Stadt: Halle (Saale)

Beginn: 2022-10-24

Ende: 2022-10-27

URL: https://literaturhaus-halle.de/events/stadt-land-fluss-spanische-perspektiven/

Ob in Sachsen-Anhalt, in der katalanischen Provinz oder den Weiten der Extremadura: Der Wegzug eines großen Teils der ländlichen Bevölkerung hinterlässt leere Dörfer und unbewohnte Landschaften. Die Kehrseite der Verstädterung hat so unterschiedliche Ursachen wie ihre Folgen ambivalent sind. Einerseits werden Naturräume zurückgewonnen, während der ländliche Raum für neue Nutzungen erschlossen wird. Andererseits bleiben Bewohner*innen des Landesinneren isoliert zurück, die Städter*innen wiederum umtreibt spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie eine neue Landlust. Immer mehr literarische und filmische Werke, insbesondere aus Spanien, widmen sich den demographischen Umbrüchen, der Migration in die urbanen Zentren wie auch der neuen Sehnsucht nach dem Landleben, genauso aber auch der Zerstörung von Lebens- und Naturräumen sowie den Folgen von Klimawandel und Artensterben.

In Kooperation mit dem Literaturhaus Halle und mit freundlicher Unterstützung der Spanischen Botschaft in Deutschland und des Deutschen Katalanistenverbandes lädt das Institut für Romanistik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Studierende, Literatur- und Kulturwissenschaftler*innen sowie die Öffentlichkeit im Raum Halle (Saale) und Mitteldeutschland zu einem literarisch-filmischen Austausch ein. Die beiden Lesungen und eine Filmaufführung mit anschließenden Gesprächen, die im Zeichen der diesjährigen Frankfurter Buchmesse und dem Ehrengast Spanien stehen, beleuchten dabei eines der drängendsten Themen unserer Zeit, dem Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Land, aus spanischer Perspektive.

Programm:

Montag 24.10.2022/ 19 Uhr/ Grüner Salon
Lesung und Gespräch Sergio del Molino “Leeres Spanien. Reise in ein Land, das es nie gab”
Buchbeschreibung: Kaum ein Buch hat Spanien in den letzten Jahren so sehr bewegt: Sergio de Molino erzählt vom extremen Ungleichgewicht zwischen Stadt und Land. Eine andere Kulturgeschichte Spaniens, ein unterhaltsam zu lesender, faszinierender Essay über die Leere und die Spuren, die sie hinterlässt.
Moderation: Jenny Haase und Alexander Suckel

Dienstag 25.10.2022/ 19 Uhr/ Grüner Salon
Lesung und Gespräch Sara Mesa “Eine Liebe”
Buchbeschreibung: Dies ist keine Liebesgeschichte – oder etwa doch? Sara Mesas preisgekrönter Roman über gemischte Gefühle, ein Dorf auf der Suche nach einem Sündenbock und eine Frau, die auf schmerzhafte Weise in die Eigenbrötlerei findet: beunruhigend, betörend präzise und im besten Sinne merkwürdig
Moderation: Jenny Haase und Alexander Suckel

Donnerstag 27.10.2022/ 19 Uhr/ Grüner Salon
Filmabend “Alcarrás” von Carla Simón (OMU) – Gewinner des Goldenen Bären der Berlinale 2022
Filmbeschreibung: Seit jeher verbringt die Familie Solé den Sommer auf ihrer Pfirsichplantage in Alcarrás, einem Dorf in Katalonien. Aber die diesjährige Ernte könnte die letzte sein; der Familie droht die Zwangsräumung. Die Bäume sollen durch Solarpaneele ersetzt werden, was zu, Zerwürfnis innerhalb der Familie führt. Zum ersten Maö sehen die Solés einer ungewissen Zukunft entgegen.
Im Anschluss: Montse Oró und Berta Pipó im Gespräch mit Michael Karrer.

Eintritt:
8 Euro
5 Euro ermäßigt

Ort:
Literaturhaus Halle im Grünen Salon

Beitrag von: Clara Seitter

Redaktion: Robert Hesselbach