Schreiben, finden und erfinden. Claudio Magris erhält am 11. Mai 2017 die Ehrendoktorwürde an der Freien Universität Berlin / Studientag zu seinem Werk am 12. Mai 2017

Der Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Essayist und Übersetzer Claudio Magris wird am 11. Mai 2017 mit der Ehrendoktorwürde der Freien Universität geehrt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Bernhard Huss, Direktor des Italienzentrums der Freien Universität. Claudio Magris spricht im Rahmen der Feierstunde zum Thema “Schrieben, finden und erfinden” Dem Festakt zur Ehrenpromotion folgt am 12. Mai ein Studientag zum Thema “Literatur und Welt: Zur Dimension der Literarizität im Werk von Claudio Magris” , an dem der Geehrte selbst teilnehmen wird. In diesem Rahmen findet eine eingehende Auseinandersetzung mit Magris’ Texten auf der Basis exemplarischer Lektüren statt. Die Veranstaltungssprachen am Studientag sind Deutsch und Italienisch; die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin statt. Beide Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

“Claudio Magris hat durch seine klarsichtige Analyse des ,habsburgischen Mythos’ sowie seiner Fortschreibung in der österreichischen Literatur – etwa bei Hofmannsthal, Musil oder Werfel – ein ganz neues Forschungsfeld eröffnet”, erklärt Prof. Dr. Claudia Olk, die als Dekanin des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften die Ehrendoktorwürde verleihen wird. Er ist, wie Claudia Olk erläutert, einer der ersten Literaturwissenschaftler, die die fortdauernde Prägung der mitteleuropäischen Literatur durch die jüdische Philosophie umfassend und aus internationaler Perspektive untersucht haben. Die Freie Universität ehre in Claudio Magris als erste deutsche Universität einen Wissenschaftler und Autor, der die deutschsprachige Literatur der Moderne in kulturell grenzüberschreitender Weise gewürdigt und als Essayist stets die ethische Verpflichtung der Literatur in einem gerade heute problemreichen und europäischen Kontext mit Nachdruck betont habe.

Claudio Magris schreibt seit 1967 regelmäßig für die italienische Tageszeitung Corriere della Sera. Zu seinen wichtigsten Werken gehören Il mito asburgico nella letteratura austriaca moderna, 1963 (dt.: Der habsburgische Mythos in der modernen österreichischen Literatur, 1966), Danubio, 1986 (dt.: Donau. Biographie eines Flusses, 1988), Microcosmi, 1997 (dt.: Die Welt en gros und en détail, 1999), Alfabeti, 2008 (dt.: Das Alphabet der Welt:von Büchern und Menschen, 2011) sowie Non luogo a procedere, 2015 (dt.: Verfahren eingestellt, 2017). Claudio Magris wurde unter anderem mit dem Prinz-von-Asturien-Preis für Literatur (2004), dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2009), dem Orden Pour le Mérite (2014) und mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern (2015) ausgezeichnet.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

Ehrenpromotion

  • Donnerstag, 11. Mai 2017, 18.15 Uhr.
  • Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 1 a, 14195 Berlin.

Studientag

  • Freitag, 12. Mai 2017, 10.00 bis 18.30 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Raum J 32/102, 14195 Berlin.

Kontakt
Sabine Greiner, Geschäftsführung des Italienzentrums, Telefon: 030 / 838-52231, E-Mail: italzen@zedat.fu-berlin.de

Beitrag von: Redaktion romanistik.de

Redaktion: Christof Schöch