Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat einen Kern der Bibliothek des bedeutenden Romanisten und Literaturtheoretikers Erich Auerbach erworben. Die Bücher wurden von dem in den USA lebenden Enkel Auerbachs, Claude Auerbach, übergeben.

Auerbach, der sowohl Jura als auch Romanistik studiert hatte, avancierte zu einem der bedeutendsten Literaturwissenschaftler der Zwischen- und Nachkriegszeit. Sein eigenes Schicksal war von Flucht und Exil geprägt. Im Jahr 1936 floh er vor dem NS-Regime zunächst in die Türkei, wo er sein bedeutendes Werk Mimesis ausarbeitete, später in die USA. Auerbach war ein Mittler zwischen den Kulturen, der sich bei Dante ebenso heimisch fühlte wie bei Flaubert und Thomas Mann und den Begriff der Weltliteratur entscheidend weiterentwickelte. Die Heimat des Philologen sei nicht die Nation, sondern die Erde, konstatierte er in seinem Aufsatz Philologie der Weltliteratur.

Die Bibliothek wird aktuell erschlossen. Maßnahmen zur Bestandserhaltung werden initiiert.

Beitrag von: Redaktion romanistik.de

Redaktion: Christof Schöch