Lachgemeinschaften? Komik und Behinderung im Schnittpunkt von Ästhetik und Soziologie (Hybridveranstaltung)
Stadt: Online und Passau
Beginn: 2021-10-06
Ende: 2021-10-08
URL: https://www.phil.uni-passau.de/romanische-literaturen/veranstaltungen/lachgemeinschaften/
Obwohl Komik und Behinderung gerade in den Künsten immer wieder zusammengedacht werden (beispielsweise in Filmkomödien), gibt es so gut wie keine theoretisch und methodisch fundierten Auseinandersetzungen mit dieser Thematik in den Kultur- oder Sozialwissenschaften, geschweige denn ein Zusammendenken von ‚Behinderung und Komik‘ unter der Doppelperspektive von Literatur (Film, Theater) als Symbol- und Sozialsystem. Gerade bei Inklusionsdiskussionen sind aber Fragen nach dem Potential des Lachens und der Komik und deren Ambivalenz von weitreichender Bedeutung: Denn das Lachen kann ein- und ausschließen. Aus diesen Überlegungen ergeben sich Einzelfragestellungen, die in der Tagung diskutiert werden sollen. Die Vortragenden setzen sich zusammen aus Vertreter:innen der Sozial-, Erziehungs-, Literatur-, Kultur-, Medien-, Theater- und Filmwissenschaften.
Gesamtorganisation: Prof. Dr. Susanne Hartwig
Online-Anmeldungen bitte über: sekretariat.hartwig@uni-passau.de
Mittwoch, 6. Oktober 2021
16:00h – 16:15h: Susanne Hartwig (Passau): Begrüßung und Einführung
Block I: Fiktionale Fallbeispiele
16:15h – 17:00h: Anette Pankratz (Bochum): Repräsentation und Performance irritierender (komischer) Differenz in Sitcoms von und mit Ricky Gervais
17:00h – 17:45h: Herbert Schwaab (Regensburg): There’s Something About Disability. Behinderung in den ‚gross-out‘ Blockbuster-Komödien der Farrelly Brüder.
Kaffeepause
18:15h – 19:15: Phil Hubbe (Magdeburg): Humor und Empowerment (Gespräch mit dem Cartoon-Zeichner)
Donnerstag, 7. Oktober 2021
08:30h – 09:15h: Sonja Kerth (Bremen): Unethische Blicke – unethisches Lachen? Behinderung und Komik in der vormodernen deutschen Literatur
09:15h – 10:00h: Benjamin Wihstutz (Mainz): Ticks, Tanz und Therapie: Über Lachen und Komik als anti-ableistische Strategien in Disability Performances
Kaffeepause
10:30h – 11:15h: Soledad Pereyra (Passau): Die Erfahrung des Humors und der Humor der Erfahrung in Superabile (2017) vom Teatro La Ribalta
11:15h – 12:00h: Susanne Hartwig (Passau): Ironie und Erwartung, Humor und Erfahrung: Menschen mit ‚geistiger‘ Behinderung auf der Bühne und im Film
12:00h – 12:45h: Sven Degenhardt (Hamburg)/Florian Hilgers (Schleswig): „Also Schluss jetzt – das reicht! … Ihr habt alles gesehen und alles gehört!“ Komik – Behinderung – Spielfilm
Mittagspause
Block II: Soziologische und bildungstheoretische Ansätze
14:30h – 15:15h: Elisabeth Braun (Ludwigsburg): Entwicklung von Interessen am Komischen in der Arbeit eines inklusiven Kulturfestivals
15:15h – 16:00h: Karlheinz Kleinbach (Ludwigsburg): Billy the kit – Slapstick und Videografie
Kaffeepause
16:30h – 17:15h: Jörg Michael Kastl (Ludwigsburg): Komik und Körper – Bergson, Plessner behinderungstheoretisch
17:15h-18:00h: Cosimo Mangione (Nürnberg): Das ,Lächerliche‘ in Familien mit ,geistig‘ behinderten Angehörigen. Einige Reflexionen aus professionstheoretischer und professionsethischer Perspektive
Kaffeepause
18:30h-19:30h: Gerhard Bruckner (Passau): Der Einsatz von Komik auf der Bühne eines inklusiven Theaters (Gespräch mit dem Regisseur des Passauer inklusiven Theater Brût)
Freitag, 8. Oktober 2021
09:30h – 10:15h: Dieter Kulke (Würzburg-Schweinfurt): „Ist das wirklich witzig?“ – Inklusivität und Exklusivität von Lachgemeinschaften
10:15h – 11:00h: Franziska Felder (Wien): Ist Lachen gerecht? Zum komplizierten Verhältnis zwischen Komik und Behinderung
11:00 – 12:00h: Abschlussdiskussion: Schnittpunkte von Ästhetik und Soziologie
Beitrag von: Susanne Hartwig
Redaktion: Christine Montmasson