehendem Mittelalter und Wiener Kongress in Walter Kuhfuß’ Kulturgeschichte vor.

Ars legendi

Ausgehend vom französischen Sammelband Enseigner les „classiques“ aujourd’hui skizziert Hartmut Duppel für die Rubrik zum Literaturunterricht – kontrastiv zur Diskussion in Deutschland – die aktuellen Debatten um schulische Klassikerlektüre und Literatur als Kulturerbe (patrimoine), beides überstrahlt in Frankreich weiterhin eine bloße ‚Kompetenzorientierung‘.

Rezensionen

Unter den 13 Rezensionen dieser Rubrik soll zumindest die letzte gesondert erwähnt werden, die als Gemeinschafts- und Sammelbesprechung den literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschungsgegenstand ‚Traum‘ vorstellt, hierfür Dank an Leiterinnen und Kollegiat/innen des Saarbrücker Graduiertenkollegs „Europäische Traumkulturen“.

Essay und Kritik

Christof Weiand hat aus gegebenem Anlass der Zeitschrift eine Gedichtübersetzung in memoriam Michel Butor (1926 – 2016) überlassen. — Den Dante-Roman Pfingstwunder von von Sibylle Lewitscharoff hat die Göttinger Danteforscherin Franziska Meier kritisch gelesen. — Joseph Jurt, der seit langem über Georges Bernanos arbeitet, nimmt das Erscheinen von Band I des Romanwerks in der Pléiade zum Ausgangspunkt eines freien Forschungsberichts zum in Deutschland nicht angemessen präsenten Autor. — Jonas Hock hat die Werkausgabe von Louis-René des Forêts bei Gallimard incl. dem Dossier von Dominique Rabaté mit einem Blick auch auf unbekanntere Texte von des Forêts aufgeschlagen. — Juliane Tauchnitz hat den dystopischen Roman 2084 von Boualem Sansal zum Gegenstand ihres Essays über die Pressereaktionen in Deutschland und Frankreich genommen, als Beispiel für eine Tendenz zur hastigen mediale Funktionalisierung und Verformung fiktionaler Texte. — Stephan Nowotnick und Maren Butzheinen schließlich haben ihre Begegnung mit dem Autor Tanguy Viel bei den Wuppertaler Rencontres littéraires eingereicht.

Forum

Freundlicherweise haben uns die Herausgeber/innen des Bandes Romanistik in Bewegung beim Kulturverlag Kadmos, Julian Drews, Anne Kern, Tobias Kraft, Benjamin Loy und Marie-Therese Mäder, ihr Vorwort zur Veröffentlichung überlassen. — Es folgen Tagungsberichte zum vorbürgerlichen Theater (Antonio Roselli), zum 12. Balkanromanistentag (Carola Heinrich und Thede Kahl) und zur Regensburger französischen Gefangenenzeitschrift des Ersten Weltkriegs (Florent Dousselin).

Kapitel

Im Rahmen seiner Forschungen zur Nanophilologie hat Ottmar Ette den Romanischen Studien einen Langtext überlassen, „Herausforderungen der Nanophilologie: Laboratorien des (narrativen) Wissens“: In der radikal miniaturisierten Form der epischen Erzählung wird für Ette eine lyrisch verdichtete Bewegung erkennbar.

Inhalt

Romanische Studien Nr. 5 (2016)
http://www.romanischestudien.de/index.php/rst/issue/view/8

Editorial

Nach der Erinnerung (9–22)

Sektionen

El texto como máquina: matices de una alegoría (23–40)
Matei Chihaia, Antonio Sánchez Jiménez

“Quiero ser una máquina de escribir”: el Alfabeto Dactilar (2014) del
artista, activista y poeta Cristian Forte como nuevo orden poético en el
caos (41–60)
Sandra Hettmann

Procesos de escritura en Beatus Ille (1986): primer estudio del “Archivo
Personal de Antonio Muñoz Molina” (Arch. AMM/5/1). (61–88)
Pablo Valdivia

Ya no es necesario hacer obras con ayuda de la tecnología; mejor hacer
máquinas que hagan las obras por nosotros. César Aira y los procedimientos
de escritura. (89–100)
Juan Camilo Rodriguez Pira

La radio y sus sounds como maquinaria literaria: el estridentismo mexicano y
su historia radial (100–116)
Christiane Quandt

Técnica, Tecnología, Poshumanismo: la materia del texto (117–131)
Gonzalo Navajas

Artikel

Roman Jakobson contre Leo Spitzer : militantisme critique et défense
d’une méthode (135–154)
Daniele Maira

Dante deutsch: Riflessioni sulle traduzioni tedesche della ‘Divina
Commedia’ nel Novecento (George e Borchardt) (155–168)
Thomas Klinkert

Trois passants considérables devant la source coranique : Hugo, Rimbaud,
Gide (169–178)
Ines Horchani

Die Literatur und Pessoa: Überlegungen zur Genese der Heteronympoetik
(179–204)
Gerhard Wild

Die Gralssuche als Sauftour: mittelalterliche Erzählstrukturen in Bernard
Leonettis parodistischem Fantasy-Thriller „La Quête brestoise“ (2007)
(205–222)
Anna Isabell Wörsdörfer

Lektüren

Le Bal de Sceaux, ou la politique de la vie privée (225–236)
Anne-Marie Baron
Land, Kultur, Medien

Portugal und Spanien – 30 Jahre Europa (239–256)
Teresa Pinheiro

Mehr als ARTE und Asterix: Populärkultur im deutsch-französischen Kontext
(257–262)
Christoph Vatter

Il lato oscuro dello Stato: ‘La trattativa’ di Sabina Guzzanti. Un
j’accuse fra cinema e teatro (263–278)
Giulia de Savorgnani

La Roma campy. La rappresentazione della città eterna ne La grande bellezza
di Sorrentino (279–298)
Stefanie Öller

„Raccontare la realtà come fosse una storia“: zu Jörn Glasenapps
Neorealismus-Studie (299–302)
Giovanni Di Stefano

Das „Dasein als Inforg“: Luciano Floridi untersucht, wie die Infosphäre
unser Leben verändert (303–306)
Bernhard J. Dotzler

Geschichte der Romanistik

Maurice Wilmotte (1861–1942), „le plus français des Belges“, und die
deutsche Romanistik (mit einem Anhang unveröffentlichter Briefe)
(309–330)
Frank Rutger Hausmann

Zwischen Kulturtransfer und Spracherwerb: Walter Kuhfußʼ Kulturgeschichte
des Französischunterrichts (331–338)
Johanna Wolf

Ars legendi

Zwischen ‚patrimoine‘ und ‚sujet‘: zu aktuellen Debatten um den
Literaturunterricht in Frankreich (341–358)
Hartmut Duppel

Rezensionen

Im Gespräch mit den Dante-Beständen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
(361–362)
Florian Mehltretter

Zu Rolf Lohse, ‚Renaissancedrama und humanistische Poetik in Italien‘
(363–372)
Bernhard Huss

Zur europäischen Wirkungsgeschichte des Orlando Furioso (373–382)
Sergio Zatti

Lyrische Fiktionen des Performativen: Klaus W. Hempfer theoretisiert eine
widerständige Gattung (383–390)
Kurt Hahn

Illuminiertes Heldentum: der „éclat du héros“ in der französischen
Literatur des 17. bis 19. Jahrhunderts (391–394)
Nikolas Immer

„Oh Europa! Europa!“ – zu Roland Alexander Ißlers ausführlicher
Untersuchung der Rezeption des Europa-Mythos in den romanischen Literaturen
(395–400)
Anne Kraume

Zwischen weitem und engem Aufklärungsbegriff: zum Handbuch Europäische
Aufklärung, herausgegeben von Heinz Thoma (407–408)
Matthias Middell

Würdigung statt Mythisierung: kulturelle Bezüge zur individuellen und
kollektiven Erfahrung des Ersten Weltkriegs (409–418)
Isabella von Treskow

Texts and the City: Post/Koloniale Städte als Kreuzungs- und Knotenpunkte
von Literaturen, Kulturen und Medien (419–432)
Beatrice Schuchardt

Doppelte Verfremdung: Evelyn Dueck über Celans Dichtung und ihre
Übersetzungen (433–442)
Hermann H. Wetzel

„Une immense tapisserie brûlante, belle et contradictoire“: die
französisch(sprachig)e Poesie der Gegenwart (443–454)
Jana Nürnberger

Littérature et faillite de l’humain : « Le mal de vérité ou l’utopie
de la mémoire », par Catherine Coquio (455–464)
Peter Kuon

Der Traum als Forschungsgegenstand literatur- und kulturwissenschaftlicher
Romanistik: ein Rundflug mit Zwischenstopps (465–484)
Christiane Solte-Gresser, Janett Reinstädler, Marie Bonnot, Martin
Meiser, Sigrid Ruby, Kristina Höfer, Agnes Karpinski

Essay und Kritik

In memoriam Michel Butor (1926 – 2016) (487–498)
Christof Weiand

Dante in dürftiger Zeit: eine Rezension des neuen Romans
‚Pfingstwunder‘ von Sibylle Lewitscharoff (499–508)
Franziska Meier

« Nous luttons avec l’œuvre comme Jacob avec l’ange » : de nouvelles
études sur Bernanos : une nouvelle édition de ses œuvres romanesques
dans la ‘Bibliothèque de la Pléiade’ (509–530)
Joseph Jurt

Un centenaire secret : tour d’horizon à l’occasion de l’édition des
Œuvres complètes de Louis-René des Forêts (531–542)
Jonas Hock

Ein grenzenloser Albtraum? Boualem Sansals Dystopie ‚2084‘ und ihre
mediale Verformung (543–554)
Juliane Tauchnitz

Entretiens avec Tanguy Viel (555–570)
Stephan Nowotnick, Maren Butzheinen

Forum

Romanistik in Bewegung: über die Freiheit zur Philologie (571–584)
Julian Drews, Anne Kern, Tobias Kraft, Benjamin Loy, Marie-Therese Mäder

Das Theater der Zärtlichkeit: Affektkultur und Inszenierungsstrategien in
Tragödie und Komödie des vorbürgerlichen Zeitalters (1630–1760),
Tagungsbericht (585–594)
Antonio Roselli

Die Donau und ihre Bedeutung für die Balkanromania (595–600)
Thede Kahl, Carola Heinrich

« Le Pour et le Contre »: compte rendu du colloque international « Le
camp de prisonniers de Ratisbonne dans le cadre des relations
franco-allemandes » (601–612)
Florent Dousselin

Kapitel

Herausforderungen der Nanophilologie: Laboratorien des (narrativen) Wissens
(615–648)
Ottmar Ette


Anmerkungen

Sektion „El texto como máquina“, hrsg. von Matei Chihaia und Antonio Sánchez Jiménez

Ersteller des Eintrags
Kai Nonnenmacher
Erstellungsdatum
Montag, 16. Oktober 2017, 09:45 Uhr
Letzte Änderung
Freitag, 20. Oktober 2017, 21:55 Uhr