Stadt: Regensburg

Frist: 2022-06-30

Beginn: 2023-06-15

Ende: 2023-06-17

URL: https://www.uni-regensburg.de/philosophie-kunst-geschichte-gesellschaft/forum-mittelalter/veranstaltungen-1/index.html

Städte und Städtelandschaften sind im Mittelalter immer wieder Schauplätze wichtiger rechtlicher Entwicklungen. Dies geschieht unter den Bedingungen der städtischen Anwesenheitsgesellschaft, in der sich die unterschiedlichen Gruppen im direkten Austausch gegenüberstehen können bzw. müssen. Die Frage, wie sich die Regelungen von gesellschaftlichen und privaten Aushandlungsprozessen in den europäischen Städten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit entwickeln, wird im Zentrum unserer Tagung stehen. Die internationale Jahrestagung des Forums Mittelalter „Städtische Rechtskulturen in der Vormoderne“ schlägt einen dezidiert interdisziplinären Zugang vor. Sie will historische, rechtsgeschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche, kulturgeschichtliche und linguistische Forschungen bündeln, um die Variation und Variabilität der rechtlichen Praktiken der vormodernen Städte adäquat erfassen zu können. Unser call for papers richtet sich daher an Vertreterinnen und Vertreter der oben angesprochenen Disziplinen und lädt sie ein, die ganze Bandbreite von historischen Zeugnissen zu nutzen, um die städtischen Rechtspraktiken sowohl aus der normativen wie der deskriptiven Perspektive der historischen Akteure zu rekonstruieren. Im Fokus steht dabei auch die komparatistische Perspektive. Ziel ist es, die unterschiedlichen urbanen, schriftkulturellen und rechtlichen Traditionslinien der Regionen und Städtelandschaften des vormodernen Europas fruchtbar zu machen, um aus dem Vergleich der Regionen ein differenziertes Bild der Entwicklungen gewinnen zu können. Besonders interessant scheint uns, Regionen mit unterschiedlich starkem Nachwirken der antiken Schriftkultur gegenüberzustellen und nach der Rolle der schriftkulturellen Prägung etwa in den Städten Norditaliens oder Südfrankreichs für die Entwicklung der städtischen Rechtskulturen zu fragen.

Beitrag von: Maria Selig

Redaktion: Robert Hesselbach