KAMOKO: KAsseler MOrgenstern KOrpus (Forschungsdaten)

Kurzbeschreibung
KAMOKO (KAsseler MOrgenstern KOrpus) ist ein Korpus, das basierend auf Textbeispielen zentrale Strukturen sowie Formen und Funktionen des Französischen behandelt. Das strukturierte und kommentierte Korpus wendet sich an alle, die Strukturen, Formen und Funktionen des Französischen vertieft kennenlernen wollen, sei es im Rahmen der Sprachpraxis oder der französischen Sprachwissenschaft. Das Korpus ist in den letzten beiden Jahren deutlich erweitert worden und umfasst nun 11.994 Textbeispiele, 2.772.352 Token.
Die in KAMOKO gesammelten Textbeispiele sind nach linguistischen Themen zu 18 Lehreinheiten bzw. Subkorpora geordnet, in denen sprachliche Strukturen anhand von authentischen Textbeispielen erklärt und veranschaulicht werden. Jede Einheit widmet sich einem Thema des Sprachgebrauchs in Form einer strukturierten Abfolge von Beispielen, die Schritt für Schritt von einfachen Verwendungen zu immer komplexeren Funktionen führen. Jedes Textbeispiel bietet neben dem Originaltext auch Variationen des Originals, in denen Formen ausgetauscht, Textelemente hinzugefügt oder weggenommen werden. Jede Variante ist mit den Bewertungen französischer Muttersprachler verknüpft. Die open access zugänglichen Subkorpora decken die Themen Tempus, Modus, Präpositionen, verbale Konstruktionen, Satztypen, Adjektiv, Adverb, Artikel und Pronomina ab.
Das Korpus bietet zwei Optionen der Nutzung.
Die erste Option ist die Verwendung für die französische Sprachpraxis an Universitäten sowie die Nutzung der einfacheren Textbeispiele im Französischunterricht an Schulen. Die didaktische Grundidee ist, dass die Studierenden die Varianten zunächst selbst bewerten und ihre Entscheidungen dann anhand der muttersprachlichen Bewertungen überprüfen und ggf. korrigieren. Auf diese Weise können Strukturen, Formen und Funktionen textbasiert in konkreten Verwendungskontexten erarbeitet werden. Für die Verwendung im schulischen Französischunterricht eignet sich KAMOKO vor allem als Grundlage für die Erstellung von Arbeitsmaterialien.
Die zweite Option ist es, KAMOKO als ein mit muttersprachlichen Bewertungen annotiertes linguistisches Korpus zu sehen, das genutzt werden kann, um semantisch-pragmatische Profile von Formen und Strukturen korpusbasiert zu erarbeiten. Für diesen Zugriff sind vor allem die komplexeren Verwendungen relevant, die über die typischen Verwendungen hinausgehen und Nuancen des Sprachgebrauchs ausloten, die für linguistische Analysen interessant sind.
Das Korpus ist damit sowohl für die französische Sprachwissenschaft und die Korpuslinguistik als auch für Sprachpraxis und Didaktik des Französischen eine wertvolle Ressource.
Die Nutzung des Korpus wird durch ein Handbuch und ein Videotutorial erklärt, die über die KAMOKO-Homepage abrufbar sind.
http://www.uni-kassel.de/fb02/institute/romanistik/fachgebiete/romanische-sprachwissenschaft/projekt-kamoko.html