Stadt: Paderborn

URL: http://go.upb.de/theaterkulturen

Das kulturkomparatistische Projekt “Theaterkulturen im klassischen Zeitalter” vereint die unterschiedlichen Forschungsinteressen der Mitarbeitenden des Fachbereichs für Komparatistik/Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Paderborn zum frühmodernen Theater in Europa. Die jeweiligen systematischen, kulturspezifischen und -historischen Schwerpunktsetzungen innerhalb der Arbeitsgruppe schließen an das DFG-geförderte Projekt “Die Geburt des modernen Theaters in der Frühen Neuzeit (Frankreich 1630-1730)” (Laufzeit 2019-2023) an, nehmen jedoch zugleich eine erweiterte europäische Perspektive ein und bieten neue methodologische Konzepte an, um die komplexen und verflochtenen Entwicklungen von Theater und Drama vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts adäquat zu erfassen.

Die Arbeitsgruppe stellt im Rahmen der neu konzipierten Projektwebsite (go.upb.de/theaterkulturen) verschiedene systematische Ansätze und methodologisch ausgerichtete Begriffe vor, um die Komplexität der (gesamt-)europäischen Entwicklungen des frühmodernen Theaters in ihren verzweigten inter- und transkulturellen Verflechtungen analysier- und diskutierbar zu machen. Die europäische Theaterlandschaft der Zeit konfrontiert durchaus mit in Konkurrenz zueinander stehenden kulturspezifischen Entwicklungen und zugleich mit kulturübergreifenden, eng miteinander verbundenen und in Wechselwirkung stehenden Schauplätzen (vgl. Lemmata: Theaterkulturen, Kulturpolitiken, Kulturtopographie). Jene haben wiederum sichtbaren Einfluss auf die Entwicklung dramatischer Gattungen, prägen sowohl differente als auch sich wechselseitig beeinflussende Modelle von Tragödie, Komödie und weiterer dramatischer Genres aus, die ferner im Spannungsfeld von Theater- und Dramenpraxis, aber auch umfangreichen poetologischen Debatten zu erörtern sind.

Ein stetig wachsendes Glossar zum europäischen Theater der Frühmoderne informiert mit seinen Lemmata über grundlegende (kultur-)historisch wandelbare institutionelle und organisatorische Rahmenbedingungen zeitgenössischer Theaterpraxis in Europa und damit zusammenhängender Gattungsentwicklungen (vgl. Lemma: Rahmenbedingungen des Theaters), ferner über das Konzept des Theater- resp. Kulturtransfers als Grundlage der Beschreibung wechselseitiger Austausch- und Bedingungsverhältnisse europäischer Theaterkulturen (vgl. Lemma: Theatertransfer) sowie über spezifischere Zugänge, die etwa (gesamt-)europäische Entwicklungen der Gattungen Tragödie (vgl. Lemmata: zivile Tragödie, Müttertragödie, Liebestragödie) und Komödie (vgl. Hauskomödie, Familienkomödie) im Untersuchungszeitraum der Frühmoderne neu lesbar machen, und dies auf der Grundlage innovativer systematischer Zugriffe (vgl. Lemmata: Geschlechterpoetik, das Modell der superpositio).

Zudem gibt die aus Adelina Debisow, Sahra Puscher, Hendrik Schlieper, Jörn Steigerwald und Leonie Süwolto bestehende Arbeitsgruppe im Rahmen ihres Internetauftritts Einsicht in ihre Forschungstätigkeiten von thematisch einschlägigen wissenschaftlichen Veranstaltungen über projektbezogene Präsentationen bis hin zur Vermittlung zusammenhängender Themenaspekte im Rahmen universitärer Lehrveranstaltungen. Eine Übersicht der bisher aus dem Projekt hervorgegangenen Monographien, Sammelbänden und Themenheften gehört ebenfalls zum bereitgestellten Informationsangebot der Website “Theaterkulturen im klassischen Zeitalter”, das in der nächsten Zeit sukzessive erweitert werden wird.

Für weiterführende Informationen besuchen Sie gerne unsere Projektwebsite (go.upb.de/theaterkulturen) oder kontaktieren Sie uns (joern.steigerwald@upb.de). Wir freuen uns auf Ihren (virtuellen) Besuch!

Beitrag von: Hendrik Schlieper

Redaktion: Robert Hesselbach