Stiftung Universität Hildesheim
Bildung – Kultur – Diversität – Digitalisierung

Im Fachbereich Kulturwissenschaften & Ästhetische Kommunikation sind im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs 2477 „Ästhetische Praxis“ zum 01.04.2022 – vorbehaltlich der Bereitstellung und Bewilligung der Drittmittel durch den Drittmittelgeber – neun Stellen

wissenschaftliche Mitarbeiterinnen / wissenschaftliche Mitarbeiter (m/w/d)
- 9 Qualifikationsstellen mit dem Ziel der Promotion -
(TV-L E 13, 65%)

vorerst für 18 Monate – bis zum 30.09.2023 – zu besetzen. Bei erfolgreicher Verlängerung des Graduiertenkollegs ist eine Verlängerung der Stellen um weitere 18 Monate vorgesehen.

Das Graduiertenkolleg und seine Forschung
Das Graduiertenkolleg „Ästhetische Praxis“ ist eine Einrichtung der strukturierten Doktorand:innenausbildung und wird von der DFG mit Mitteln von Bund und Ländern gefördert. Das Graduiertenkolleg vereint die Fachgebiete Philosophie, Kunstwissenschaft, Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft, Kulturwissenschaft sowie Soziologie und hat im April 2019 seine Forschungsarbeit an der Universität Hildesheim aufgenommen. Mit den hier ausgeschriebenen Stellen wird die zweite Promovierendenkohorte besetzt.
Das Graduiertenkolleg untersucht ästhetische Praxis als Phänomen sui generis. Damit erweitern wir den Fokus der traditionellen europäischen Ästhetiken und Kunstwissenschaften um eine praxistheoretische Komponente. Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken ästhetische Formen des Machens und Vollziehens wie Schreibprozesse, Probeprozesse, Prozesse des Übens und Improvisierens, die in die Produktion von Kunstwerken eingehen können, aber nicht müssen. Diese Prozesse beforschen wir sowohl im Kontext klassischer europäischer Kunstinstitutionen wie in alltäglichen und außereuropäischen ästhetischen Praktiken. Im Zentrum der Forschungsarbeit des Graduiertenkollegs stehen drei Bereiche: 1) Die kulturwissenschaftliche Analyse so unterschiedlicher Künste wie Theater, Performance, Bildende Kunst, Literatur und Musik als Praktiken sowie Praktiken der Populären Kultur; 2) die Untersuchung außereuropäischer ästhetischer Praktiken, die der Ästhetik und den Kunstwissenschaften eine interkulturelle und postkoloniale Perspektive eröffnen; 3) das Erarbeiten einer philosophisch und soziologisch fundierten Praxistheorie zum Verhältnis von künstlerischen zu außerkünstlerischen Praktiken.
In diesem Rahmen bietet das Graduiertenkolleg den Promovierenden ein Qualifikations- und Trainingsprogramm für fachliche und überfachliche Kompetenzen an, das sich aus verpflichtenden und optionalen Veranstaltungen zusammensetzt. Präsenz vor Ort wird vorausgesetzt.

Mögliche Themen (Beispiele) für Dissertationen in den einzelnen Fächern wären etwa:

  • Vollzugssinn. Perspektiven einer pragmatistischen Ästhetik
  • Ästhetische Implikationen antiker Praxis-Konzeptionen
  • Identitätsver[un]sicherungen ästhetischer Praxis. Zur Dialektik von symbolischer Kraft und symbolischer Gewalt
  • Die Bedeutung der Übung in den japanischen Weg-Künsten
  • Die ästhetische Praxis der Dinge. Zum material turn in der Popkultur
  • Gifs, Memes und Reaction Videos: Mimetische Verfahren in den digitalen Praktiken der Gegenwart
  • Die ,andere Seite‘ des Konsums. Boykott, Protest und Verweigerung als ästhetische Praxis und ihre Formen
  • Tanja Brugueras Arte Útil/Useful Art. Institutions- und Gesellschaftskritik durch politisches Handeln aus künstlerischer Praxis
  • Proben auf der Bühne – Selbstreflexive Inszenierungen im Gegenwartstheater
  • Übung ohne Meister: Kodierung und Anwendung von Übungsanweisungen in der Theaterpädagogik
  • Klangbastler:innen, Frickler:innen und Nerds. Komponist:innen jenseits akademischer Ausbildung in Klangkunst, elektronischer Musik und musikalischer Performance
  • Mikrofone auf der Bühne: Vom technischen Hilfsmittel zum Universalrequisit des Gegenwartstheaters – Was man mit ihnen macht und was sie mit uns machen
  • Ästhetik(en) translingualer Dichtung
  • Zwischensprachlichkeit in der Poesie: Kreolisieren als Konzept

Bewerbungen aus nicht am Kolleg beteiligten Fachgebieten sind willkommen, sofern sie innerhalb des Graduiertenkollegs betreut werden können.

Voraussetzungen für die Bewerbung:
Das Graduiertenkolleg ist für deutsche und internationale Graduierte konzipiert, die sich im Auswahlverfahren durch ihr fachliches Profil sowie durch ein herausragendes, interdisziplinär anschlussfähiges Forschungskonzept für ein im zeitlichen Rahmen der Förderung (36 Monate) realisierbares Projekt auszeichnen.
Voraussetzung für die Bewerbung ist ein überdurchschnittlicher wissenschaftlicher Hochschulabschluss, der zur Promotion berechtigt. Während ihres Studiums haben die Bewerberinnen/Bewerber einschlägige Fach- und Methodenkenntnisse auf ihrem Gebiet erworben, die sie dazu befähigen, ein eigenes Forschungsprojekt zu konzipieren und erfolgreich abzuschließen. Über die fachwissenschaftliche Qualifikation hinaus verlangt die Mitarbeit in einem Graduiertenkolleg die Fähigkeit zu Selbstmotivation und strukturiertem Arbeiten, die Offenheit für interdisziplinäre Kooperation sowie eine hohe kommunikative Kompetenz und Teamfähigkeit. Eine aktive Mitwirkung an der Fortentwicklung der Aktivitäten des Graduiertenkollegs wird erwartet. Erwünscht sind außerdem einschlägige ästhetischpraktische Erfahrungen.

Bewerbungsunterlagen:

  • Nachweis der wissenschaftlichen Hochschulabschlüsse (ggf. in beglaubigter Übersetzung).
  • Lebenslauf mit detaillierter Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs.
  • Motivationsschreiben, welches die persönliche Eignung für das Forschungs- und Ausbildungsprogramm dokumentiert und das darlegt, wie sich die Bewerberin/der Bewerber in das Graduiertenkolleg einbringen will.
  • Gutachten einer/eines Hochschullehrenden, das über die fachliche und methodische Kompetenz sowie das wissenschaftliche Potential der Bewerberin bzw. des Bewerbers Auskunft gibt (max. eine Seite).
  • Darstellung des Dissertationsvorhabens (Exposé) von max. zehn Seiten (in dt. oder engl. Sprache).
  • Für Bewerberinnen und Bewerber ausländischer Universitäten wird das Äquivalent des jeweils entsprechenden deutschen Abschlusses und der Nachweis von Deutschkenntnissen der Stufe DSH 1/TestDaF 3 oder Äquivalent verlangt.

Nähere Informationen zum Graduiertenkolleg und die Stellenausschreibung in englischer Sprache finden Sie unter: https://www.uni-hildesheim.de/grk-2477

Für Fragen steht Ihnen der Sprecher des Graduiertenkollegs, Prof. Dr. Andreas Hetzel, per E-Mail: hetzela@uni-hildesheim.de oder unter der Tel.: 05121/883-21102 gern zur Verfügung.

Als familiengerechte Hochschule bieten wir ein abwechslungsreiches, interdisziplinäres Aufgabenspektrum, flexible Arbeitszeiten, regelmäßige Fort- und Weiterbildungen und eine Jahressonderzahlung im Rahmen des TV-L. Es erwartet Sie ein dynamisches, engagiertes und aufgeschlossenes Team.

Die Stiftung Universität Hildesheim hat sich ein Leitbild gegeben, in dem sie Wert auf Gender- und Diversitykompetenz legt.

Die Stiftung Universität Hildesheim will die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern besonders fördern. Daher strebt sie eine Erhöhung des im jeweiligen Bereich unterrepräsentierten Geschlechts an.

Bewerbungen von Bewerberinnen und Bewerbern mit Schwerbehinderung werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Ein Nachweis ist beizufügen.

Zu Zwecken der Durchführung des Bewerbungsverfahrens werden personenbezogene Daten gespeichert und verarbeitet.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 05.11.2021 unter Angabe der Kennziffer 2022/1-9 in einem pdf-Dokument (<5 MB) per E-Mail an GRK2477@uni-hildesheim.de.

Die Auswahlgespräche werden voraussichtlich in der KW 49 durchgeführt.

Bitte haben Sie Verständnis, dass Eingangsbestätigungen und Zwischennachrichten nicht versandt werden können.

Veröffentlicht auf academics.de am 30. September 2021.

Beitrag von: . Academics.de

Redaktion: Ursula Winter