Stadt: München

Frist: 2025-03-15

Beginn: 2025-09-15

Ende: 2025-09-19

URL: https://www.romanistik.uni-muenchen.de/lusitanistentag25/simposios/literatura/canone/index.html

Als Jacinto Cordeiro 1631 Elogio dos Poetas Lusitanos veröffentlichte, erklärte er in der Widmung, sein Gedicht sei eine Antwort auf Lope de Vegas Laurel de Apolo, in dem zu wenige portugiesische Dichter vorkämen (2017, 50). Cordeiros Einleitung offenbart einen Anspruch, der sich über Jahrhunderte rückverfolgen lässt: die attestierte Dringlichkeit, einen Parnass zu etablieren und einen (proto-)nationalen Kanon durch ausgewählte literarische Figuren zu schaffen, welche für (eng definierte) kulturelle Identitäten grundlegend seien. Der literarische Kanon beruht, wie hinlänglich bekannt ist, nicht bloß auf ästhetischer Bewertung; er steht mit vielschichtigen soziokulturellen und gesellschaftspolitischen Prozessen im Austausch und ist darüber hinaus untrennbar mit der Funktionsweise des Archivs verbunden. Der Kanon ist selbst ein Listen-Archiv, das durch selektive Auswahlverfahren bestimmte Namen bewahren will und andere ausschließt. Das Archiv wiederum, obwohl formal umfassender, gehorcht gewöhnlich einer hierarchischen Logik und bewegt sich seinerseits an der Grenze zwischen Bewahren und Vergessen. Mit Foucault lassen sich Kanon und Archiv als Machtinstanzen begreifen, die von Begehren durchdrungen sind, die das Begehren aber auch kontrollieren (1978, 11); diese verflochtene Beziehung zwischen Kanon und Archiv prägt die Literaturgeschichte bis heute. Medienwirksam diskutierte Veröffentlichungen wie O Cânone (Feijó, Tamen, Figueiredo 2020) behaupten freilich noch immer, ästhetische Qualität definiere herausragende Literatur grundlegend. Die Vorstellung, der Kanon sei allein hochwertige Textkollektion, ist laut Wittko jedoch bestenfalls naiv (2002, 10). In diesem Sinne wurde die Kanonbildung zwar als praktikabler Klassifizierungsmechanismus verstanden, vor allem aber als arbiträr, simplifizierend und exklusiv denunziert, da sie Machtverhältnisse und einheitliches Leseverhalten verfestigt (Muzart 1995; Lugarinho 2020; Anastácio 2022).

Tendenzen, den Kanon festlegen oder aber ihn revidieren zu wollen, verwirklichen jeweils auf ihre Weise eine „Politik des Begehrens“, wie sie in den Augen der Philosophin Suely Rolnik in Archiven stets präsent ist. Kanonproduktion und seine Dekonstruktion spiegeln jeweils unterschiedliche Begehrlichkeiten und ziehen andere Konsequenzen nach sich. Während die Verteidigung des Kanons als literarischer Eigenwert die Archive, auf denen er beruht, als gegeben hinnimmt oder ganz ausblendet, greift seine Kritik auf die Archive zurück, mit denen der Kanon operiert. Beide Positionen transportieren Verlangen: entweder das Verlangen nach dem Kanon oder das Verlangen nach dem Archiv; beide können einander diametral entgegengesetzt oder komplex miteinander verbunden sein. Die Sehnsucht nach dem Archiv spürt jene alternativen Ästhetiken auf, die die Sehnsucht nach dem traditionellen Kanon ignoriert, wie in der „Wiederentdeckung“ von lange ignorierten Texten, etwa jene Ana de Castro Osórios (Valentim 2017) oder Carolina Maria de Jesus‘ (Delcastagnè 2023). Feministische, queere oder ethnisch motivierte Projekte durchforsten Archive, um nicht-kanonisiertes Schreiben zugänglich zu machen. Sie gehen Texten und Figuren nach, die nicht in die bisher vorherrschenden ästhetischen oder sozialen Normen zu passen schienen (Lugarinho 2020, 258; Figueiredo 2020; Klobucka 2020). Dies ist der Fall bei literafro, einem brasilianischen Literaturportal zu afrikanischer Erinnerung, bei der Initiative Mulheres Escritoras no tempo de Estado Novo, oder im transozeanischen Netzwerk Literatura de Mulheres: memórias, periferias e resistências no atlântico luso-afro-brasileiro. Die Kanonbildung und ihre Revision sind untrennbar mit dem „Wunsch nach Inventarisierung“ (Rolnik 2009, 104) verbunden, der auch der Archivpolitik innewohnt.

Der Wunsch nach dem Archiv wirkt somit auf den Wunsch nach dem Kanon ein und umgekehrt. Das Archiv als Ort der Aufbewahrung und des Wiederauffindens lässt den Kanon entstehen, revidiert ihn oder löscht ihn aus. Für Derrida ist der Moment, in dem der Kanon definiert wird, nicht willkürlich in der Geschichte des Archivs, sondern ein Eröffnungsakt, der zur „Entdeckung“ stilisiert wird und ein „wesentliches“ Archiv etablieren soll, für das es immer Wächter und legitime (männliche) Leser gibt (1995, 20). Dieser Prozess entfremdet und verbirgt; außerhalb des (Gegen-)Kanons regieren Unsichtbarkeit und Vergessen; die theoretische Weite des Archivs eröffnet, seiner Kontrollfunktion zum Trotz, Bewegungsfreiheit an den Rändern. Für Aleida Assmann sind Kanon und Archiv zwar zwei Pole innerhalb desselben Spektrums; während der Kanon eine aktive, bewusste und selektive Praxis bedeute, erscheine das Archiv als passiver Raum, auf halbem Weg zwischen Kanon und Vergessen (2016, 81). Dem entgegen sieht Foucault das Archiv, wenngleich passiv in seinem Akkumulationsgestus, als dynamisches System kollektiven Wissens, das der ständigen Bildung und Transformation von Behauptungen unterliegt (1972, 130). Regeln und modi operandi des Kanons und des Archivs verwandeln das Begehren in Diskurs (Foucault 1978, 21).

Im Verlangen offenbaren sich Archiv und Kanon als Überwachungsapparate und zugleich als Instrumentarien der historischen Wiedergutmachung, die in Debatten über Relativität von ästhetischer Qualität und der Administration von Wertigkeit ihren Widerhall finden. Koloniale Archive beispielsweise akkumulieren Dokumente, die die invasive Gewalt ebenso wie alternative Ausdrucksformen repräsentieren; dennoch ignorierte der Kanon häufig Texte und Kunstwerke, die nicht auf Portugiesisch oder in lateinischer Schrift verfasst sind und nicht-europäische Epistemologien zum Vorschein bringen. Sueley Rolnik beharrt darauf, dass das bewusste oder unbewusste Begehren das steuert und formt, was bewahrt und geschätzt werden soll. Rolnik fragt daher, welche „sensiblen“ – anstelle von oppressiven – Erfahrungen in Ästhetiken des Begehrens aktiviert werden können.

Vor diesem Hintergrund untersucht diese Sektion das Verlangen nach Kanonbildung und Kanonrevision ebenso wie den Wunsch, die Archive zu verbergen oder offen zu legen, auf denen ein Kanon basiert. Die Sektion widmet sich den Wechselwirkungen zwischen Kanon und Archiv, aber auch die Leerstellen, die sie eröffnen, sowie den „Reparaturen“, die sie ermöglichen oder verhindern. Die folgenden argumentativen Linien leiten demnach die Erforschung von Kanon und Archiv:

1) Wechselwirkungen: Was bedeutet Ästhetik für Kanon und Archiv und welche Machtpositionen generiert sie? Welches Verlangen unterliegt der Konstruktion, Unterbrechung oder Auslöschung von Kanon und Archiv? Worin unterscheiden sich Kanon und Archiv, wo fallen sie zusammen, wie interagieren sie? Wo dominiert der Kanon das Archiv, wo unterbricht das Archiv den Kanon oder geht aus ihm hervor? Wie funktioniert die Auswahl von bestimmten Texten und anderen künstlerischen und kulturellen Formaten? In welche politischen und affektiven Dynamiken sind der Wunsch nach dem Kanon und der Wunsch nach dem Archiv eingebunden?

2) Leerstellen: Welche Leerstellen produziert die Politik des Begehrens? Welches verloren geglaubte Wissen wird wiedergewonnen und wie wird es bewertet? Welche schriftlichen, visuellen und künstlerischen Manifestationen des Archivs bleiben unsichtbar und werden daher aus dem (Gegen-)Kanon ausgeschlossen? Welche Lesarten bieten feminine, feministische, indigene, gegenkoloniale, queere oder „diverse“ Literaturen diesbezüglich an?

3) Reparaturen: Wie kann man die Politik des Begehrens begreifen, um „Reparaturen“ im „verletzten“ Kanon und „beschädigten“ Archiv vorzunehmen, wie sie z.B. patriarchale oder imperiale Gewalt verursachte? Wie kann in der Verhandlung des Kanons der „Wunsch zu archivieren […] die Erinnerung an sensible Erfahrungen aktivieren“ (Rolnik 2009, 97)? Welche sensiblen Erfahrungen und Lektüren können also aus einem reflexiven und kritischen Umgang mit dem Archiv und dem Kanon erwachsen? Welche Texte und Namen, die den lusophonen Kanon „in die Krise bringen können“ (Rolnik 2009, 103), finden sich in Archiven?

Bitte senden Sie Abstracts von 250-300 Wörtern sowie eine Mini-Biographie von máx. 100 Wörtern bis 15. März 2025 an das Organisationsteam der Sektion:

Pedro Monteiro: monteirosantos@em.uni-frankfurt.de
Romana Radlwimmer: radlwimmer@em.uni-frankfurt.de


O desejo do cânone e do arquivo: interações, lacunas, reparações

Quando em 1631, Jacinto Cordeiro publicou o seu extenso poema Elogio dos Poetas Lusitanos, declarou explicitamente na dedicatória que sua obra respondia ao Laurel de Apolo de Lope de Vega, por considerar que aí se destacavam poucos poetas portugueses (2017, 50). Esta iniciativa de Cordeiro revela uma tensão que atravessa séculos: a perceção de necessidade de definir um Parnaso, ou seja, a aparente urgência de construir um cânone nacional que delimitasse as figuras literárias fundamentais para a identidade estético-cultural da nação. Contudo, o processo de canonização literária, mais do que um exercício de simples valorização, está intrinsecamente ligado ao funcionamento do arquivo. O cânone é também ele um arquivo-lista que, fruto de escolhas seletivas, cristaliza e preserva determinados nomes em detrimento de tantos outros. Por outro lado, o arquivo, embora formalmente mais inclusivo, frequentemente obedece a uma lógica de seleção e hierarquia, operando igualmente na fronteira entre a preservação e o olvido. Com Foucault, cânone e arquivo podem ser compreendidos como instâncias de poder permeado pelo desejo, mas também controlando o desejo (1978, 11); portanto, a relação entrelaçada entre cânone e arquivo que atravessou a formação da história literária, suscita desejos ainda atuais. Prova disso são publicações polemicamente discutidas como O Cânone (Feijó, Tamen, Figueiredo 2020), onde se renovam as afirmações que pretendem que a qualidade literária defina os textos destacáveis. Segundo Wittko, no entanto, a ideia de que um cânone apenas reuna os textos que satisfazem elevados padrões estéticos é, na melhor das hipóteses, ingénua, ou mesmo difamatória (2002, 10). Em contrapartida, as críticas aos mecanismos que constituem o cânone têm sido cada vez mais sublinhadas, pelas suas simplificações histórico-literárias, os silenciamentos, e as implicações na consolidação de relações de poder e nos comportamentos de leitura uniformes (Muzart 1995; Lugarinho 2020; Anastácio 2022).

A tendência de construir e a de rever o cânone realizam, cada uma à sua maneira, “políticas de desejo” que, segundo a filósofa brasileira Suely Rolnik, estão sempre presentes nos inventários arquivísticos. No entanto, a formação e a interrupção do cânone refletem desejos diferentes com consequências e efeitos diversos. Enquanto a defesa do cânone como valor intrínseco da literatura toma por garantidos ou oculta completamente os arquivos em que se baseia, as suas críticas necessariamente revisitam os arquivos com que o cânone funciona. Neste sentido, as duas posições representam, por uma parte, o desejo do cânone e, por outra, o desejo do arquivo – desejos que podem ser diametralmente opostos, ou complexamente ligados entre si. Assim, o desejo do arquivo traz à luz estéticas alternativas que o desejo do cânone tradicional ignora, como mostram, por exemplo, a redescoberta de textos de autoras marginalizadas pela historiografia literária, como Ana de Castro Osório (Valentim 2017) ou Carolina Maria de Jesus (Delcastagnè 2023), ou ainda projetos de recuperação feminina e afrodescendente, como o literafro – portal de literatura afrobrasileira, o Mulheres Escritoras no tempo de Estado Novo, ou o projeto transoceânico Literatura de Mulheres: memórias, periferias e resistências no atlântico luso-afro-brasileiro, que compreende a escrita como capacidade de ação.

O desejo do arquivo afeta, então, o desejo do cânone, e vice-versa. O arquivo, enquanto local de armazenamento e recuperação, torna-se, por isso, central nos adventos e apagamentos dos cânones. Para Derrida, o momento da definição do cânone não é arbitrário na história arquivística, mas é um acto inaugural estilizado como “descoberta” que estabelece um arquivo “essencial” do qual sempre existem guardiões e leitores (masculinos) legítimos (1995, 20). Este processo afasta e oculta: aquilo que não entra no cânone pertence às margens, relegando-se ao esquecimento ou à invisibilidade, inclusivamente dentro do arquivo. Para Aleida Assmann, cânone e arquivo são dois polos dentro do mesmo espectro, mas enquanto o cânone reflete uma prática ativa, deliberada e seletiva, o arquivo surge como um espaço passivo, “a meio caminho entre o cânone e o esquecimento” (2016, 81). Foucault, no entanto, pensa o arquivo, embora passivo na sua acumulação, como um dinâmico sistema de saber coletivo, sujeito à constante formação e transformação de afirmações (1972, 130). Assim, as regulações e funcionamentos do cânone e do arquivo “transformam o desejo em discurso” (Foucault 1978, 21, trad. própria). Em suma, a formação do cânone literário é indissociável a um “desejo de inventário” (Rolnik 2009, 104) inerente à política arquivística que exclui textos e figuras que não se encaixam nas normas estéticas ou sociais dominantes (Lugarinho 2020, 258; Figueiredo 2020; Klobucka 2020). O respetivo desejo torna tanto o arquivo como o cânone em espaços de controlo, mas simultaneamente de revisitação, ecoando nos debates sobre o valor estético ou sobre a reparação histórica. Os arquivos coloniais, por exemplo, guardam uma parte significativa de documentos representativos da violência invasiva, enquanto o cânone literário ignora, por sua vez, frequentemente produções e processos textuais e artístios que não sejam escritos em português, em letras latinas, ou que reflitam uma epistemologia não europeia. Devido a cenários como estes, Sueley Rolnik reorienta o foco para como o desejo, consciente ou inconsciente, molda e valoriza o que é preservado, e quais são as experiências sensíveis – em vez de opressivas – que podem ser ativadas no processo.

Esta secção interessa-se, portanto, particularmente pelo desejo de formar ou revisitar o cânone, e o desejo de ocultar ou revelar os arquivo no qual o cânone se baseia, investigando as interações entre os dois, mas também as lacunas que abrem, bem como as reparações que permitem ou impedem. Para isso, propõem-se as seguintes linhas de trabalho:

1) Interações: Na política do desejo, como se relacionam o cânone e o arquivo em termos de efeitos estéticos e posições de poder? Que desejos estão na base da construção ou interrupção do arquivo e do cânone? De que maneiras os dois diferem, em que coincidem, como interagem? Onde é que o cânone domina o arquivo e onde é que o arquivo interrompe o cânone ou emerge fora dele? Como funciona a seleção de determinados textos e outros formatos artísticos e culturais? Enfim: que dinâmicas existem entre o desejo do cânone e o desejo do arquivo?

2) Lacunas: Que vazios produz o política do desejo? Neste contexto, a secção questiona especificamente as dinâmicas de recuperação e revalorização de conhecimentos e imaginações, e as suas manifestações textuais, visuais e artísticas, invisíveis no arquivo e, portanto, excluídos do cânone dominante, revisitando as leituras relativas à literatura feminina, feminista, dos povos originários, contracolonial, queer ou “diversa”.

3) Reparações: Como é que a análise da política do desejo pode informar e reforçar a reparação de estruturas de violência patriarcal ou imperial? Que experiências sensíveis podem emergir de uma abordagem reflexiva e crítica aos arquivose ao cânone? Como pode o “desejo de arquivar […] ativar a memória da experiência sensível” (Rolnik 2009, 97) na discussão do cânone? Que leituras sensíveis estimulam os textos marginalizados tanto pelo cânone quanto pelo arquivo? Que textos e nomes (não) canonizados habitam, hoje ou no passado, os arquivos – seja de forma literal ou metafórica – que podem “colocar em crise” (Rolnik 2009, 103) os cânones lusófonos?

Pedimos, por favor, que enviem as propostas de comunicação (aprox. 250-300 palavras), bem como uma pequena biografia (máx. 100 palavras), até ao dia 15 de Março de 2025 para a organização da secção:

Pedro Monteiro: monteirosantos@em.uni-frankfurt.de
Romana Radlwimmer: radlwimmer@em.uni-frankfurt.de

Bibliografia

Anastácio, Vanda (2022). “Onde estão as mulheres? Um percurso didático pela história da literatura portuguesa”. Convergência Lusíada, 48, 12-38.

Assmann, Aleida (2016 2010). “Cânone e arquivo”. Trad. Maria Adelaide de Castro Ramos. In F. M. Alves, L. A. Soares & C. V. Rodrigues (Orgs.), Estudos de Memória. Teoria e Análise Cultural (pp. 75-86). Famalicão: Húmus.

Cordeiro, Jacinto (2017 1631). Elogio dos Poetas Lusitanos, ed. Maria Lucília Gonçalves Pires. Porto: Citcem/Edições Afrontamento.

Dalcastagnè, Regina (2023). Carolina Maria de Jesus: uma voz insubmissa na literatura brasileira. Brasília: Instituto Guimarães Rosa/Fundação Alexandre de Gusmão.

Derrida, Jacques (1995). “Archive Fever: A Freudian Impression”. Trad. Eric Prenowitz. Diacritics, 25/2, 9-63.

Feijó, António M., Figueiredo, João R. e Tamen, Miguel. Eds. (2020). O Cânone. Lisboa: Tinta da China.

Figueiredo, João R. (2020). “Cânone 3”. In A. M. Feijó, J. R. Figueiredo & M. Tamen (Eds.), O Cânone, (pp. 173-192). Lisboa: Fundação Cupertino de Miranda/Tinta da China.

Foucault, Michel (1972 1969). The Archeology of Knowledge and The Discourse on Language. Trad. A. M. Sheridan Smith. New York: Pantheon Books.

Foucault, Michel (1978 1976): The History of Sexuality. Vol. 1. Trad. Robert Hurley. New York: Random House.

Klobucka, Anna M. (2020). “Cânone 2”. In A. M. Feijó, J. R. Figueiredo & M. Tamen (Eds.), O Cânone, (pp. 165-171). Lisboa: Fundação Cupertino de Miranda/Tinta da China.

Lugarinho, Mário César (2020). “Cânone e Crítica: Superações”. Cadernos de Literatura Comparada, 43, 255-267.
Muzart, Zahidé Lupinacci (1995). “A questão do cânone”. Anuário de Literatura, 3, 85-93.

Rolnik, Suely (2009). “Furor de arquivo”. Arte & Ensaios, 19, 96-105.

Tamen, Miguel (2020). “Cânone 4”. In A. M. Feijó, J. R. Figueiredo & M. Tamen (Eds.), O Cânone, (pp. 523-526). Lisboa: Fundação Cupertino de Miranda/Tinta da China. 4

Valentim, Jorge Vicente (2017). “Uma literatura verdadeiramente feminina: Ana de Castro Osório e a germinação do pensamento femininsta em Portugal no século XIX”. Soletras, 34, 177-198.

Wittko, Simone (2002). “Literatur-Kanon als Invisible Hand-Phänomen”. In Literarische Kanonbildung (pp. 9-24). München: Edition Text+Kritik.

Beitrag von: Romana Radlwimmer

Redaktion: Robert Hesselbach