Stadt: Graz

Frist: 2022-08-31

Beginn: 2023-02-22

Ende: 2023-02-25

URL: https://hispanistentag-2023.uni-graz.at/de/

Restrukturierung, Relexifizierung und Entstehung neuer Varietäten auf der Basis hispanischen Sprachmaterials: von Schuchardt zur aktuellen Ökolinguistik im Kontext der Digital Humanities

Sektionsleitung: Leonardo Cerno (CONICET), Hans-Jörg Döhla (Tübingen), Miguel Gutiérrez Maté (Augsburg), Robert Hesselbach (Erlangen), Joachim Steffen (Augsburg)

Beschreibung:
Das Studium der Verbindung zwischen Sprache und der Umwelt, in der sie sich entwickelt, besonders aber das Studium des Kontakts zwischen zwei oder mehr Sprachen in einem gegebenen Varietätenraum, bilden das Kerninteresse der sog. Sprachökologie oder Ökolinguistik (innerhalb derer es wiederum unterschiedliche, z.T. gegensätzliche Betrachtungs- und Herangehensweisen gibt: siehe einerseits Mühlhäusler 1996 und andererseits Mufwene 2001). Dementsprechend wird innerhalb dieser Ansätze der Frage nachgegangen, auf welche Weise soziopolitische, demographische, attitüdinale, historische sowie weitere Faktoren die möglichen Ergebnisse des Sprachkontakts (Eigenständigkeit der koexistierenden Sprachen, Sprachwechsel, Hybridisierung, Kreolisierung, etc.) prägen.
Besondere Aufmerksamkeit haben dabei diejenigen Fälle erfahren, in denen der Kontakt zur Herausbildung neuer Sprachen – die sich, in Coserianischer Terminologie, außerhalb der Varietätenarchitektur der beteiligten Sprachen befinden – geführt hat und welche grundsätzlich zu zwei unterschiedlichen Typen gehören: Mischsprachen (mixed languages) und Kreolsprachen. Nach Thomason (2001: 158) gehen die ersteren aus einer intensiven Zweisprachigkeitssituation hervor, die zu einer massiven Übernahme von Entlehnungen führt. Das Ergebnis ist eine Varietät, welche die Grammatik der einen Sprache mit dem Lexikon der anderen kombiniert. Kreolsprachen hingegen resultieren aus Prozessen von shift-induced interference, bei denen die ursprüngliche(n) L1 der „kreolisierenden“ Sprecher (Substrat) entscheidend den Erwerb einer anderen Sprache (Superstrat) beeinflusst(/en) – wobei auch sprachliche Universalien eine Rolle im Erwerbsprozess spielen (Neumann-Holzschuh / Schneider 2000: 1).
Eine der wohl größten Herausforderung bei der Erforschung dieser Varietäten stellt die konzeptuelle Abgrenzung von anderen Varietäten der ursprünglichen Sprachen sowie zwischen verschiedenen Kontaktmechanismen dar: erstens die Grenzen zwischen Mischsprachen und anderen Entlehnungsprozessen (in diesem Zusammenhang sei auf die partielle „Romanisierung“ zahlreicher indigener amerikanischer, afrikanischer und asiatischer Sprachen als Resultat der europäischen Kolonialisierung verwiesen: Stolz 2008); zweitens zwischen der Herausbildung von Mischsprachen und dem allgemeineren Prozess der Relexifizierung, den Lefebvre (1986) als fundamentalen Mechanismus der Kreolisierung bezeichnet hat; drittens zwischen Kreolsprachen und partially restructured varieties (Holm 2004), die ebenfalls – wenn auch in Form und Umfang unterschieden von Kreolsprachen – Merkmale der Substratsprachen sowie mutmaßlich universeller Simplifizierungen aufweisen; und schließlich viertens zwischen letzteren und den akrolektalen Varietäten einer jeweiligen kreolsprachlichen Sprachgemeinschaft (im Gegensatz zu den basilektalen Varietäten, die genuin kreolisiert sind: DeCamp 1971).
In methodologischer Hinsicht stellt die Zusammenstellung und systematische Auswertung von Korpora, die auf Fragestellungen in der Kontaktlinguistik sowie Kreolistik ausgerichtet sind, eine weitere bedeutende Herausforderung dar. Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass Kontaktphänomene und basilektale kreolische Sprachstrukturen vor allem im mündlichen Diskurs vorkommen und varietäten-, sprachkontakt- und kreolspezifische Korpora noch immer als Desideratum für digital ausgerichtete Forschungsansätze angesehen werden müssen. Auch wenn Sprachdaten, die für Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit charakteristisch sind (z.B. zur Erforschung von Code-Switching in mündlichen und schriftlichen Texten) digital erfasst werden können, kann die Analyse bisher weder der Gesamtheit der Voraussetzungen dieser Art von Diskursen noch der Komplexität der möglichen Sprechsituationen gerecht werden. So setzt das gezielte Tagging eines Datensatzes dessen (interpretatorische) Analyse schon voraus. Eine ähnliche Situation ist bei der Erforschung von Kreolsprachen, die sich durch ihre besondere soziolinguistische Stellung in steten Sprachkontaktsituationen von idio- und soziolektaler Prägung befinden, zu verzeichnen. Probleme der schriftlichen Fixierung von Kreolsprachen werden umso deutlicher, wenn sie systematisch schriftlich festgehalten werden sollen und in diesem Zusammenhang viele Fragen bezüglich des zu verwendenden Alphabets oder der Orthographie auftreten, was sich wiederum auf die Erstellung der digitalen Korpora und deren Verwendbarkeit auswirkt (s. ELAR und Kodrah Kristang Online Dictionary). In letzterem stellt u.a. die Vereinheitlichung der verschiedenen Schreibweisen der Kristangwörter eine Schwierigkeit dar: so findet man bei to want z.B. lediglich kereh, während aber ebenfalls die Schreibweisen keré, kere, kerey, quere, querer, kerek etc. kursieren. Auf der anderen Seite können auf Kreolisch verfasste Chats, die keiner institutionellen Norm unterstehen, eine wertvolle Quelle innersprachlicher Variation und soziolinguistischer Tendenzen darstellen (siehe Zamboanga de Antes bei Facebook: Tobar 2016).
Das Interesse an diesen neuen Sprachen hat einen klaren Vorläufer und Wegbereiter in der Person des Romanisten und Sprachwissenschaftlers Hugo Schuchardt (1842-1927). Zum einen war dieser stets an den semantischen und grammatischen Ursachen interessiert, welche dazu führen, dass einige Elemente eher für die Entlehnung geeignet sind als andere (was Matras 2007 und Haspelmath 2008 unlängst unter dem Begriff (grammatical und lexical) borrowability modelliert haben), und hat sich auch mit lexikalischen Entlehnungen europäischer Sprachen in die Morphologie außereuropäischer Sprachen befasst (Schuchardt 1888: 248-249). Er hat sogar Aufzeichnungen zu Mischsprachen gesammelt und ausgewertet (zum Beispiel zu einem luso-angolanischen Mestiço, welches portugiesische Lexik mit der Grammatik und Phonologie des Kimbundu zu kombinieren schien: “palavras portuguezas accomodadas ao genio do bundo”; 1888: 249). Zum anderen war dieser Autor der erste große Spezialist für Kreolsprachen: über deren Ursprung äußerte er die Hypothese, die heutzutage für den Großteil der Kreolsprachen nach wie vor gilt (mit Ausnahme der “two-languages Creoles”; Thomason 2001: 160-161), dass diese aus der Notwendigkeit zur Kommunikation zwischen Ethnien verschiedener L1 entspringt, die vom afrikanischen Festland in die Sklaverei verschleppt worden waren (1888: 242); zudem stellt er eine konzeptuelle Abgrenzung zwischen einer Kreolsprache und einem Jargon fest – äquivalent zum heutigen Begriff Pidgin – welchen er als Ursprung der ersteren ansieht (“das Kreolische im Keim”; 1888: 251) (mithin eine Art genetisches Verhältnis “pidgin > Kreol”, welches ebenfalls weiterhin als gültig angesehen wird für die Beschreibung vieler Kreolsprachen und welches auf mehrere unterschiedliche Weisen modelliert worden ist, die wohl kontroverseste davon vertreten von Bickerton 1981). Außerdem grenzt er das Kreolische vom Halbkreolischen ab (1889: 480) – was den akrolektalen Varietäten kreolsprachiger Gemeinschaften entspricht.
In diesem Rahmen halten wir einen Dialog zwischen den Thesen Schuchardts und den Interessen der gegenwärtigen Kontaktlinguistik für notwendig, um die aufgeworfenen Fragen im Kontext der Hispanistik zu reflektieren und zu aktualisieren, da sie hier im Vergleich zu anderen philologischen Traditionen bisher nicht ausreichend behandelt worden sind. In unserer Sektion erwarten wir Beiträge zu neuen Varietäten auf der Basis von (lexikalischem und grammatischem) hispanischem Sprachmaterial, sowohl zu Mischsprachen (wie z.B. zur ecuadorianischen Media Lengua), zu teilweise hispanisierten Varietäten (Chamorro, Jopara, etc.) sowie zu Kreolsprachen (wie Chabacano, Palenquero und, bis zu einem gewissen Grad, Papiamentu) und teilweise restrukturierten Varietäten (z.B. Afrobolivianisch und andere afroiberoamerikanische Varietäten). Wir möchten auf methodologische Probleme eingehen, weshalb Beiträge besonders willkommen sind, die sich mit der Anwendung der in den Digital Humanities entwickelten Technologien auf die bereits erstellten bzw. noch zu erstellenden Korpora dieser Varietäten befassen. Ferner möchten wir anhand empirischer Daten die konzeptuellen Grenzen zwischen den oben genannten Kategorien diskutieren sowie die ökolinguistischen Bedingungen, die zu dem einen oder anderen Ergebnis führen. Darüber hinaus beabsichtigen wir, ökolinguistische Postulate mit theoretisch-prädizierendem Potenzial zu entwickeln, indem wir die Gültigkeit von Aussagen wie etwa derjenigen von Zimmermann (1995: 26) über die Korrelation des Kontakts Spanisch/amerindische Sprachen diskutieren, die er bestimmt als „una relación causal donde los efectos de las lenguas amerindias sobre el español resultan poco fuertes precisamente porque los efectos del castellano sobre los idiomas indígenas son tan profundos”.

Bibliographie:
Bickerton, Derek. 1981. Roots of Language. Ann Arbor: Karoma Press.
DeCamp, David. 1971. Towards a generative analysis of a post-creole speech continuum. In: Dell Hymes (ed.), Pidginization and creolization of languages. Cambridge: Cambridge University Press, 349-70.
ELAR. The Endangered Language Archive. https://elar.soas.ac.uk/.
Haspelmath, Martin. 2008. Loanword Typology: Steps toward a systematic cross-linguistic study of lexical borrowability. In: T. Stolz D. Bakker & R. Salas Palomo (eds.), Aspects of language contact: New theoretical, methodological and empirical findings with special focus on romancisation processes. Berlin & New York: Mouton de Gruyter, 43-62.
Holm, John. 2004. Languages in Contact. The partial restructuring of vernaculars. Cambridge University Press.
Kodrah Kristang Online Dictionary. https://kodrahkristang.wordpress.com/kristang-online-dictionary/.
Lefebvre, Claire. 1986. Relexification in Creole genesis revisited: the case of Haitian Creole. In: Pieter Muysken / Norval Smith. Substrata versus Universals in Creole Genesis: Papers from the Amsterdam Creole Workshop, April 1985. Amsterdam: John Benjamins. 279-300.
Matras, Yaron. 2007. The borrowability of grammatical categories. In: Y. Matras & J. Sakel (eds.), Grammatical Borrowing in Cross-Linguistic perspective. Berlin & New York: Mouton de Gruyter, 31-74.
Mufwene, Salikoko. 2001. The Ecology of Language Evolution_. Cambridge University Press.
Mühlhäusler, Peter. 1996.
Linguistic Ecology: Language Change and Linguistic Imperialism in the Pacific Region_. Routledge.
Neumann-Holzschuh, Ingrid/Schneider, Edgar. 2000. Introduction: ‘degrees of restructuring’ in creole languages”? In: Ingrid Neumann-Holzschuh / Edgar Schneider, (eds.): Degrees of restructuring in creole languages. Amsterdam/Philadelphia: John Benjamins, 1-18.
Schuchardt, Hugo. 1888. Beiträge zur Kenntnis des kreolischen Romanisch I. Allgemeineres über das Negerportugiesische. In: Zeitschrift fur romanische Philologie 12, 242-254.
Schuchardt, Hugo. 1889. Beiträge zur Kenntnis des kreolischen Romanisch V. Allgemeineres über das Indo-Portugiesische (Asioportugiesische). In: Zeitschrift fur romanische Philologie 13, 476-516.
Stolz, Thomas. 2008. Romancisation worldwide. York. In T. Stolz D. Bakker & R. Salas Palomo (eds.), Aspects of language contact: New theoretical, methodological and empirical findings with special focus on romancisation processes. Berlin & New York: Mouton de Gruyter
Tobar, Eduardo. 2016. Comunidades online y revitalización lingüística: El ejemplo de Zamboanga de Antes. Tesis doctoral, Universidade da Coruña
Thomason, Sarah G. 2001. Language Contact. An Introduction. Edinburgh University Press.
Zimmermann, Klaus. 1995. Aspectos teóricos y metodológicos de la investigación sobre el contacto de lenguas amerindias con el español. In: Klaus Zimmermann (ed.): Lenguas en contacto en Hispanoamérica. Nuevos enfoques. Madrid/Frankfurt: Iberoamericana/Vervuert. 11-35.

Einreichung des Abstracts:
- über ConfTool (https://www.conftool.net/hispanistentag-2023/)
- bis 31.8.2022

Anmeldung:
- über ConfTool
- s. Friste und Inskriptionsgebühren auf https://hispanistentag-2023.uni-graz.at/de/inskription/

Kontakt:
Miguel Gutiérrez Maté: miguel.gutierrez.mate@philhist.uni-augsburg.de
Robert Hesselbach: robert.hesselbach@fau.de


Reestructuración, relexificación y creación de variedades a partir de materiales hispánicos: de Schuchardt a la ecología lingüística actual en el contexto de las Humanidades Digitales

Coordinadores: Leonardo Cerno (CONICET), Hans-Jörg Döhla (Tubinga), Miguel Gutiérrez Maté (Augsburgo), Robert Hesselbach (Erlangen), Joachim Steffen (Augsburgo)

Resumen:
El estudio de la relación entre la lengua y el ambiente en el que ésta se desarrolla, incluyendo, de manera muy especial, el estudio del contacto entre dos o más lenguas dentro de un ambiente determinado se ha constituido en núcleo de la llamada ecología lingüística o ecolingüística (dentro de la cual, a su vez, existen intereses distintos y planteamientos a veces enfrentados: vid. Mühlhäusler 1996, por una parte, y Mufwene 2001, por otra). Desde esta perspectiva se intenta responder a la pregunta de cómo los factores socio-políticos, demográficos, actitudinales, históricos, etc., determinan los posibles resultados del contacto (autonomía de las lenguas coexistentes, sustitución lingüística, hibridación, criollización, etc.).
Tratamiento especial han merecido los casos en los que el contacto ha conducido a la formación de lenguas nuevas –excluidas, en términos coserianos, de la arquitectura variacional de las lenguas que han contribuido a su formación–, que pueden pertenecer a dos tipos fundamentales: lenguas mixtas (mixed languages) y criollos. Para Thomason (2001: 158), las primeras resultan de un bilingüismo intenso que da lugar a la incorporación masiva de préstamos, de modo que la variedad resultante combina la gramática de una lengua con el léxico de otra, mientras que los segundos resultan de procesos de shift-induced interference, en los cuales la/s L1 original/es de los hablantes “criollizadores” (sustrato) influye/n decisivamente en su adquisición de otra lengua (superestrato) –adquisición moldeada también por la acción de universales lingüísticos (Neumann-Holzschuh / Schneider 2000: 1).
Uno de los mayores desafíos viene planteado por la delimitación conceptual de estas nuevas lenguas con respecto a otras variedades de las lenguas de origen: límites, primero, entre la formación de lenguas mixtas y otros procesos de préstamo (recuérdese, en este sentido, la “romanización” parcial de muchas lenguas indoamericanas, africanas y asiáticas como efecto de la colonización europea: Stolz 2008); segundo, entre la formación de lenguas mixtas y el proceso más general de relexificación, que Lefebvre (1986) ha propuesto incluso como mecanismo fundamental de la criollización; tercero, entre criollos y variedades parcialmente reestructuradas (Holm 2004), las cuales muestran también – si bien de una manera y en un grado diferentes de los criollos – rasgos de las lenguas de sustrato y simplificaciones supuestamente universales; y, cuarto, entre estas últimas y las variedades acrolectales de una comunidad criollófona dada (por oposición a las basilectales, más genuinamente criollas: DeCamp 1971).
En un plano metodológico, la conformación y empleo sistemático de corpus representa otro enorme desafío para la lingüística de contacto y la criollística, posiblemente por el hecho de que los diferentes fenómenos de contacto y estructuras propios de los basilectos criollos y otros vernáculos ocurren sobre todo en la oralidad. De hecho, el uso de corpus formados específicamente a partir de criollos y lenguas mixtas constituye aún un desiderátum de la investigación orientada a los medios digitales. Si bien es posible el tratamiento digital de ciertos datos característicos del multilingüismo y del contacto lingüístico, p. e. el code-switching en textos orales y escritos, aún no se logra extender el análisis a todos los requisitos de este tipo de discursos ni a la complejidad de situaciones posibles. En este sentido, ya el etiquetado de los datos exige un análisis previo (y, por tanto, una interpretación) de los mismos. Una situación similar existe en la investigación de las lenguas criollas, que, dada su peculiar situación sociolingüística, ocurren permanentemente con una fuerte variación idio y sociolectal. Por otra parte, la representación escrita de las lenguas criollas constituye un problema no menor, si se piensa que en el marco de las transcripciones surgen numerosas preguntas vinculadas a los alfabetos o normas ortográficas, hecho que, a su vez, se refleja en la creación y utilización de corpus digitales: véase el ELAR y el Kodrah Kristang Online Dictionary. En este último diccionario, por ejemplo, la estandarización de las diferentes variantes del kristang presenta diversas dificultades de búsqueda, pues, por ejemplo, para to want se encuentra sólo kereh, aunque, de hecho, existan también las variantes gráficas keré, kere, kerey, quere, querer, kerek, etc. En este marco cobran interés los chats escritos en lenguas criollas: no sujetos a ninguna norma institucional, pueden ser una fuente valiosa para el estudio de la variación sociolingüística, así como de actitudes e ideologías con respecto a la lengua (ver Zamboanga de Antes en Facebook, Tobar 2016).
El interés por las nuevas lenguas resultantes del contacto tiene ya un claro precedente en la figura del lingüista y romanista Hugo Schuchardt (1842-1927). Por una parte, este autor siempre estuvo interesado en las motivaciones semánticas y gramaticales que hacen que algunos elementos sean más aptos para ser prestados (lo que recientemente Matras 2007 y Haspelmath 2008 han modelado en términos de (grammatical y lexical) borrowability), así como en la integración de los préstamos léxicos de lenguas europeas en la morfología de lenguas extraeuropeas (Schuchardt 1888: 248-249). Incluso, recogió noticias de lenguas mixtas (por ejemplo, la de un portugués angolano mestiço que parecía combinar léxico portugués y gramática/fonología kimbundu: “palavras portuguezas accomodadas ao genio do bundo”; 1888: 249). Por otra parte, el autor fue el primer gran especialista en lenguas criollas: sobre el origen de éstas, enunció la hipótesis, aceptada aún en la actualidad para buena parte de los criollos (no, sin embargo, para los “two-languages Creoles”; Thomason 2001: 160-161), de que éstos surgen por la necesidad de comunicación entre diversas etnias desplazadas/esclavizadas con distintas L1 (1888: 242); además, estableció límites conceptuales entre criollo y Jargon – equivalente a lo que hoy denominaríamos pidgin –, al que considera como germen de aquél (“das Kreolische im Keim”; 1888: 251) (un tipo de relación genética “pidgin > criollo” que, de nuevo, sigue siendo válida en la actualidad para el estudio de bastantes criollos y que se ha modelado de maneras muy distintas, la más controvertida a cargo de Bickerton 1981), así como límites entre criollo y “semicriollo” (Halbkreolisch; 1889: 480) –correspondiente, en la formulación de este autor, a las variedades acrolectales de las comunidades criollófonas.
En este marco creemos necesario un diálogo entre las tesis de Schuchardt y los intereses de la lingüística de contacto contemporánea a fines de recuperar y actualizar esta problemática en el ámbito concreto de la Hispanística, donde fue insuficientemente tratada en comparación con otras tradiciones filológicas. En nuestra sección acogeremos propuestas de trabajos sobre variedades nuevas creadas a partir de materiales (léxicos y gramaticales) hispánicos: ya sea sobre lenguas mixtas (por ejemplo, la media lengua ecuatoriana) y sobre variedades parcialmente hispanizadas (chamorro, guaraní yopará, etc.), así como sobre criollos (chabacano, palenquero y, en cierta medida, papiamentu) y variedades parcialmente reestructuradas (por ejemplo, el afroboliviano y otros vernáculos afroiberoamericanos). Queremos tratar diferentes problemas metodológicos, para lo cual valoramos especialmente propuestas en el marco de la aplicación de las Humanidades Digitales a los corpus – ya elaborados o en fases de elaboración – de todas estas variedades; además, buscamos, a partir de una base empírica, discutir los límites conceptuales entre las categorías arriba mencionadas y explorar los condicionamientos ecolingüísticos que dan lugar a unas u otras; por último, perseguimos el establecimiento de postulados ecolingüísticos con potencial teórico-predictivo, discutiendo la validez de propuestas como, por ejemplo, la de Zimmermann (1995: 26) sobre la correlación del contacto español/lenguas amerindias, “una relación causal donde los efectos de las lenguas amerindias sobre el español resultan poco fuertes precisamente porque los efectos del castellano sobre los idiomas indígenas son tan profundos”.

Bibliografía:
Bickerton, Derek. 1981. Roots of Language. Ann Arbor: Karoma Press.
DeCamp, David. 1971. Towards a generative analysis of a post-creole speech continuum. In: Dell Hymes (ed.), Pidginization and creolization of languages. Cambridge: Cambridge University Press, 349-70.
ELAR. The Endangered Language Archive. https://elar.soas.ac.uk/.
Haspelmath, Martin. 2008. Loanword Typology: Steps toward a systematic cross-linguistic study of lexical borrowability. In: T. Stolz, D. Bakker & R. Salas Palomo (eds.), Aspects of language contact: New theoretical, methodological and empirical findings with special focus on romancisation processes. Berlin & New York: Mouton de Gruyter, 43-62.
Holm, John. 2004. Languages in Contact. The partial restructuring of vernaculars. Cambridge University Press.
Kodrah Kristang Online Dictionary. https://kodrahkristang.wordpress.com/kristang-online-dictionary/.
Lefebvre, Claire. 1986. Relexification in Creole genesis revisited: the case of Haitian Creole. In: Pieter Muysken / Norval Smith._ Substrata versus Universals in Creole Genesis: Papers from the Amsterdam Creole Workshop, April 1985_. Amsterdam: John Benjamins. 279-300.
Matras, Yaron. 2007. The borrowability of grammatical categories. In: Y. Matras & J. Sakel (eds.), Grammatical Borrowing in Cross-Linguistic perspective. Berlin & New York: Mouton de Gruyter, 31-74.
Mufwene, Salikoko. 2001. The Ecology of Language Evolution. Cambridge University Press.
Mühlhäusler, Peter. 1996. Linguistic Ecology: Language Change and Linguistic Imperialism in the Pacific Region. Routledge.
Neumann-Holzschuh, Ingrid/Schneider, Edgar. 2000. Introduction: ‘degrees of restructuring’ in creole languages”? In: Ingrid Neumann-Holzschuh / Edgar Schneider, (eds.): Degrees of restructuring in creole languages. Amsterdam/Philadelphia: John Benjamins, 1-18.
Schuchardt, Hugo. 1888. Beiträge zur Kenntnis des kreolischen Romanisch I. Allgemeineres über das Negerportugiesische. In: Zeitschrift fur romanische Philologie 12, 242-254.
Schuchardt, Hugo. 1889. Beiträge zur Kenntnis des kreolischen Romanisch V. Allgemeineres über das Indo-Portugiesische (Asioportugiesische). In: Zeitschrift fur romanische Philologie 13, 476-516.
Stolz, Thomas. 2008. Romancisation worldwide. York. In T. Stolz D. Bakker & R. Salas Palomo (eds.), Aspects of language contact: New theoretical, methodological and empirical findings with special focus on romancisation processes. Berlin & New York: Mouton de Gruyter
Thomason, Sarah G. 2001. Language Contact. An Introduction. Edinburgh University Press.
Tobar, Eduardo. 2016. Comunidades online y revitalización lingüística: El ejemplo de Zamboanga de Antes. Tesis doctoral, Universidade da Coruña
Zimmermann, Klaus. 1995. Aspectos teóricos y metodológicos de la investigación sobre el contacto de lenguas amerindias con el español. In: Klaus Zimmermann (ed.): Lenguas en contacto en Hispanoamérica. Nuevos enfoques. Madrid/Frankfurt: Iberoamericana/Vervuert. 11-35.

Envío del resumen:
- a través de ConfTool (https://www.conftool.net/hispanistentag-2023/)
- plazo: hasta el 31.8.2022

Inscripción:
- a través de ConfTool
- véanse plazos y tarifas en: https://hispanistentag-2023.uni-graz.at/es/inscripcion/

Contacto:
Miguel Gutiérrez Maté: miguel.gutierrez.mate@philhist.uni-augsburg.de
Robert Hesselbach: robert.hesselbach@fau.de

Beitrag von: Robert Hesselbach

Redaktion: Robert Hesselbach