Stadt: Hildesheim

Frist: 2018-07-30

Beginn: 2018-10-11

Ende: 2018-10-13

URL: https://www.uni-heidelberg.de/md/rose/aktuelles/de_cfp_panel_aesthetikengrenze_kwg2018.pdf

Im Zuge der Steigerung von Mobilität, fortschreitender Technologisierung, anhaltender Migrations¬bewegungen sowie des aufstrebenden Populismus stehen Grenzen erneut im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Dabei hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass Grenzen – entgegen simplifizierender Darstellungen im öffentlichen Diskurs – nicht als gegebene Tatsachen, sondern in ihrer Gemachtheit und historischen Kontingenz, d. h. als Ergebnisse von sozialen und kulturellen Prozessen erschließbar sind. Diese Perspektive des Doing B/Order, die das ‘Praktizieren’ von Grenze und Differenz (etwa als imaginierte oder medial vermittelte (Grenz-)Räume oder im Kontext von In- und Exklusion) und damit auch transkulturelle Grenzüberschreitungen fokussiert, wird in diesem Panel mit dem Konzept der ästhetischen Praxis in Verbindung gebracht.

Diese Verknüpfung soll es erlauben, Prozesse des Doing B/Order in transkulturellen Räumen und Lebenswelten in den Bereichen Alltag, Medien und Kunst näher zu bestimmen, insbesondere hinsichtlich ihrer sinnlich-ästhetischen Erfahrbarkeit und Manifestation. Dem übergreifenden Konferenzthema folgend schließt ästhetische Praxis Formen des Handelns ein, in denen vor allem gestalterische Spielräume, performative Ausdrucksbewegungen und Expressivität wirksam werden. Dabei umfasst eine transkulturelle Perspektive nicht nur die kulturellen Konstruktionen innewohnenden Grenzziehungen und die damit verbundenden Praktiken, sondern ebenso kulturelle Hybridisierungen, Verflechtungen und Vernetzungen sowie die Dekonstruktionen von statischen Kategorien bzw. Zuschreibungen. Darüber hinaus ist auch die Frage nach den Dynamiken der Aushandlung und Verschiebung von Grenzen ästhetischer Praxis virulent geworden.

Eine solche Betrachtung von B/Orderingprozessen kann folgende Teilaspekte berücksichtigen:

- Materialisierungen: B/Orderingprozesse schreiben sich in Objekte und Körper ein, ebenso wie sie diese mobilisieren können.
- Wissen: B/Orderingprozesse nutzen, produzieren und verschieben Wissens- und Sinnangebote, die performativ wirksam werden können.
- Asymmetrien: B/Orderingprozesse implizieren Machtasymmetrien, die sich als Counter-Logiken reproduzieren können.
- Dynamiken: B/Orderingprozesse können ein Wechselspiel von sowohl dem Einsetzen, Verschieben als auch der Überwindung, Hybridisierung von Grenze und Differenz einschließen.
- Relationen: B/Orderingprozesse sind sitiuert und referieren auf Raum und Zeit.

Vortragsvorschläge aus den kulturwissenschaftlichen Disziplinen sollten möglichst mehrere der Teilaspekte von B/Orderingprozessen zugleich in den Bereichen Alltag, Medien und Kunst berücksichtigen und sich auf theoretisch-konzeptionelle Fragen oder Analysebeispiele in transkulturellen Räumen und Lebenswelten beziehen.

Vortragsvorschläge sollten folgende Informationen enthalten:
• Titel des Vortrags
• 4-5 Keywords
• Kontaktadresse (Universität, Institut, E-Mail, Telefonnummer und Postanschrift)
• Abstract (max. 3.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen))

Bitte senden Sie Vortragsvorschläge bis zum 30. Juli 2018 an alle Panelorganisatoren (siehe Kontakt).
Die Arbeitssprachen sind Deutsch und Englisch.

Kontakt
Dr. Lisa Gaupp (Leuphana Universität Lüneburg) gaupp[at]leuphana.de
Dr. Giulia Pelillo-Hestermeyer (Universität Heidelberg) giulia.pelillo[at]urz.uni-heidelberg.de
Dr. Christian Wille (Universität Luxemburg) borderstudies[at]uni.lu

Beitrag von: Giulia Pelillo-Hestermeyer

Redaktion: Marcel Schmitt