Stadt: Berlin

Beginn: 2015-06-26

Ende: 2015-06-27

Die Nachwuchsgruppe der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung (ADLAF) veranstaltet am 26./27. Juni 2015 ihre vierte interdisziplinäre Tagung für NachwuchswissenschaftlerInnen in Berlin. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin (LAI) und dem Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz (IAI) konzipiert und findet in diesem Jahr im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum der ADLAF statt. Die Auftaktveranstaltung ist ein feierliches Symposium im Ibero-Amerikanischen Institut am 25. Juni 2015.

Doktoranden aus verschiedenen Disziplinen stellen ihre Forschungsprojekte vor und geben einen Einblick in aktuelle Forschungsfragen und Perspektiven der Lateinamerikaforschung im deutschsprachigen Raum. In acht Panels wird es unter anderem um Fragen des Kulturkontakts, Wissenszirkulation, Kolonialgeschichte, Gewalt und Aufarbeitung, Nachhaltigkeit sowie um Mediale und Urbane Räume gehen. Hier gibt es das aktuelle Programm.

Die diesjährige Tagung wird erstmals durch eine Diskussionsrunde in Form eines Round Table zum hochaktuellen Thema „Digital Humanities: Die Zukunft der (Lateinamerika-) Wissenschaften?“ erweitert. Internet, Online-Bibliotheken, digitale Datenbanken, Medienarchive und viele weitere digitale Werkzeuge bestimmen heute grundlegend den Alltag und die Arbeitspraxis in Lehre und Forschung. Dies wirft Fragen zur Speicherung, Selektion, Verarbeitung und der internationalen Verfügbarkeit von Datenbeständen auf. Über technische Herausforderungen, Verantwortung, Gefahren und Möglichkeiten der Digital Humanities diskutieren VertreterInnen aus unterschiedlichen Bereichen.

Alle Veranstaltung sind öffentlich und der Eintritt frei. Es wird lediglich um eine formlose Anmeldung per Email gebeten, um mit einer genaueren Kalkulation der Teilnehmerzahlen die Organisation der Tagung für alle zu optimieren.

Zeit und Ort

  • Freitag, 26. und Samstag, 27. Juni 2015.
  • Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin, Rüdesheimer Str. 54–56, 14197 Berlin. U-Bahnhof Breitenbachplatz (U3).

Weitere Informationen

Programm

Freitag, 26. Juni 2015
09:30 – 10:00

Eröffnung/Grußworte
Susanne Klengel (ADLAF-Vorstand/LAI)
Ana-Laura Lemke, Franziska Barth (ADLAF-Nachwuchssprecherinnen)

10:00 – 12:30
Panel 1: Kulturkontakt und Transgression
Moderation: Susanne Klengel

Patrick Wolf-Farré (Heidelberg): Von Chiledeutschen zu Deutschchilenen – Sprachwissenschaftliche Untersuchung der deutschstämmigen Minderheit Chiles
Manuel Assner (Berlin): Do migrant status changes influence remittance sending? Insights from Colombian and Ecuadorian migrants in Spain
Jenny Mira Augustin (Düsseldorf): Die Grenze Mexiko-USA in der zeitgenössischen mexikanischen Literatur
Monika Raič (Innsbruck): Ästhetische Strategien der Mimikry in Roberto Arlts orientalischen Schriften

Panel 2: Lebenswelt und Nachhaltigkeit
Moderation: Kristina Dietz

Johanna Below (Köln): Bildung – Identität – Land. Zur Rolle differenzierter Bildung in den ethnisierten Konflikten des Sammelschutzgebietes RESEX Tapajós Arapiuns
Farys (Berlin): Der Wandel von Naturkonzeptionen im Kontext nachhaltiger Entwicklung im Biospährenreservat Calakmul, Mexiko
Simon Ernst: Erdölsouveränität. Bilanz und Perspektiven der venezolanischen Erdölpolitik nach 15 Jahren “boliviarischer” Regierung

12:30 – 12:30
Mittagspause

13:30 – 16:00
Panel 3: Wissenszirkulation
Moderation: Barbara Göbel

Sarah Van der Heusen (Berlin): Europabild und americanismo in den Zeitschriften Sur und Repertorio Americano zwischen 1931 und 1948
Vanessa Gómez (Berlin): Redes intelectuales y compromiso social en América Latina. María Rosa Oliver y su participación en el Movimiento Internacional por la Paz
Anna Kaitinnis (Hildesheim): Die Kunst der Demokratie. Zur Rolle des Goethe-Instituts während der Demokratisierungsprozesse in Argentinien (1982-1989) und Chile (1988-1994)

Panel 4: Identitäten in Verhandlung
Moderation: Stephanie Schütze

Valeska Andrea Díaz Soto: El fenómeno de las danzas tradicionales en la construcción de una identidad nacional: Mechanismos de formalización de la tradición popular en Chile: 1900-1990
Johanna E. Gutowski (Rostock): Die Opferriten in den Anden Boliviens: Zur Bedeutung aktueller gesellschaftspolitischer Transformationsprozesse der bolivianischen andinen Lebensrealität. Eine Analyse am Beispiel der ch´alla
Heike Schilling (München): Konstruktion und Dekonstruktion der raumzeitlichen Dimension in der Weltwahrnehmung der ecuadorianischen Achuar durch die orale Tradition mythischer und historischer Ereignisse, rituelle Handlungen und die soziale Alltagspraxis
Nina Berding (Siegen): ¿Dónde están los años perdidos? ‘Remigration’, Identität und Zugehörigkeit

16:00 – 17:00
Kaffeepause

17:00 – 18:30
Round Table – Digital Humanities: Die Zukunft der (Lateinamerika-)Wissenschaften?

Es diskutieren Peter Altekrüger (Direktor der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts, Berlin), Joachim Michael (Professor für Interamerikanische Studien/Romanistik, Bielefeld), Julia Montemayor Gracia (Sprachwissenschaftlerin und Romanistin, Saarbrücken), Christoph Müller (Leiter der Digitalen Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts, Berlin) und Tobias Kraft (Leiter Arbeitsstelle „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften).

ab 18:30
Weinempfang

Samstag, 27. Juni 2015

10:00- 12:30
Panel 5: Kolonialgeschichte der “Neuen Welt”
Moderation: Lasse Hölck

Vitus Huber (München): Dienste und Verdienste. Die politische Ökonomie der Eroberung Neuspaniens
Romy Köhler (Göttingen): Performing colonial order – Frühkolonialspezifische Missionierungsstrategien im Kontext der religiösen Neuordnung im Vizekönigreich Neuspanien (1540-1547)
Manuel Kohlert (Berlin): Emotionen auf Entdeckungsreisen im langen 16. Jahrhundert

Panel 6: Mediale Räume
Moderation: Stephanie Fleischmann

Carla Russ (Berlin): Deutsche Propaganda in Lateinamerika während des Ersten Weltkrieges, (1914-18)
Karin Janker (München): Das Eigenleben der Bilder. Ästhetische Konzepte des bewegten Bildes bei Verne, Bioy, Hernández und Robbe-Grillet
Patricia Carolina Saucedo Añez (Erfurt): Die mediale Konstruktion der Andersartigkeit durch Humor. Fremdbilder in den argentinischen, bolivianischen und deutschen Medien
Ulrich Morenz (Eichstätt): Indigener Onlineaktivismus in Lateinamerika. Die indigenen Bewegungen der Nasa in Kolumbien und der Mapuche in Chile im Vergleich

12:30 – 12:30
Mittagspause

13:30 – 16:00
Panel 7: Gewalt und Aufarbeitung
Moderation: Alexandra Ortiz Wallner

Andrea Romo Pérez (Berlin): Criminalidad femenina y reacción policial en Ecuador en el marco de la democracia (1979-2010): una revisión histórica
Elisabeth Bunselmeyer (Hamburg): Transnational Justice and Social Cohesion in Postwar Societies. The Case of Peru
Josua Schneider (Wuppertal): Kolumbien und die FARC – Zur Bedeutung von (De-) Legitimationsprozessen bei der Konfliktbewältigung

Panel 8: Urbane Räume
Moderation: Jorge Locane

Carolin Loysa (Berlin): La ciudad mallificada: Desenredando la negociación y construcción de la clase social y diferencia cultural en espacios urbanos de Puebla, una metrópolis mexicana
Bernd Pfannenstein (Passau): Eine geographische Analyse der Stadtentwicklung der Metropolitanregion von Gudalajara (Mexiko)
Julia Haß (Berlin): Contested Space – Frauenamateurfußball in Rio de Janeiro als lokaler und sozialer Aushandlungsraum
Nina Linkel: Die mediatisierte Stadt. Filmische Stadtdarstellungen im virtuellen Zeitalter der Globalisierung am Beispiel von Buenos Aires

16:00 – 16:30
Kaffeepause

16:30 – 17:00
Abschlussdiskussion
Moderation: Ana-Laura Lemke

17:00
Schlussworte
Detlef Nolte, Vorstandsvorsitzender der ADLAF


Eine Meldung von Ana-Laura Lemke.

Beitrag von: Redaktion romanistik.de

Redaktion: Christof Schöch