“Quella felicità, che dispensano sempre le arti e le lettere, quando son lungi i pregiudizj”. Deutsch-italienischer Kulturtransfer in der Aufklärung

13.07.2022, 18:30 – 20:00 Uhr, Keplerstraße 17, Raum 17.21, Stuttgart

Aurelio de’ Giorgi Bertolas Wort in der Einleitung zu seiner Idea della poesia alemanna beleuchtet den Zusammenhang von Glücksvorstellung und interkulturellem Verständnis in der Kultur der Aufklärung. Bertola selbst leistet 1779 durch seine epochemachende Abhandlung, die in italienischem Sprachraum die deutschsprachige Literatur ausgehend vom Mittelalter zum ersten Mal historisch systematisiert, einen kaum zu überschätzenden Beitrag zur Geschichte des deutsch-italienischen Kulturtransfers.
Im Vortrag handelt es sich im Besonderen um die rezeptiven Verhältnisse, die im ausgehenden ‚Settecento‘ die Verbreitung deutschsprachiger Literatur in Italien bedingen. Topographische Unterschiede zwischen Nord- und Süditalien hängen mit ungleichmäßig verteilten Sprachkenntnissen zusammen, sowie mit den verschiedenartigen Interessen der bestimmenden publizistischen Organe, die sich eher nach dem französischen Kulturraum orientieren. Die französische Sprache stellt ohnehin ein wichtiges Hilfsmittel dar, da die meisten italienischen Übertragungen nicht auf dem deutschsprachigen Original beruhen, sondern von französischen Vermittlern ausgestellte Übersetzungen als Vorlage benutzen.

Beitrag von: Selina Seibel

Redaktion: Redaktion romanistik.de