Für den Erhalt der Italianistik an der Humboldt-Universität zu Berlin: La Humboldt siamo noi!
Stadt: Berlin
URL: https://www.romanistik.hu-berlin.de/de/aktuelles/dies-italicus-am-xxx
Wir sind Humboldt! La Humboldt siamo noi!
Für den Erhalt der Italianistik an der HU!
Im Februar erreichte das Institut für Romanistik kurz nach erfolgreicher Begehung durch eine Akkreditierungskommission die Nachricht, das Haushaltsdefizit der Humboldt-Universität erfordere es, seine beiden Italienischprofessuren zu streichen und die Italienischstudiengänge einzustellen.
Dieser Schritt hätte fatale Folgen! Weit über das Institut hinaus wären hiervon das starke geisteswissenschaftliche Profil unserer Universität sowie die Vielfalt von Forschung und Lehre in der derzeit einzigartige attraktiven, Wissbegierige aus aller Welt anziehenden Berliner Universitätslandschaft betroffen. Die Abschaffung der Humboldt-Italianistik würde auch das kulturelle Leben in Berlin, seine Museen und seine Opern- und Konzerthäuser in Mitleidenschaft ziehen.
Das Institut für Romanistik organisiert deshalb einen Aktionstag: Unter dem Motto La Humboldt siamo noi! Tag für den Erhalt der Italianistik an der Humboldt-Universität kommen am 26.6.24 von 10:00-17:30 im Lichthof des Hautgebäudes, Unter den Linden 6, Studierende und Lehrende des Instituts mit externen Unterstützer:innen zusammen, um zu zeigen, was Italianistik kann und warum sie an der Humboldt-Universität erhalten werden muss.
Zu den Hintergründen:
Die Streichung unserer beiden Professuren und die Einstellung der Italienischstudiengänge im Bachelor und im Master of Education würde bedeuten, dass das Institut fast ein Drittel seiner Mitarbeiter:innen und mit dem Italienischen eine der drei Säulen verlöre, von denen seine romanistisch-vergleichende Forschung und Lehre getragen wird. Das Institut für Romanistik der Humboldt-Universität, an dem die Italianistik von Anfang an eine herausragende Rolle gespielt hat, war und ist nicht nur eines der ersten, sondern auch eines der renommiertesten romanistischen Institute in Deutschland. Mit der Streichung der Italianistik stünden die in den letzten Jahren vollzogene kulturwissenschaftliche Neuausrichtung des Instituts und seine starke internationale Vernetzung in Frage – und letztlich auch seine Existenz.
Auch für das weltweit bekannte, einzigartige geisteswissenschaftliche Profil der Humboldt-Universität hätte die Abschaffung der Italianistik weitreichende Folgen. Denn in zahlreichen Fächern existiert derzeit eine lebendige, international ausgerichtete Forschung mit Italienbezug, sei es im Bereich der Literatur, der Linguistik, der Kunst und Musik oder der Geschichte und Archäologie. Was die Studierendenzahlen angeht, so verlöre das Institut künftig auch all diejenigen, die das Italienische mit einer weiteren romanischen Sprache kombinieren möchten. An der HU kann das Italienische auch mit zahlreichen anderen Fächern kombiniert studiert werden, besonders nachfragt sind Kunstgeschichte, Geschichte oder Musikwissenschaft; als zweites Lehramtsfach kann das derzeit an Berliner Schulen immer beliebtere Italienische auch mit naturwissenschaftlichen Fächern kombiniert werden. All das wäre im Fall einer Streichung nicht mehr möglich.
Für die Vielfalt der Berliner Universitätslandschaft, die es den einzelnen Fächern derzeit noch erlaubt, in Forschung und Lehre eigene Profile zu entwickeln und so mit den Nachbarn Unter den Linden oder in Dahlem in einem ebenso anregenden wie produktiven Wettbewerb zu stehen, wäre die Streichung der Humboldt-Italianistik ein starker Rückschlag. Die Vielfalt und Diversität des geistes- und kulturwissenschaftlichen Angebots an den Berliner Universitäten werden durch die derzeitigen Überlegungen des Berliner Senats bezüglich der Abschaffung ‚doppelter‘ Standorte generell gefährdet. Gerade die Existenz von zwei Instituten für Romanistik in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander hat deren starke, komplementäre Profilbildung befördert und Studierenden Wahlmöglichkeiten eröffnet. Die Akkreditierungskommission strich unter anderem die Profilierung der Humboldt-Romanistik in den aktuellen Themenbereichen Gender, Medien und Wissen heraus, an der die Italianistik einen bedeutenden Anteil hat.
Nicht zuletzt würde eine Einstellung der Italienisch-Studiengänge gerade zu diesem Zeitpunkt problematische politische Signale senden: Nicht nur haben die italienische Ministerpräsidentin und der deutsche Bundeskanzler unlängst eine verstärkte kulturelle Kooperation zwischen beiden Ländern beschlossen, auch ist im Jahr 2024 Italien Thema- und Gastland der Frankfurter Buchmesse.
Die Initiativen:
Derzeit entwickeln wir am Institut ein Modell, mit dem wir Präsidium anbieten, beim Ausgleich des Haushaltsdefizits einen Beitrag zu leisten, ohne dass das Italienische abgeschafft werden muss. Dieses Modell werden wir dem Präsidium noch im Juni dieses Jahres vorlegen – und wollen bis dahin möglichst viele Unterstützer:innen für unsere Sache gewinnen!
Was können Sie tun? Bitte beteiligen Sie sich an unserer Unterschriftenaktion (https://www.change.org/p/unterst%C3%BCtzen-sie-den-erhalt-der-italianistik-an-der-humboldt-universit%C3%A4t-zu-berlin?source_location=search) und bitte kommen Sie, zahlreich und optimistisch, am 26.06.2024 zwischen 10h und 17h zu unserem Dies italicus zum Erhalt der Italianistik an der HU (https://www.romanistik.hu-berlin.de/de/aktuelles/dies-italicus-am-xxx). Auf dem Programm steht eine Podiumsdiskussion, ein Science Slam, Musik und Kleinkunst. Ab 17.30h laden wir zum Aperitivo.
Wenn Sie an diesem Tag in Ihrer Funktion als Vorstandsmitglied eines Kulturinstituts, eines Museums, eines Konzerthauses oder eines Fachverbands, als Wissenschaftler:in, Schriftsteller:in oder Künstler:in, Mitglied einer Akademie, eines Verlags oder eines Wirtschaftsunternehmens mit Italienbezug selbst einen kurzen Redebeitrag leisten wollen, freuen wir uns sehr! Bitte geben Sie uns in diesem Fall bis zum 9.06.2024 Bescheid (Esther.Schomacher@hu-berlin.de)
Wir sind Humboldt! La Humboldt siamo noi!
Beitrag von: Esther Schomacher
Redaktion: Redaktion romanistik.de