Entgrenzte Erinnerung - Positionen und Projekte zur medialen und digitalen Erinnerungskultur aus Wissenschaft und Gedenkstättenarbeit
Stadt: Konstanz
Frist: 2019-01-18
Beginn: 2019-01-25
Ende: 2019-01-26
Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten und das Gedenken an die Opfer der NS-Verfolgung unterliegen aktuell einem bedeutsamen erinnerungskulturellen Wandel: Zum einem steht der Übergang vom kommunikativen Gedächtnis, das durch Zeitzeugen/-innen und deren Erinnerung geprägt ist, zum kollektiven Gedächtnis, das auf identitätsstiftende Erzählungen aus der Vergangenheit anknüpft, unmittelbar bevor. Zum anderen verändert die digitale Welt die Art und Weise, wie historische Inhalte kommuniziert, Geschichte gelernt und Erinnerungskultur ausgehandelt werden.
Diese gesellschaftskulturellen Veränderungen aufnehmend, führt die Konferenz in einer dialogischen Struktur Vertreter/-innen aus dem akademischen Bereich mit Vertretern aus dem Gedenkstättenbereich zusammen und beschäftigt sich mit (multi-)medialen und digitalen Vermittlungsstrategien der NS-Zeit. Anhand von Forschungsprojekten und medialen Projekten aus den Bereichen Kommunikation, Ausstellung, Bildung und Archiv sollen Möglichkeiten und Grenzen der Medialisierung und Digitalisierung vorgestellt und reflektiert werden.
Eine Soirée, in der sich die Medienkünstlerin Mona Rabofsky (Wien) gemeinsam mit Studierenden künstlerisch der modernen und digitalen Vermittlung von Erinnerungsstätten anhand des Goldbacher Stollens/Überlingen widmet, bildet den Abschluss der Konferenz.
Programm
Freitag, 26. Januar 2019
Konferenz auf der Insel Mainau
13.00
Anmeldung
14.00
PD Dr. Anne-Berenike Rothstein (Konstanz)und Dr. Gabriele Hammermann (Dachau)
Begrüßung und Eröffnung
Prof. Dr. Michael Schwarze (Konstanz)
Dekan der Geisteswissenschaftlichen Sektion
Grußwort
Prof. Dr. Aleida Assmann (Konstanz)
Grußwort
15.00
PD Dr. Anne-Berenike Rothstein (Konstanz)
Neue Wege der Zeugenschaft – Einführung in die Thematik
15.15
Prof. Dr. Thomas Weber (Hamburg)
Wie wir uns erinnern werden
16.00
Stephanie Billib undn Sytse Wierenga (Bergen-Belsen)
Digitale Erweiterung – Gestaltung und Einsatz einer Tablet Application in der Gedenkstätte Bergen-Belsen
16.45
Dr. Erik Meyer (Gießen)
Mediale Präsenz von Zeitzeugen – Zur Transformation von Erinnerungskultur
17.30
Apéro
18.15
Karen Jungblut (Los Angeles / Frankfurt)
Abendvortrag: USC Shoah Foundation’s New Dimensions in Testimony: „Zukunfts“gespräche mit Zeitzeugen?
Samstag, 26. Januar 2019
09.00
Dr. Stefanie Pilzweger-Steiner (Dachau) und Prof. Dr. Benjamin Meyer-Krahmer (Leipzig)
„Wer sich erinnern will, muss sich ein Bild machen“ – Zur Neukonzeption eines Dokumentarfilms für die KZ-Gedenkstätte Dachau
09.45
Prof. Dr. Christiane Bertram (Konstanz)
Live oder medial vermittelt: Wie lernen Schülerinnen und Schüler mit Zeitzeugen im Geschichtsunterricht?
10.30
Kaffeepause
11.00
Dr. Iris Groschek (Neuengamme)
Zwischen #weremember und #yolocaust: Social Media in KZ-Gedenkstätten. Ein Beitrag zu Formen der Weitergabe von Erinnerung in online-Medien
11.45
PD Dr. Gerd Sebald (Erlangen)
Digitalisierte Erinnerungen an die NS-Zeit. Gedächtnissoziologische Überlegungen
12.30
Mittagessen
14.00
Veronika Nahm (Berlin)
Erinnern und Engagieren. Historytelling und digitale Angebote im Anne Frank Zentrum, Berlin
14.45
Prof. Dr. Anja Tippner (Hamburg)
„Wie, Kleinstadt? Theresienstadt war doch ein KZ!“ Terezín / Theresienstadt als postkatastrophischer Raum
15.30
Kaffeepause
16.00
Dr. Marc Grellert (Darmstadt)
[Virtuelle] Modelle + Erinnerungsräume
16.45
Dr. Ingo Zechner (Wien)
Digitales Kuratieren: Ephemere Filme, I-Media-Cities, Visual History of the Holocaust
17.30
Oswald Burger (Überlingen)
Der Goldbacher Stollen – Von der traditionellen Führung zu neuen Vermittlungsformen
Soirée im Goldbacher Stollen, Überlingen
Samstag, 26. Januar 2019
20.00
Mona Rabofsky, Medienkünstlerin
Jonas Alsleben, Videokünstler
Studentische Projekte
Entgrenzte Geschichte – Künstlerische Positionen zu Erinnerung und Zeugenschaft
Die Konferenz wird von der Universität Konstanz und der KZ-Gedenkstätte Dachau veranstaltet.
Veranstaltungsorte:
Konferenz (25.01-26.01.2019): Insel Mainau; Soirée (26.01.2019): Goldbacher Stollen, Überlingen
Nähere Informationen zu Ablauf und Programm:
https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/konferenz-entgrenzte-erinnerung.html
Anmeldung erbeten bis 18. Januar 2019 unter:
mediale.erinnerungskultur-konferenz2019@uni-konstanz.de
Es wird ein Tagungsbeitrag von 25 Euro erhoben.
Die Soirée kann auch separat besucht werden.
Der Eintritt ist kostenlos.
Kontakt:
PD Dr. Anne-Berenike Rothstein
Universität Konstanz
Fachbereich Literaturwissenschaft
Romanische Literaturen
H 102, Fach 169
D-78457 Konstanz
Tel.: +49(0)7531/88-3353
Anne-Berenike.Rothstein@uni-konstanz.de
Beitrag von: Anne-Berenike Rothstein
Redaktion: Unbekannte Person