HiN - Internationale Zeitschrift für Humboldt-Studien (Zeitschriftenheft)


Allgemeine Angaben

Herausgeber

Ottmar EtteEberhard Knobloch

Publikationsdatum
April 2011
Jahrgang
XII
Nummer
22
Weiterführender Link
http://www.hin-online.de
ISSN
1617-5239
Thematik nach Sprachen
Französisch, Deutsch
Disziplin(en)
Literaturwissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Editionsphilologie
Schlagwörter
Alexander von Humboldt, Humboldt, Carlos Montúfar, Russland, Tagebücher, Carl Friedrich Gauß, Erdmagnetismus

Exposé

Michael Anisch: Bloß keine Tiziane! Poker um den Posten des Generaldirektors der Kunstmuseen

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin22/anisch.htm

Reinhard Andress: Alexander von Humboldt und Carlos Montúfar als Reisegefährten: ein Vergleich ihrer Tagebücher zum Chimborazo-Aufstieg

Als Alexander von Humboldt im Juni 1802 von Quito aus zum Rest seiner lateinamerikanischen Forschungsreise aufbrach, begleitete ihn, abgesehen von Aimé Bonpland, Carlos Montúfar bis nach Europa zurück begleitet, u.a. auch auf beim Versuch, den Chimborazo zu ersteigen. Bis kurz vor der Stadt Cajamarca im heutigen Peru schrieb Montúfar ein relativ unbekanntes Tagebuch zur Reise. Nach einem kurzen Ausflug in das Leben von Humboldts Begleiter steht im Zentrum der weiteren Ausführungen die Frage, ob sein Tagebuch ein anderes Licht auf Humboldt und speziell auf den Aufstiegsversuch wirft. Das läuft auf einen Vergleich der Tagebücher der beiden Reisegefährten hinaus und auf den Versuch, die scheinbaren Widersprüche aufzulösen.

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin22/andress.htm

Gilles Bancarel: L’Histoire des deux Indes ou la découverte de la mondialisation

L’Histoire des deux Indes œuvre majeure de l’abbé Raynal nous fournit à la fois les fondamentaux de la pensée des Lumières et l’explication de la marche du monde. L’analyse de cet ouvrage, le plus lu du XVIIIème siècle, nous permet de comprendre comment cette œuvre qui dénonce l’esclavage décrit le phénomène de la mondialisation.

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin22/bancarel.htm

Karin Reich: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß als Wegbereiter der neuen Disziplin Erdmagnetismus

Alexander von Humboldt hatte sich bereits in Freiberg mit dem Erdmagnetismus beschäftigt; jedoch erst in Frankreich lernte er die entsprechenden Beobachtungsmethoden kennen. Auf allen seinen Reisen machte er erdmagnetische Messungen. Seine Zusammenarbeit mit Arago in Paris war besonders fruchtbar, hier wurde das erste magnetische Observatorium gebaut. Humboldt beschäftigte sich vor allem mit Intensitätsmessungen; sein wichtigster Beitrag war die Feststellung, dass die magnetische Intensität vom magnetischen Äquator bis hin zu den Polen zunimmt. Carl Friedrich Gauß interessierte sich seit mindestens 1803 für den Erdmagnetismus; vor allem trachtete er danach, die Humboldtschen Messergebnisse zu bekommen. Als im Jahre 1831 Wilhelm Weber als Professor der Physik nach Göttingen berufen worden war, war dies ein Wendepunkt für Gauß. Bereits 1833 war Göttingen zum Zentrum für erdmagnetische Forschungen geworden; eine neue Ära begann, welche allerdings nur bis 1843 währte. Gauß’ wichtigste Beiträge waren theoretischer Natur; zunächst stellte er Humboldts relative Intensitätsmessungen auf absolute Messungen um, die unabhängig von der jeweils gebrauchten Magnetnadel waren. Mit Gauß’ Publikation „Allgemeine Theorie des Erdmagnetismus“ (1839) begann eine neue Epoche. Der springende Punkt war der neu definierte Terminus „Potential“. Gauß präsentierte erstmals das Bild der Erdoberfläche mit Äquipotentiallinien.

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin22/reich.htm

Elena Roussanova: Russland ist seit jeher das gelobte Land für Magnetismus gewesen: Alexander von Humboldt, Carl Friedrich Gauß und die Erforschung des Erdmagnetismus in Russland

Wegen seiner riesigen Ausdehnung hat Russland bei der wissenschaftlichen Erforschung des Erdmagnetismus bereits im 18. Jahrhundert und erst recht im 19. Jahrhundert eine herausragende Rolle gespielt. Alexander von Humboldts Engagement auf dem Gebiet des Erdmagnetismus, sein organisatorisches und diplomatisches Geschick verhalfen dazu, dass man sich international und vielerorts dem Phänomen des Erdmagnetismus zuwandte. Carl Friedrich Gauß stellte dessen Erforschung in der relativ kurzen Zeit zwischen 1833 und 1839 auf ein ganz neues wissenschaftliches Fundament. Die Pläne Humboldts, die Erde möglichst global physikalisch zu erforschen, und die Pläne von Gauß, die erdmagnetischen Forschungen zentral zu koordinieren, gipfelten 1849 in der Gründung des Physikalischen Hauptobservatoriums in St. Petersburg, das zu jener Zeit eine absolut neuartige Institution darstellte – es war der Erforschung der neuen Disziplin Geophysik gewidmet. An der Spitze dieser Institution stand der russische Physiker Adolph Theodor Kupffer, Mitarbeiter und Kollege sowohl von Humboldt als auch von Gauß.

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin22/roussanova.htm

Kurt-R. Biermann / Ingo Schwarz: Gefälschter Humboldt (mit einer Einleitung von Ulrich Päßler)

Das Interesse am Leben Alexander von Humboldts hat neben ernsthaften Biographen stets auch oberflächliche Buchautoren und Fälscher auf den Plan gerufen. Bereits zu Humboldts Lebzeiten wurden faksimilierte Auszüge aus seinen Briefen unter Weglassung heikler Passagen veröffentlicht, um authentische Lebensäußerungen zu suggerieren. Mit gleicher Absicht stellte ein bis heute unbekannter Autor 1861 die angeblichen „Memoiren Alexander von Humboldt’s“ zusammen. Die Kompilation aus Fakten, Briefauszügen und frei erfundenen Äußerungen Humboldts präsentierte den Humanisten als Misanthropen und Verächter der Indiokultur – ein Bild, das selbst in fiktiven Darstellungen der neuesten Zeit nachwirkt.

http://www.uni-potsdam.de/u/romanistik/humboldt/hin/hin22/biermann-schwarz.htm

Inhalt

Michael Anisch: Bloß keine Tiziane! Poker um den Posten des Generaldirektors der Kunstmuseen

Reinhard Andress: Alexander von Humboldt und Carlos Montúfar als Reisegefährten: ein Vergleich ihrer Tagebücher zum Chimborazo-Aufstieg

Gilles Bancarel: L’Histoire des deux Indes ou la découverte de la mondialisation

Karin Reich: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß als Wegbereiter der neuen Disziplin Erdmagnetismus

Elena Roussanova: Russland ist seit jeher das gelobte Land für Magnetismus gewesen: Alexander von Humboldt, Carl Friedrich Gauß und die Erforschung des Erdmagnetismus in Russland

Kurt-R. Biermann / Ingo Schwarz: Gefälschter Humboldt (mit einer Einleitung von Ulrich Päßler)


Anmerkungen

Auch als PDF-Druckversion verfügbar unter www.hin-online.de

HiN ist ein halbjährlich erscheinendes Periodikum der Universität Potsdam und der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).

Als Ergänzung zur Zeitschrift verweisen wir auf das Projekt der Universität Potsdam avhumboldt.de. Humboldt Informationen online, die Informationsplattform zu Alexander von Humboldt im Netz: www.avhumboldt.de

Ersteller des Eintrags
Tobias Kraft
Erstellungsdatum
Sonntag, 09. November 2014, 19:45 Uhr
Letzte Änderung
Sonntag, 09. November 2014, 19:45 Uhr