Mit der virtuellen Ausstellung „Übersetzen ist Macht: Geheimnisse – Geschenke – Geschichten in der Frühen Neuzeit“ präsentiert sich das DFG-Schwerpunktprogramm 2130 „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit (1450-1800)“ in einem Gemeinschaftsprojekt.
20 Exponate und 16 vertiefende Videostatements laden dazu ein, die Bedeutung von Übersetzung als ubiquitäre Praxis und Kulturtechnik der Frühmoderne zu entdecken und zu erkunden. Die interaktive Ausstellung eröffnet Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Übersetzung und Macht in drei Sektionen: Sektion 1 („Geheimisse“) widmet sich der ambivalenten Macht der Übersetzung, sowohl unbekanntes Wissen ans Licht zu bringen als auch bestimmte Inhalte zu verschweigen, zu verheimlichen oder zu konterkarieren. Sektion 2 („Geschenke“) fokussiert auf die Übersetzung als Gabe einer Kultur für eine andere, die die Macht besitzt, mitunter durchaus ambivalente Beziehungen zwischen Individuen, Gemeinschaften und Kulturen zu knüpfen, zu bestätigen und zu vertiefen. Sektion 3 („Geschichten“) rückt schließlich die Übersetzer*innen als vielfach unsichtbare und zugleich doch machtvolle Akteure hinter den Übersetzungen in den Mittelpunkt: Welche Grenzen überschreiten sie? Was treibt sie an?
Die Ausstellung wurde von den Mitgliedern des SPP 2130 gemeinschaftlich erarbeitet und durch Annkathrin Koppers (Geschäftsstelle des SPP 2130, Universität Würzburg) kuratiert. Die ausgestellten Exponate sind aus den verschiedenen, am SPP beteiligten Forschungsprojekten hervorgegangen bzw. besitzen zu diesen eine Verbindung. Die romanischen Sprach-, Literatur-, Kultur- und Übersetzungswissenschaften sind mit drei Projekten und vier Ausstellungsstücken (zzgl. Videostatements) vertreten:

  1. „Übersetzung und Aufklärung“ & „Lots in translation“ (SPP-Projekt Übersetzungsdimensionen des französischen Enzyklopädismus im Aufklärungszeitalter; PD Dr. Susanne Greilich, Universität Regensburg/ Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink, Universität Saarbrücken)
  2. „Übersetzerin enthüllt“ (SPP-Projekt: Wissenschaftsübersetzungen in Frankreich im klassischen Zeitalter; Prof. Dr. Andreas Gipper/Dr. Caroline Mannweiler/Dr. Diego Stefanelli, Universität Mainz)
  3. „Gut gemeint=gut gemacht?“ (SPP-Projekt: Koloniale Translationspraktiken an der Peripherie Neu-Spaniens, Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki/Yannic Klamp/Malte Kneifel, Universität Mainz)

Zugang zur Ausstellung: https://uebersetzenistmacht.de

Beitrag von: Susanne Greilich

Redaktion: Ursula Winter