Stadt: Bad Homburg v.d. Höhe

Beginn: 2022-05-19

Ende: 2022-05-21

Mag das frühneuzeitliche Europa aus einer globalen Perspektive auch als religiös und kulturell (vergleichsweise) einheitlich erscheinen, so zeigt ein genauerer Blick, dass der Schein trügt. In diesem Zusammenhang schauen wir auf konfessionelle Codierungen, wie sie sich in literarischen Texten, Kunstwerken, Traktaten aus Theologie und Jurisprudenz, aber auch mithilfe von und in Paratexten (Vorworte, Kommentare, Rubriken) und Kontexten manifestieren. Der Rezeptionsakt, durch den konfessionskulturelle Äußerungen dann auch als solche decodiert werden, muss dabei stets mitreflektiert werden. Deshalb gilt es im Rahmen der Tagung auch danach zu fragen, inwiefern konfessionelle Codierungen und Decodierungen von Vereindeutigungsstrategien beziehungsweise einer Hermeneutik der Eindeutigkeit angeleitet werden.

POLY-Tagung im Sommersemester 2022

19-21.5.22

Konfessionelle Codierungen
Ambiguität und Vereindeutigung im 16. Jahrhundert

Organisator*innen: Andreea Badea, Bruno Boute, Birgit Emich, Christine Ott
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in
Kooperation mit der Werner Reimers Stiftung

Am Wingertsberg 4 | 61348 Bad Homburg v. d. Höhe

Donnerstag, 19.5.2022

15.00-15.30: Birgit Emich, Christine Ott: Grußworte, Einführung

Moderation: Bruno Boute

15.30-16.15: Wietse de Boer (Miami): Drawing Confessional Lines in the Sand. Sixteenth-Century Catholic Controversies about the Cult of Sacred Images
16.15-17.00: Mattias Sommer Bostrup (Aarhus): Lutheranism? Discursive flexibility in the early Danish Reformation, c. 1520–1550

17.00-17.30: Kaffeepause

Moderation: Bruno Boute

17.30-18.15: Andreea Badea (Frankfurt am Main): Hermann von Wied als Gestalter des Narratives von der Kölner Reformation. Konfessionelle Codierungen und politische Vereinnahmung

Freitag, 20.5.2022

Moderation: Christine Ott

10-10.45: Marc Föcking (Hamburg): “Lutero” und “luterano” in der italienischen Literatur des 16. und frühen 17. Jahrhunderts
10.45-11.30: Maria Laura Giordano (Barcelona): Deconstructing the codes of exclusion: John of Ávila’s Pauline biblical hermeneutics as a critical conscience of the Hispanic Confessionalization

11.30-12.00: Kaffeepause

12.00-12.45: Felix Sprang (Siegen): Denominationally Coded Reading Practices on the Early Modern Stage: “He’s too well read in poesy to be tied / In the slave’s fetters of religion.”

12.45-14.00: Mittagspause

Moderation: Markus Wriedt
14.00-14.45: Susanne Wegmann (Köln): Bilder recht gebrauchen. Die Weihe von lutherischer Kirchenausstattung im 16. und 17. Jahrhundert

14.45-15.30: Daniel Gehrt (Erfurt): Confessional Nuances of Pictorial Renaissance Bookbindings

15.30-16.00: Kaffeepause

Moderation: Birgit Emich
16.00-16.45: Margit Kern (Hamburg): Konfession und Geschlecht in Körperbildern der Christina von Schweden. Aufhebung und Markierung von Differenz als Strategie der Selbstinszenierung
16.45-17.30: Sabine Ehrmann-Herfort (Rom): Parallelwelten? Geistliche versus weltliche Musik im Rom des 16. Jahrhunderts

18.00-20.00: Keynote: Ulinka Rublack (Cambridge): Art Lovers and Confessional Ambiguity in Early Seventeenth Century Germany

Samstag, 21.5.2022

Moderation: Andreea Badea

9.30-10.15: Christine Ott (Frankfurt am Main): Strategien der Vereindeutigung und Apologie in literarischen Kommentaren: Frankreich und Italien im 16 und frühen 17. Jahrhundert
10.15-11.00: Rogier Gerrits (Hamburg): Bibelallegorese als konfessionelle Codierung in der Exercice spirituel (1606) und den Tableaus Sacrez (1594) von Paul Perrot de la Sale

11.00-11.15: Kaffeepause

11.15-12.00: Natalie Krentz (Frankfurt am Main): Widerspenstige Dinge. Zum Nachleben religiöser Objekte in der lutherischen Reichsstadt Nürnberg
12.00-12.45: Kai Bremer (Osnabrück): “mach Reden jezt die That” – Konfessionelle Ambiguität in Catharina Regina von Greiffenbergs “Sieges-Seule der Buße” von 1675

12.45-13.30 Abschlussdiskussion

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Interessent*innen werden gebeten, sich bis zum 10. Mai per Email unter pluralchristianities@em.uni-frankfurt.de anzumelden.
Es gelten die aktuellen Coronaregeln.

Beitrag von: Lena Schönwälder

Redaktion: Ursula Winter