Call for Papers
Jahrbuch für Übersetzungshermeneutik
Heft 4 / 2024
Gastherausgeber: Miriam P. Leibbrand (Leipzig), Tinka Reichmann (Leipzig), Ursula Wienen (Köln)
Hermeneutik – Fachkommunikation – Translation

Konvergenzen von Translationswissenschaft und Forschung zur Fachkommunikation einerseits und Translationswissenschaft und Hermeneutik andererseits sind seit einigen Jahren zu beobachten. Mit diesem Heft des Jahrbuchs für Übersetzungshermeneutik sollen Forschung und Theoriebildung zu beiden Schnittstellen aus inter- und transkultureller Perspektive zusammengeführt werden.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Translation im Sinne transkultureller Fachkommunikation (Fachübersetzen und Fachdolmetschen) umfasst theoretische und empirische Zugänge so unterschiedlicher Disziplinen wie der Translationswissenschaft, der Linguistik (Textlinguistik, Fachtextlinguistik, Rechtslinguistik, Wirtschaftslinguistik etc.), der Kommunikationswissenschaft, der Kulturwissenschaften und den jeweiligen Fachwissenschaften (Recht, Wirtschaft, Technik, Medizin etc.). Die Translationshermeneutik wiederum speist sich aus vielfältigen Zugängen, die vom Verstehen als Handwerk und Kunst der Auslegung seitens des translatorisch handelnden Individuums über literaturwissenschaftliche, kognitionswissenschaftliche und soziologische, insbesondere verstehenssoziologische, Zugänge zu Translation und Translationsforschung bis hin zu philosophisch orientierten Ansätzen, insbesondere phänomenologischer und philosophisch hermeneutischer Prägung, reichen. Es ist deshalb anzunehmen, dass auch die eingehendere Beschäftigung mit Hermeneutik, Fachkommunikation und Translation eine Vielzahl wissenschaftlicher Zugänge sichtbar machen wird und eine große Bandbreite von Themenstellungen und Fragen beherbergen kann.

Zu den möglichen Themen für konzeptuelle und empirische Beiträge für dieses Heft des Jahrbuchs für Übersetzungshermeneutik gehören unter anderem:

  • (Textuelle) Horizonte und Historizität transkultureller Fachkommunikation in Geschichte und Gegenwart
  • Hermeneutik und Rhetorik in der transkulturellen Fachkommunikation
  • Fachliches Handeln als hermeneutisches Handeln (z. B. juristische Hermeneutik, Rechtsvergleichung, Rechtsübersetzung; Berufsethos)
  • Fachdolmetschen und Hermeneutik (Dolmetschen bei Gericht, Dolmetschen bei der Polizei, Dolmetschen im Asylverfahren etc.; Dolmetschen auf Fachkonferenzen; Verstehensprozesse, Mündlichkeit in der Fachkommunikation, Rhetorik beim Dolmetschen etc.)
  • Methodische Zugänge zur transkulturellen Fachkommunikation als Translationshermeneutik
  • Die anthropologische Dimension der transkulturellen Fachkommunikation in Translationspraxis, Translationswissenschaft und Translationsdidaktik
    o Humanismus und hermeneutisches Denken und Handeln versus Posthumanismus und Transhumanismus in Translation und Fachkommunikation
    o Deutungsansätze von Hermeneutik und Philosophie zur Mensch-Maschine-Interaktion in Translation und Fachkommunikation
    o Hermeneutik und Translationstechnologien in Translation und Fachkommunikation
  • Das translatorisch handelnde (sozio-kognitive) Subjekt in seiner Interaktion in fachlichen Kontexten (Translationsprozesse, Akteur:innen, agency, collaborative translation in der transkulturellen Fachkommunikation)
  • Transkulturelle Fachkommunikation, Hermeneutik und Kognition
  • Transkulturelle Fachkommunikation, Hermeneutik und Kreativität
  • Transkulturelle Fachkommunikation, Hermeneutik und Performativität

Der Beitragsvorschlag in Form eines Abstracts (ca. 250 Wörter) mit Angabe des Titels und max. fünf Keywords – alles in englischer Sprache – ist bis zum 31.12.2022, der fertige Artikel (6000–9000 Wörter) in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch oder Spanisch bis zum 31.08.2023 bei den Gastherausgeberinnen Miriam Leibbrand (miriam.leibbrand@uni-leipzig.de), Tinka Reichmann (tinka.reichmann@uni-leipzig.de) und Ursula Wienen (ursula.wienen@th-koeln.de) einzureichen. Die Veröffentlichung der Beiträge erfolgt voraussichtlich im September 2024.

Einreichung der Abstracts: bis 31.12.2022
Mitteilung über Annahme der Beiträge: bis 31.01.2023
Einreichung der Beiträge: bis 31.08.2023
Mitteilung über Ausgang der Peer Review: bis 30.11.2023
Abgabe der überarbeiteten Beiträge: bis 29.02.2024
Veröffentlichung: September 2024

Beitrag von: Miriam Paola Leibbrand

Redaktion: Robert Hesselbach