Das Deutsche Literaturarchiv Marbach schreibt aus Fördermitteln des Auswärtigen Amtes zwei Reisestipendien für junge Verlegerinnen und Verleger aus.

Gemeinsam mit der Staatsbibliothek zu Berlin und internationalen Partnern hat das DLA Marbach eine Forschungsinitiative initiiert, die empirische Leseforschung und gegenwärtige Verlagspraxis in Dialog setzt. Im Projekt „Global agierende Verlage als Literaturvermittler: von Cotta bis in die Gegenwart des Open Access“ werden Verlagsarchive weltweit stärker zusammengeführt und digital in ihrem Verweisungszusammenhang sichtbar gemacht. Das Projekt soll kulturpolitisch für Verlage weltweit nutzbar sein, diese in ihrer Arbeit begleiten und ihnen als Kommunikationsplattform für aktuelle Fragen dienen, die sie gegenwärtig angesichts der neuen digitalen Herausforderungen global beschäftigen – und mit denen sich, in veränderten historischen Konstellationen, auch schon Verlage wie Cotta im 19. Jahrhundert auseinandersetzen mussten.

Mit den zahlreichen Verlagsarchiven (neben Cotta: Aufbau, Exilverlage, S. Fischer, Suhrkamp, Insel, DVA, Luchterhand, Piper u.a.) verfügen das DLA Marbach und die Staatsbibliothek zu Berlin über ein großes Spektrum an mehrsprachigen, internationalen Beständen, die in besonderer Weise auf globale literarische Zusammenhänge ver- und über einzelne Landes- und Sprachgrenzen hinausweisen. Sie ermöglichen einen historischen Blick auf die deutschsprachige Verlagslandschaft in ihren globalen Zusammenhängen, der bis an die unmittelbare Gegenwart heranreicht. Im 21. Jahrhundert stehen Verlage vor neuen Herausforderungen, die sich mit Forderungen nach Open Access und mit der Frage verbinden, ob es (noch) so etwas wie eine globale Leserschaft gibt. Ein Blick auf die historischen Konstellationen von Vermittlung und Aneignung, Durchsetzung und Aufnahme von Autorinnen und Autoren in einem internationalen Literatur- und Lesemarkt ermöglicht auch einen reflektierten Umgang mit aktuellen Entwicklungen und Trends.

Ausgeschrieben werden zwei Stipendien für junge Verlegerinnen und Verleger (aus dem traditionellen Verlagswesen oder der Open Access-Branche), deren Produktion international ausgreifen soll. Das Stipendium richtet sich an junge Verlegerinnen und Verleger, die ein Verlagsprojekt verfolgen, das auf den konkreten Aus- oder Aufbau einer internationalen Vernetzung zielt. Die Vergabe der Stipendien erfolgt durch einen internationalen Projektbeirat. Ermöglicht werden sollen Kontaktgespräche, Teilnahme an Tagungen und Workshops weltweit. Das Stipendium ist mit einer Aufenthaltspauschale von 1.500.- Euro und einer Übernahme der Reisekosten bis zu einem Betrag von maximal 1.000.- Euro dotiert.

Bewerbungen mit

- Anschreiben mit Darstellung des geplanten Vernetzungsanliegens,
- Lebenslauf und
- Kurzdarstellung des eigenen Verlagskonzepts und der Reiseplanung

sind bis zum 31. Mai 2020 per E-Mail einzureichen an: stipendien@dla-marbach.de.

Wirksam werden die für die Marbach-Stipendien geltenden Bedingungen. Ein Rechtsanspruch auf ein Stipendium besteht nicht. Das Stipendium ist im Jahr 2020 anzutreten.

Kontakt / Rückfragen:
stipendien@dla-marbach.de
http://www.dla-marbach.de/forschung/das-marbacher-stipendienprogramm/aktuelle-stipendienausschreibungen/

Beitrag von: Sonja Arnold

Redaktion: Robert Hesselbach