Ausrichter:
Universität Osnabrück, Professur für Didaktik der romanischen Sprachen, Prof. Dr. Mark Bechtel / Tom Rudolph
Datum:
Donnerstag, 17.09.2020 und Freitag, 18.09.2020

Übernahme der Anreise- und Übernachtungskosten für die Referent*innen durch die Universität Osnabrück

Im Zuge der Kompetenzorientierung der Lehrer*innenbildung (KMK 2004, KMK 2019) stellt sich in den Fremdsprachendidaktiken insbesondere das Konzept der Reflexivität und der Reflexionskompetenz als Schlüssel zur Lehrer*innenprofessionalierung heraus (Abendroth-Timmer 2011, Schädlich 2019). Trotz der Multidimensionalität des schwer greifbaren Reflexionskonstrukts besteht Konsens, dass das Prinzip der Reflexivität berufsbiografische Ansätze und eigene Handlungserfahrungen (Terhart 2011, Hericks 2006, Abendroth-Timmer 2011) ebenso in die Lehrer*innenbildung einbezieht wie eigene Lernerfahrungen an Schule und Hochschule (Helsper 2001, Schädlich 2004, Schädlich 2016), biografisch bedingte Selbstverständnisse, Haltungen und individuelle Einstellungen (Rossa 2018, Fabel-Lamla / Klomfaß 2014, Boud / Keogh / Walker 1985).
Dabei ist festzustellen, dass die Professionalisierungsforschung von Fremdsprachenlehrpersonen zwar theoretisch stark in das Zentrum der Fächer gerückt ist (vgl. der Band von Burwitz-Melzer / Riemer / Schmelter 2018), die empirische Professionalisierungsforschung in den Fremdsprachendidaktiken gleichzeitig noch vergleichsweise wenig ausgeprägt ist. In der Fremdsprachendidaktik unterliegt die „Bezugnahme von persönlichen Erfahrungen/Überzeugungen und wissenschaftlichem Wissen“ (Roters / Trautmann 2014: 56) fachspezifischen Aspekten, wie die gleichzeitige Rolle der Studierenden als Lehrende und lebenslang Lernende der Fremdsprache und die implizit auf subjektiven Überzeugungen und Eigenerfahrungen basierende geprägte Sichtweise auf das Lernen und Lehren von Fremdsprachen.
Ein Symposium zum Thema „Reflexionskompetenz in der Fremdsprachenlehrer*innenbildung“ hat das Ziel, empirische Forscher*innen aus den verschiedenen fremdsprachendidaktischen Disziplinen, die das Thema Reflexionskompetenz in der Fremdsprachenlehrer*innenbildung als inhaltlichen Fixpunkt verbindet, in Austausch zu bringen. Eine Publikation der Beiträge ist in Form eines Sammelbandes geplant. Dabei sind Entwicklungsprojekte für die Hochschullehre, die empirisch erforscht werden, willkommene Beiträge. Das Symposium soll dieser Struktur folgen:
① In einem ersten Teil (Tag 1) sollen drei Impulsvorträge eine theoretische Rahmung herstellen sowie einen inhaltlichen Input über abgeschlossene Projekte liefern. Für die Impulsvorträge konnten drei Expert*innen zur Professionalisierungsforschung (aus der Didaktik der romanischen Sprachen und Didaktik des Englischen) gewonnen werden.
② Im zweiten Teil (Tag 1) sollen einschlägige aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt werden. Die Vortragenden werden gebeten, ihre Forschungsfragen, ihr empirisches Vorgehen und ihren aktuellen Projektstand zu erläutern. An einen 30-minütigen Beitrag soll sich jeweils eine Diskussion von 20 Minuten Dauer anschließen.
③ Im dritten Teil (Tag 2) werden entweder weitere Forschungsprojekte vorgestellt oder optional Datensitzungen zu den in Teil 1 vorgestellten Projekten durchgeführt. Bei letzterem Format bereiten die Vortragenden Datenmaterial vor, das mit den anderen Teilnehmenden gemeinsam analysiert wird. Dabei sollen forschungsmethodische Verfahren ausgetauscht und diskutiert werden. Pro Datensitzung sind 90 Minuten vorgesehen.

Wir freuen uns über Ihr Teilnahmeinteresse und bitten um Zusendung Ihrer Beitragsvorschläge (max. 500 Wörter) für Teil 2 oder Teil 2 und 3 an mark.bechtel@uni-osnabrueck.de und tom.rudolph@uni-osnabrueck.de bis 31.05.2020. Eine Publikation der Beiträge ist geplant.

Beitrag von: Nathalie Crombée

Redaktion: Robert Hesselbach