Die Ehe stellt das Sozialmodell par excellence der bürgerlichen Moderne dar. Mit der Integration von Liebe, Freundschaft und Sexualität schafft sie den Brückenschlag zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, sie integriert individuelle Sehnsüchte und soziale Verpflichtungen, Intimität und gesellschaftliche Kohäsion, Flüchtigkeit und Dauerhaftigkeit, Ektase und Institutionalisierung, Gleichheit und patriarchalischer Hierarchie und korrespondiert damit in besonderer Weise mit den Werten, Normen und Herausforderungen der westlichen Gesellschaften des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Doch so prädestiniert sich die Ehe auf den ersten Blick hinsichtlich der Absorption der politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedingungen und Bedürfnisse der bürgerlichen Moderne erweist, so sehr steht sie auch in der Kritik. Die Tagung analysiert die diskursiven Infragestellungen der Ehe in kulturellen Artefakten von 1870 bis 1930 aus kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive als Indikatoren der Verhandlung der wertmäßigen Parameter des gesellschaftlichen Miteinanders in der bürgerlichen Moderne der Romania.

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Beitrag von: Teresa Hiergeist

Redaktion: Robert Hesselbach