Frühneuzeitliche Adelsbibliotheken stellen zentrale Orte des Kulturtransfers dar, doch sind sie in dieser Funktion bisher kaum systematisch erforscht worden. Dies gilt insbesondere für die Bibliotheken von Fürstinnen, die erst in den letzten Jahrzehnten zum Untersuchungsgegenstand geworden sind. Die geplante Tagung soll daher ein Forum bieten, um aus unterschiedlichen Fachperspektiven die in den Büchersammlungen deutscher Fürstinnen aus dem 17. und 18. Jahrhundert greifbar werdenden Prozesse kulturellen Transfers zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf der Bedeutung des französischen Zivilisationsmodells für die deutsche Adelskultur liegen. Drei zentrale Fragestellungen sollen in den Blick genommen werden: der inhaltliche Wandel der Sammlungsschwerpunkte in Fürstinnenbibliotheken vor dem Hintergrund weiblicher Rollenmuster, die Bibliothek als Ort des Kulturtransfers und schließlich zeitgenössische Lektüren und die Kanonisierung von Autorinnen im Spiegel der Bibliothek.

Konzeption
Prof. Dr. Andrea Grewe Universität Osnabrück
Prof. Dr. Helga Meise
Université de Reims Champagne-Ardenne