Call for Participation: Digital Humanities in der Literaturwissenschaft – Anwendungsbeispiele, Methoden, Best Practice
Vortragssession auf der XVIII. Tagung der DGAVL 2020: “Alles Verblendung? – Was wir (nicht) wahrnehmen können, wollen, sollen” (Innsbruck, 04.06.2020, 9:00 – 13:00 Uhr)

Die Digital Humanities (DH) haben neue Methoden und Fragestellungen in die Philologien eingeführt. Obgleich sie sich zunehmend als eigenständige Disziplin innerhalb der Geisteswissenschaften etablieren, ist eine Auseinandersetzung mit ihren Methoden und Fragestellungen für die so genannten traditionell arbeitenden Philolog*innen weiterhin relevant.
Innerhalb der Einzelphilologien haben sich DH-Methoden und Forschungsgebiete etabliert und eine innerfachliche Auseinandersetzung findet statt. Die Komparatistik bildet hierbei einen Spezialfall: In ihrer Forschungscommunity muss sich das Verhältnis zu den DH erst noch formieren. Mit ihren sprach-, aber auch medienübergreifenden Forschungsgegenständen stellt die Komparatistik Methoden, Tools und Anwendungen aus dem DH-Bereich vor besondere Herausforderungen. Der interdisziplinäre Arbeitsansatz, sowie auch das Selbstverständnis der Komparatist*innen als Angehörige einer von den Einzelphilologien abgegrenzten Disziplin bedingt zudem eine – nicht unbedingt bewusste – Distanz zu den Methoden und Gegenständen DH-geprägter Forschung.
Mit dieser Reihe von Kurzvorträgen auf der XVIII. DGAVL-Tagung soll versucht werden, das Verhältnis von Komparatistik und Digital Humanities auszuloten. Ziel ist, interessierte Komparatist*innen in die Lage zu versetzen, existierende Methoden, Projekte und Angebote aus dem Bereich der DH kennenzulernen, mögliche Anwendungen in ihrer eigenen Forschungspraxis einzuschätzen und sich so ein Urteil über das Verhältnis ihrer Disziplin zu den DH – und zu ihrer eigenen Arbeit – bilden zu können.
Die Vortragenden stellen Projekte, Methoden, Tools oder auch grundlegende Fragestellungen aus dem DH-Bereich vor, mit denen sie vertraut oder in denen sie tätig sind. Die Veranstaltung bietet dabei Gelegenheit, die eigene Forschung bzw. die eigenen Forschungsmethoden in einem Kontext vorzustellen, in dem sie ggf. bisher weniger intensiv wahrgenommen wurden. Ein konkret komparatistischer Ansatz ist hierbei nicht Voraussetzung. Mögliche Schwerpunkte hierbei können sein:

  • Quantitative Textanalyse
  • Stilometrie
  • Digitale Annotation
  • Visualisierung
  • Topic Modeling
  • Digitale Edition
  • Digital Humanities allgemein: Tendenzen, Perspektiven, Anknüpfungspunkte

Auch Ansätze, die eine computergestützte sprach- oder auch medienübergreifende Analyse gestatten (mehrsprachige Korpora; Bildanalyse-Tools) sind von großem Interesse. Ebenso sind Vorträge willkommen, die sich kritisch mit dem Verhältnis von „traditioneller“ und digitaler Philologie auseinandersetzen.
Die Kurzvorträge sollten eine Länge von ca. 20 Minuten nicht überschreiten. An jeden Vortrag schließt sich eine fünf- bis zehnminütige Diskussion an. Auch eine abschließende offene Diskussionsrunde ist geplant.
Interessierte senden bitte einen Abstract sowie einen kurzen akademischen Lebenslauf (Umfang jeweils ca. 300 Wörter) an fidavl@ub.uni-frankfurt.de. Deadline für den Abstract ist der 23. Februar 2020.
Organisator der Vortragssession ist der Fachinformationsdienst Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (https://www.avldigital.de), der als DFG-geförderte Infrastruktureinrichtung die komparatistische Forschungscommunity in Deutschland unterstützt. Rückfragen richten Sie bitte an Herrn Jakob Jung unter j.jung@ub.uni-frankfurt.de.
Für die Vortragssession sind im Rahmen der DFG-Förderung Reisemittel vorgesehen. Die Unkosten der Vortragenden werden gemäß der DFG-Richtlinien für Reisekosten erstattet.
Die Vortragssession findet am 04.06.2020 von 9 bis 13 Uhr im Rahmen der XVIII. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL) an der Universität Innsbruck statt. Für mehr Informationen zur DGAVL und zur Tagung siehe die Ankündigung auf der Homepage der Universität Innsbruck (https://www.uibk.ac.at/sprachen-literaturen/vergl/dgavl-2020.html) sowie die Homepage der DGAVL (http://dgavl.de/).

Beitrag von: Jakob Jung

Redaktion: Robert Hesselbach