Marleen Haboud, Professorin an der Pontificia Universidad Católica del Ecuador, hat 2018 als einzige Geisteswissenschaftlerin den renommierten Georg-Forster Forschungspreis der Alexander von Humboldt Stiftung gewonnen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und wurde dieses Jahr an insgesamt sieben international führende WissenschaftlerInnen verliehen, die an entwicklungsrelevanten Forschungsthemen arbeiten. Mit der Preisverleihung soll vor allem eine enge Kooperation zwischen den PreisträgerInnen und der Gastgeberinstitution in Deutschland stattfinden. Marleen Haboud wird in 2019 und 2020 für mehrere Forschungsaufenthalte am Lehrstuhl für iberoromanische Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Laura Morgenthaler García) an der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum zu Gast sein.

Prof. Dr. Marleen Haboud ist eine international anerkannte Sprachwissenschaftlerin im Bereich der Minderheitensprachenforschung, insbesondere der indigenen Sprachen Lateinamerikas (vor allem Ecuador) und deren Kontakt mit dem Spanischen. Durch die Entwicklung von ethischen und partizipativen Methoden in Sprachdokumentation, Sprachrevitalisierung und Sprachdidaktik von Minderheitensprachen hat sie nicht nur relevante und innovative Forschungsergebnisse erzielen können, sondern diese mit einem enormen Erfolg in Sprachplanungsprozessen implementiert. Diese haben in Ecuador sowohl zur Erhaltung der amerindischen Sprachen als auch zur Implementierung der interkulturellen bilingualen Erziehung beigetragen. Frau Haboud ist eine bereits international ausgezeichnete Wissenschaftlerin (u.a. McNamara Foundation World Bank Award, Foreign Language World Center Award, Fullbright Grant, Forschungspreis 2013 der Agencia Española de Cooperación Internacional) sowie UNESCO-Beauftragte für bedrohte Sprachen in Lateinamerika und der Karibik.