Ringvorlesung - Area Studies und Raum vom 'Globalen Süden' her neu denken. Post/koloniale Perspektiven und glokale Herausforderungen
Stadt: Regensburg via Zoom
Beginn: 2021-04-15
Ende: 2021-07-15
Area Studies sind ein per se interdisziplinärer, bedeutender Forschungsbereich, der fruchtbar dazu beitragen kann, Gesellschaften und Kulturen angesichts historischer und aktueller Globalisierungsprozesse zu verstehen. Allerdings haben die Area Studies auch aufgrund ihrer spezifischen Geschichte auch Kritik an ihren Methoden, Prämissen und Fokussierungen hervorgebracht. Denn trotz der Selbstreflexion der Area Studies angesichts ihres kolonialen und imperialistischen Erbes sind Stimmen aus den Weltregionen unterrepräsentiert geblieben, die traditionell ihr Gegenstand sind: Asien, Afrika und die Amerikas, aber auch Ost- und Südosteuropa. Um Kulturen und Gesellschaften in ihren glokalen Machtgefügen zu verstehen, ist zu fragen, wie Area Studies und Raum aus Sicht des ›Globalen Südens‹ zu konzeptualisieren sind und welche Rolle dabei z.B. virtuelle Räume spielen (können).
Thema der interdisziplinären Ringvorlesung ist insofern eine multiperspektivische Neuausrichtung der Area Studies und ihrer Raumkonzepte im Dialog mit dem ›Globalen Süden‹. Ziel der Veranstaltung ist es, die Notwendigkeit einer Revision bestimmter wissenschaftlicher und kultureller Paradigmen zu verdeutlichen und Wege für dialogische Neukonzeptualisierungen in der Wissensproduktion auszuloten.
Die interdisziplinäre und kulturübergreifende Vorlesungsreihe mit (inter)nationalen Expert*innen umfasst Fallstudien sowie theoretische Beiträge aus Sozialanthropologie, Museumswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Soziologie, Linguistik sowie Kultur-, Literatur- und Medienwissenschaft. Die virtuellen Vorträge finden immer donnerstags um 18.15 Uhr auf Zoom statt. Der Zugang ist kostenlos. Den Zugangslink sowie das vollständige Programm gibt es unter www.go.ur.de/citas-global. Die Vortragssprache ist entweder Deutsch oder Englisch, was jeweils an der Sprache des Titels zu erkennen ist.
Program
Die Sprache im jeweiligen Titel wird auch die Vortragssprache sein.
15.04.21 | Sinah Kloß (Bonn)
Unmapping the ‘Global South’: Reflections on a Heuristic Concept
22.04.21 | Ciraj Rassool (Cape Town)
Public history as Counter-Museology: Journeys through Museum Transformation in Africa and Europe
29.04.21 | Anna Steigemann (Regensburg)
The City of the 21st Century, Mobile Spatial Practices, and Glocal Spatial Knowledge: A Spatial Sociology for Multi-Scalar Area Studies
06.05.21 | Silke Jansen & Lucía Romero Gibu (Erlangen)
“Wir” und “Ihr”: Sprachwissenschaftliche Perspektiven auf den sozialen Raum im Migrationskontext
20.05.21 | Isabella von Treskow (Regensburg)
Oran, Alger, Sétif: Raumsemiotik bei Hélène Cixous, Kateb Yacine und Mohammed Dib
27.05.21 | Mirja Lecke & Oleksandr Zabirko (Regensburg)
Wie Russland seinen Süden entwarf
10.06.21 | Johannes Bohle (Flensburg)
‘Follow-the-Hurricane-Geographies’: Geographische Impulse für Area Studies am Beispiel der Karibik
17.06.21 | Ulf Brunnbauer (Regensburg)
Balkan und Südosteuropa, und beyond: Wie eine Region sich selbst sieht
24.06.21 | Sérgio Costa (Berlin)
‘Entangled Inequalities’: Transregionale Perspektiven auf soziale Ungleichheiten
01.07.21 | Ana Nenadović (Berlin)
Das Internet schlägt zurück: Das Internet als Raum feministischen Widerstands aus dem Globalen Süden
08.07.21 | Andreas Sudmann (Regensburg)
AI Area Studies and the Global South
15.07.21 | Jochen Mecke (Regensburg)
‘The Global South goes North’: Von “négritude” (Césaire, Senghor) zur “raison nègre” (Mbembe)
Beitrag von: Paul Vickers
Redaktion: Robert Hesselbach